Amerikas Verbündete in Nahost bekommen neue Waffen. Die USA wollen Israel indes nicht einfach freie Hand lassen.
Als Warnung an die Machthaber in Teheran rüsten die USA Israel und andere nahöstliche Verbündete mit neuen Waffen aus. 'Das ist ein weiteres klares Signal an Iran', sagte Verteidigungsminister Chuck Hagel, der in Jerusalem eine einwöchige Reise durch die Region begann. Insgesamt sollen die amerikanischen Waffenlieferungen einen Wert von zehn Milliarden Dollar haben. Hagel betonte angesichts der Bedrohung durch das iranische Atomprogramm Israels Recht auf Selbstverteidigung. Zugleich jedoch sprach er von 'Differenzen' in der Frage des Zeitpunkts für ein mögliches Eingreifen und beharrte darauf, dass die militärische Option die letzte sein müsse.
Sein Antrittsbesuch im Nahen Osten führt den neuen US-Verteidigungsminister auch noch nach Jordanien, Ägypten, Saudi-Arabien und in die Vereinigten Arabischen Emirate. Mit den Emiraten soll der Kauf von 25 F-16-Kampfjets besiegelt werden, nach Riad werden hochentwickelte Raketen geliefert. Die arabischen Verbündeten werden als Bollwerk gegen die Hegemonialbestrebungen Irans gesehen. Dennoch muss Washington bei solchen Waffenlieferungen immer auch Rücksicht auf Israels Bedenken nehmen. Bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit seinem israelischen Kollegen Mosche Jaalon hob Hagel deshalb hervor, dass die derzeitige US-Militärhilfe Israels 'Luftüberlegenheit für die Zukunft sichert'. Zudem würden Israels Möglichkeiten für weiter reichende Einsätze seiner Luftwaffe verbessert.
Allein an die Vereinigten Arabischen Emirate will Amerika 25 Kampfjets verkaufen - weil sie wichtige Verbündete im Machtspiel gegen den Iran sein könnten.
Tatsächlich könnten die neuen Waffengeschäfte gezielt Israels Kapazitäten im Falle eines Angriffs auf Iran stärken. Zum einen betrifft das die Lieferung einer neuen Generation von Tankflugzeugen vom Typ KC-135. Bislang verfügt die israelische Luftwaffe Berichten zufolge nur über ungefähr zehn umgebaute Boeing 707, von denen aus Kampfjets bei Einsätzen gegen Ziele in größerer Entfernung - wie zum Beispiel in Iran - in der Luft betankt werden können. Von großem Nutzen wären bei einem Militäreinsatz gegen die iranischen Atomanlagen zudem die nun von den USA zugesagten neuen Radargeräte für Kampfflugzeuge sowie die Anti-Radar-Raketen, mit denen die feindliche Luftabwehr ausgeschaltet werden kann.
Dennoch darf aus diesen Waffenlieferungen nicht der Schluss gezogen werden, dass die USA nun Israel freie Hand geben wollen für einen militärischen Alleingang gegen Iran. Auffällig ist zum Beispiel, dass momentan keine Rede ist von bunkerbrechenden Bomben, die gebraucht würden, um unter der Erdoberfläche liegende Atomanlagen zu zerstören. Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu soll um deren Lieferung bereits vor mehr als einem Jahr bei einem Besuch in Washington gebeten haben. Damals war spekuliert worden, dass eine US-Waffenhilfe an die Bedingung geknüpft werden könnte, dass Israel auf eigene Angriffspläne verzichtet.
Israels neuer Verteidigungsminister Jaalon betonte nach dem Treffen mit Hagel, dass auch Israel eine diplomatische Lösung im Konflikt mit dem Teheraner Regime bevorzugen würde. Die israelische Armee sei jedoch auch darauf vorbereitet, Israel aus eigener Kraft zu verteidigen. 'Ohne eine militärische Drohung besteht keine Chance, dass Iran die Entwicklung einer Atombombe stoppt', erklärte er. In den vergangenen Wochen hatten israelische Politiker den Ton gegenüber Teheran wieder verschärft. Premierminister Netanjahu warnte, dass seine Regierung keinen neuen Holocaust zulassen werde. Zur Verteidigung seiner Existenz könne sich das Land nicht einmal auf den engsten Freund USA verlassen, sondern letztlich nur auf sich selbst.
Hagel versicherte bei seinem Besuch, dass die USA genauso wie Israel fest entschlossen seien, Iran vom Bau der Bombe abzuhalten. Wegen früherer Aussagen gilt er in Israel allerdings als Gegner einer Militäraktion. Zudem werden ihm in Jerusalem einige Israel-kritische Äußerungen aus seiner Zeit als Senator verübelt. Hagel bemühte sich, solche Vorbehalte durch die Beteuerung zu zerstreuen, die militärische Zusammenarbeit der beiden Länder sei 'stärker denn je'. Er verwies darauf, dass an Israel nun Waffen geliefert würden, die noch kein anderes Land von den USA bekommen habe.
Neben Iran steht noch das Thema Syrien weit oben auf der Agenda bei der Nahost-Reise Hagels. Jaalon warnte, der Einsatz von Chemiewaffen 'würde die Spielregeln verändern'. Die israelische Zeitung Haaretz meldete am Montag, dass Jordanien seinen Luftraum für israelische Drohnen geöffnet habe, die die Entwicklung im Bürgerkriegsland Syrien überwachen sollen. An diesem Dienstag wird Hagel von Israel aus nach Amman weiterreisen zu Gesprächen mit der jordanischen Führung über die Syrien-Krise.
