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iPad statt Schreibblock

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Neue Medien haben sich einer Studie zufolge an Schulen etabliert

Ihr Arbeitsplatz misst gerade einmal 19 auf 13 Zentimeter. Nicht gerade viel, um darauf Federmappe, Lineal, Zirkel und Taschenrechner zu verstauen. Aber die Schüler der Unterstufe des Internats Schloss Neubeuern im oberbayerischen Landkreis Rosenheim benötigen all diese Dinge ohnehin nicht mehr - sie sind schließlich im digitalen Zeitalter angekommen. Die Kinder der unteren Klassen schreiben, zeichnen und lernen mit einem iPad; und die angehenden Abiturienten legen ihre Prüfungen am Rechner ab, ganz ohne Stift und Papier. Von der Internatsleitung wird diese digitale Form des Abiturs als 'Modellprojekt' mit zukunftsweisendem Charakter gepriesen. Doch ganz allein sind die Lehrer und Schüler in Neubeuern auf ihrem Weg in die Moderne nicht unterwegs. Dies belegt nun eine Studie der Telekom-Stiftung in Kooperation mit dem Meinungsforschungsinstitut Allensbach.



Neue Technik wie Tablet-Computer etabliert sich an Schulen.

Lehrer und Schüler gaben bundesweit Auskunft über digitale Unterrichtsformen und die private Nutzung von iPad, Computer und Internet. Die Ergebnisse darüber, wie oft Lehrer und Schüler im Internet surfen, überraschen indes kaum: 72Prozent aller Schüler chatten mit Bekannten im Netz, nur 16 Prozent der Lehrer. Doch während sich nur jeder zehnte Schüler online über das Weltgeschehen informiert, sind bei den Lehrern zwei Drittel der Befragten auf der Suche nach Informationen - und fast jeder Pädagoge schreibt E-Mails. Je jünger die Lehrer sind, desto mehr ähnelt ihr Nutzungsverhalten dem ihrer Schüler.

Spannender sind die Antworten zur Mediennutzung in der Schule. Längst sind demnach Computer und Internet in Schulen - vor allem in Gymnasien - fester Bestandteil des alltäglichen Lernens. 82 Prozent aller erfassten Schulen haben eigene PC-Räume. 'Die Befragung zeigt, dass Computer und Internet nicht nur vorhanden sind, sondern aktiv für die Unterrichtsgestaltung genutzt werden', sagt Klaus Kinkel, der Vorsitzende der Telekom-Stiftung. Insgesamt 74 Prozent der 507 befragten Gymnasiallehrer setzen digitale Medien im Unterricht ein, zudem zur Vorbereitung und für Hausaufgaben - entsprechend positiv ist die Grundhaltung zu modernen Unterrichtsformen. Das hängt auch damit zusammen, dass fast 70 Prozent der Lehrer die eigene Computerkompetenz als gut bis sehr gut einschätzen. Die Hälfte der Befragten hat schon Fortbildungen zu digitalen Medien gemacht - von wegen antiquierte Unterrichtsgestaltung mit Kreide, Tafel und weltfremden Lehrern, wie oft angenommen.

Allerdings gibt es bei der Ausstattung der Schulen gravierende Unterschiede: Real-, Haupt- und Grundschulen haben hier deutlichen Nachholbedarf. Dies ist bedauerlich, schreibt die Stiftung, da diese Schulen in der Regel auf Ausbildungsberufe vorbereiten, in denen PC und Internet ständig in Gebrauch seien. So gesehen dürfen sich die Lehrer und Schüler in Neubeuern doch weit vorne fühlen.

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