Die bundesweite Demonstrationen gegen die "GEZ-Abzocke" floppen.
Es sollte ein Volksaufstand werden, der bundesweite Protesttag gegen die Gebühreneinzugszentrale GEZ, die sich jetzt 'Beitragsservice' nennt. Knapp 130000 haben im Netz gegen 'Zwangsfinanzierung von Medienkonzernen' protestiert, Tausende wollten am Samstag gegen den 'Beitragsservice' von ARD und ZDF demonstrieren. Seit 1.Januar muss jeder Haushalt 17,98 Euro im Monat aufbringen, egal ob er einen Fernseher besitzt oder nicht. Von Köln über Berlin bis Regensburg wollten Gegner dieser Reform auf die Straße gehen. Es kam aber nur zu eher kläglichen Umzügen und einigen befremdlichen Veranstaltung.
Im Netz war die Beteiligung am Protest gegen die neue GEZ-Gebühr noch sehr rege. Auf der Straße fiel sie dann eher klein aus.
In Berlin etwa finden sich am Samstag gerade mal 400 Demonstranten ein, zwischen Karussells und quietschenden Straßenbahnen am Alexanderplatz. Die Temperaturen sind sibirisch, Polizisten zunächst in der Überzahl, als Pavel Filimonov auf eine Trittleiter steigt. Er ist Student und Vize-Vorsitzender der Partei der Vernunft Berlin. Eine Partei ist das, die sich gegen 'jegliche direkte Eingriffe in das Eigentum' einsetzt, gegen direkte Steuern und 'zentralistische und dirigistische Einmischungen' durch den Staat oder die EU. Im Herbst will sie in den Bundestag, und da die Chancen dafür nicht gut stehen, wird der Marsch gegen die GEZ zur Unterschriftensammlung umfunktioniert. Dafür, dass die Partei der Vernunft auf den Wahlzettel darf.
'Es gibt die GEZ, aber wir haben noch viel größere Verbrecher im Land', ruft atemlos Pavel Filimonov, der daran erinnert, dass die Öffentlich-Rechtlichen 2011 Gebühren von 7,5 Milliarden Euro eingenommen haben. 'Wir haben keinerlei Möglichkeit, darauf Einfluss zu nehmen, wie das verwendet wird.' Abzocke, schimpft das Publikum, wo viele nicht für Leistungen zahlen wollen, die sie nicht brauchen. Gehörlose stehen da, Rentner und Zweiradmechanikermeister Frank Klosig, der seit 20 Jahren keinen Fernseher mehr hat. 'Da kommt sowieso nur Grütze rüber', sagt er. 'Ich zahle nicht. Ich werd"s vor Gericht kommen lassen.' Sascha Feldmann, Student der Medieninformatik, hat früher Polittalks angeschaut, jetzt nicht mehr, 'die verlieren an Qualität'. Fragt man ihn, ob er Information nur noch gratis will, aus dem Netz, sagt er: 'Das wäre natürlich ideal.' Naja, schiebt er noch nach, er sei schon bereit zahlen, 'für eine Zeitung, das ist okay, die suche ich mir aber auch selbst aus'.
Als der Zug vorbei am Hauptstadtstudio der ARD zum Brandenburger Tor zieht, warnt ein Vertreter der europafeindlichen 'Alternative für Deutschland' zwischen vielen 'Ähs' noch vor dem 'Zugriff auf die Konten' - hier wie auf Zypern. Anderswo geht es den Demonstranten nicht viel besser. Frankfurt meldet NPD-Flyer beim GEZ-Protest, Kassel rechte Sprüche, Köln nur 350 Demonstranten, Dresden einen 'Trauermarsch'. Unverhoffte Unterstützung kommt dafür aus dem Norden. Ausgerechnet eine Mitarbeiterin des NDR, so der Spiegel, habe in ihrer Doktorarbeit die neuen Rundfunkfinanzen für verfassungswidrig befunden.