Als Warnung an die Machthaber in Teheran rüsten die USA Israel und andere nahöstliche Verbündete mit neuen Waffen aus. 'Das ist ein weiteres klares Signal an Iran', sagte Verteidigungsminister Chuck Hagel, der in Jerusalem eine einwöchige Reise durch die Region begann. Insgesamt sollen die amerikanischen Waffenlieferungen einen Wert von zehn Milliarden Dollar haben. Hagel betonte angesichts der Bedrohung durch das iranische Atomprogramm Israels Recht auf Selbstverteidigung. Zugleich jedoch sprach er von 'Differenzen' in der Frage des Zeitpunkts für ein mögliches Eingreifen und beharrte darauf, dass die militärische Option die letzte sein müsse.
Sein Antrittsbesuch im Nahen Osten führt den neuen US-Verteidigungsminister auch noch nach Jordanien, Ägypten, Saudi-Arabien und in die Vereinigten Arabischen Emirate. Mit den Emiraten soll der Kauf von 25 F-16-Kampfjets besiegelt werden, nach Riad werden hochentwickelte Raketen geliefert. Die arabischen Verbündeten werden als Bollwerk gegen die Hegemonialbestrebungen Irans gesehen. Dennoch muss Washington bei solchen Waffenlieferungen immer auch Rücksicht auf Israels Bedenken nehmen. Bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit seinem israelischen Kollegen Mosche Jaalon hob Hagel deshalb hervor, dass die derzeitige US-Militärhilfe Israels 'Luftüberlegenheit für die Zukunft sichert'. Zudem würden Israels Möglichkeiten für weiter reichende Einsätze seiner Luftwaffe verbessert.
Allein an die Vereinigten Arabischen Emirate will Amerika 25 Kampfjets verkaufen - weil sie wichtige Verbündete im Machtspiel gegen den Iran sein könnten.
Tatsächlich könnten die neuen Waffengeschäfte gezielt Israels Kapazitäten im Falle eines Angriffs auf Iran stärken. Zum einen betrifft das die Lieferung einer neuen Generation von Tankflugzeugen vom Typ KC-135. Bislang verfügt die israelische Luftwaffe Berichten zufolge nur über ungefähr zehn umgebaute Boeing 707, von denen aus Kampfjets bei Einsätzen gegen Ziele in größerer Entfernung - wie zum Beispiel in Iran - in der Luft betankt werden können. Von großem Nutzen wären bei einem Militäreinsatz gegen die iranischen Atomanlagen zudem die nun von den USA zugesagten neuen Radargeräte für Kampfflugzeuge sowie die Anti-Radar-Raketen, mit denen die feindliche Luftabwehr ausgeschaltet werden kann.
Dennoch darf aus diesen Waffenlieferungen nicht der Schluss gezogen werden, dass die USA nun Israel freie Hand geben wollen für einen militärischen Alleingang gegen Iran. Auffällig ist zum Beispiel, dass momentan keine Rede ist von bunkerbrechenden Bomben, die gebraucht würden, um unter der Erdoberfläche liegende Atomanlagen zu zerstören. Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu soll um deren Lieferung bereits vor mehr als einem Jahr bei einem Besuch in Washington gebeten haben. Damals war spekuliert worden, dass eine US-Waffenhilfe an die Bedingung geknüpft werden könnte, dass Israel auf eigene Angriffspläne verzichtet.
Israels neuer Verteidigungsminister Jaalon betonte nach dem Treffen mit Hagel, dass auch Israel eine diplomatische Lösung im Konflikt mit dem Teheraner Regime bevorzugen würde. Die israelische Armee sei jedoch auch darauf vorbereitet, Israel aus eigener Kraft zu verteidigen. 'Ohne eine militärische Drohung besteht keine Chance, dass Iran die Entwicklung einer Atombombe stoppt', erklärte er. In den vergangenen Wochen hatten israelische Politiker den Ton gegenüber Teheran wieder verschärft. Premierminister Netanjahu warnte, dass seine Regierung keinen neuen Holocaust zulassen werde. Zur Verteidigung seiner Existenz könne sich das Land nicht einmal auf den engsten Freund USA verlassen, sondern letztlich nur auf sich selbst.
Hagel versicherte bei seinem Besuch, dass die USA genauso wie Israel fest entschlossen seien, Iran vom Bau der Bombe abzuhalten. Wegen früherer Aussagen gilt er in Israel allerdings als Gegner einer Militäraktion. Zudem werden ihm in Jerusalem einige Israel-kritische Äußerungen aus seiner Zeit als Senator verübelt. Hagel bemühte sich, solche Vorbehalte durch die Beteuerung zu zerstreuen, die militärische Zusammenarbeit der beiden Länder sei 'stärker denn je'. Er verwies darauf, dass an Israel nun Waffen geliefert würden, die noch kein anderes Land von den USA bekommen habe.
Neben Iran steht noch das Thema Syrien weit oben auf der Agenda bei der Nahost-Reise Hagels. Jaalon warnte, der Einsatz von Chemiewaffen 'würde die Spielregeln verändern'. Die israelische Zeitung Haaretz meldete am Montag, dass Jordanien seinen Luftraum für israelische Drohnen geöffnet habe, die die Entwicklung im Bürgerkriegsland Syrien überwachen sollen. An diesem Dienstag wird Hagel von Israel aus nach Amman weiterreisen zu Gesprächen mit der jordanischen Führung über die Syrien-Krise.