Es sollte ein Volksaufstand werden, der bundesweite Protesttag gegen die Gebühreneinzugszentrale GEZ, die sich jetzt 'Beitragsservice' nennt. Knapp 130000 haben im Netz gegen 'Zwangsfinanzierung von Medienkonzernen' protestiert, Tausende wollten am Samstag gegen den 'Beitragsservice' von ARD und ZDF demonstrieren. Seit 1.Januar muss jeder Haushalt 17,98 Euro im Monat aufbringen, egal ob er einen Fernseher besitzt oder nicht. Von Köln über Berlin bis Regensburg wollten Gegner dieser Reform auf die Straße gehen. Es kam aber nur zu eher kläglichen Umzügen und einigen befremdlichen Veranstaltung.
Im Netz war die Beteiligung am Protest gegen die neue GEZ-Gebühr noch sehr rege. Auf der Straße fiel sie dann eher klein aus.
In Berlin etwa finden sich am Samstag gerade mal 400 Demonstranten ein, zwischen Karussells und quietschenden Straßenbahnen am Alexanderplatz. Die Temperaturen sind sibirisch, Polizisten zunächst in der Überzahl, als Pavel Filimonov auf eine Trittleiter steigt. Er ist Student und Vize-Vorsitzender der Partei der Vernunft Berlin. Eine Partei ist das, die sich gegen 'jegliche direkte Eingriffe in das Eigentum' einsetzt, gegen direkte Steuern und 'zentralistische und dirigistische Einmischungen' durch den Staat oder die EU. Im Herbst will sie in den Bundestag, und da die Chancen dafür nicht gut stehen, wird der Marsch gegen die GEZ zur Unterschriftensammlung umfunktioniert. Dafür, dass die Partei der Vernunft auf den Wahlzettel darf.
'Es gibt die GEZ, aber wir haben noch viel größere Verbrecher im Land', ruft atemlos Pavel Filimonov, der daran erinnert, dass die Öffentlich-Rechtlichen 2011 Gebühren von 7,5 Milliarden Euro eingenommen haben. 'Wir haben keinerlei Möglichkeit, darauf Einfluss zu nehmen, wie das verwendet wird.' Abzocke, schimpft das Publikum, wo viele nicht für Leistungen zahlen wollen, die sie nicht brauchen. Gehörlose stehen da, Rentner und Zweiradmechanikermeister Frank Klosig, der seit 20 Jahren keinen Fernseher mehr hat. 'Da kommt sowieso nur Grütze rüber', sagt er. 'Ich zahle nicht. Ich werd"s vor Gericht kommen lassen.' Sascha Feldmann, Student der Medieninformatik, hat früher Polittalks angeschaut, jetzt nicht mehr, 'die verlieren an Qualität'. Fragt man ihn, ob er Information nur noch gratis will, aus dem Netz, sagt er: 'Das wäre natürlich ideal.' Naja, schiebt er noch nach, er sei schon bereit zahlen, 'für eine Zeitung, das ist okay, die suche ich mir aber auch selbst aus'.
Als der Zug vorbei am Hauptstadtstudio der ARD zum Brandenburger Tor zieht, warnt ein Vertreter der europafeindlichen 'Alternative für Deutschland' zwischen vielen 'Ähs' noch vor dem 'Zugriff auf die Konten' - hier wie auf Zypern. Anderswo geht es den Demonstranten nicht viel besser. Frankfurt meldet NPD-Flyer beim GEZ-Protest, Kassel rechte Sprüche, Köln nur 350 Demonstranten, Dresden einen 'Trauermarsch'. Unverhoffte Unterstützung kommt dafür aus dem Norden. Ausgerechnet eine Mitarbeiterin des NDR, so der Spiegel, habe in ihrer Doktorarbeit die neuen Rundfunkfinanzen für verfassungswidrig befunden.