Vor einem Jahr zeigte Facebook keine Anzeigen auf Smartphones. Inzwischen machen die ein Drittel seiner entsprechenden Einnahmen aus.
Mark Zuckerberg gab sich zerknirscht, damals, im ersten Interview nach dem missglückten Börsengang vor einem Jahr. Die Facebook-Aktie hatte gerade die Hälfte ihres Werts verloren, in nur wenigen Monaten. Der Chef sparte auf einer Technologiekonferenz in San Francisco nicht mit Selbstkritik: Ja, das Unternehmen habe sich einige Fehltritte geleistet, man habe zwei Jahre Zeit verloren.
Vielleicht war es sogar der größte strategische Fehler überhaupt: Dass Facebook unterschätzte, welche Wucht Geräte wie Smartphones und Tablets entwickeln, mit denen Menschen unterwegs ins Internet gehen, statt mit dem Computer, der zu Hause im Arbeitszimmer steht. Was das für die Werbung im Internet bedeutet. Vor einem Jahr zeigte Facebook noch keine einzige Anzeige, wenn Mitglieder das Netzwerk mit dem Smartphone nutzten. Und verdiente deshalb damit kein Geld. Nun scheint es Facebook zu gelingen, sich vom Nachzügler in Sachen mobiler Werbung zum Anführer vorzuarbeiten.
In den ersten drei Monaten hat das Unternehmen mit Anzeigen, die auf Smartphone- und Tablet-Bildschirmen zu sehen waren, 375 Millionen US-Dollar verdient, immerhin 30 Prozent der gesamten Werbeeinnahmen - damit wächst der Anteil weiter im Vergleich zu 23 Prozent im vierten Quartal und 14 Prozent im dritten Quartal 2012. Insgesamt hat Facebook von Januar bis März fast 1,5 Milliarden Dollar verdient, 38 Prozent mehr als im gleichen Vorjahreszeitraum. Der Gewinn lag mit 219 Millionen Dollar fast sieben Prozent höher.
Mobile Werbung macht mittlerweile ein Drittel der Gesamteinnahmen von Facebook aus.
Dass der Konzern zunehmend von mobiler Werbung profitiert, liegt daran, dass Facebook offenbar eine Möglichkeit gefunden hat, die Wünsche der Werbeindustrie umzusetzen, ohne Mitglieder zu verärgern, indem Anzeigen ihnen die Sicht auf den ohnehin kleinen Bildschirmen versperren. Besonders erfolgreich sei ein neues Werbeformat, das Entwickler kaufen, um Apps anzupreisen, gab Facebook bekannt.
Mitglieder empfinden es wohl als Orientierungshilfe auf einem Markt, der immer umfassender und damit unübersichtlicher wird: Jedes Unternehmen, jeder Dienst bietet inzwischen eine eigene App an. Wer bei Facebook wirbt, kann nun mit einem großen Bild und einer Beschreibung auf sich aufmerksam machen, die Anzeige führt auch direkt in Apples oder Googles Laden, in dem man die App herunterladen kann. Zu 25 Millionen Downloads habe die Werbung geführt, so Facebook. Allein in der letzten Märzwoche hätten 40 Prozent der Entwickler, deren Apps am häufigsten aus Apples App Store und Google Play geladen werden, solche Werbung gekauft; ein Großteil hatte zuvor überhaupt keine Werbung auf Facebook geschaltet.
Genau in diesem Bereich gibt Facebook auch weiterhin Geld aus. Gerade hat das Unternehmen Parse gekauft, eine Plattform, die für App-Entwickler gegen Gebühr Server zur Verfügung stellt und Daten sichert. Der Dienst könnte zukünftig deutlich stärker zu den Einnahmen beitragen. Außerdem arbeitet Facebook mit Firmen zusammen, die im echten Leben Daten über Menschen sammeln und beispielsweise wissen, wer in den kommenden Monaten ein neues Auto kaufen will. So kann Facebook Werbekunden anbieten, Anzeigen noch gezielter auf einzelne Mitglieder abzustimmen.
Facebook hat angefangen, sich zu einem mobilen Unternehmen zu entwickeln. Die Chancen für weiteres Wachstum stehen nicht schlecht: Vor einigen Wochen hat der Konzern die Software Home auf den Markt gebracht, die Smartphones in ein Facebook-Handy verwandelt. Die Hoffnung ist, dass Mitglieder so noch mehr Zeit bei dem Netzwerk verbringen. Noch ist Home anzeigenfrei. Das soll sich ändern. Auch der Foto-Dienst Instagram, den Facebook im vergangenen Jahr für eine Milliarde Dollar übernommen hat, könnte künftig mit Werbung versehen werden. Derzeit gebe es dafür keine Pläne, betonte Zuckerberg vor Investoren. Werbetreibende hätten aber bereits ihr Interesse bekundet, Anzeigen bei Instagram unterzubringen.
Der Marktforscher IDC ist gerade in einer Studie zu dem Schluss gekommen, dass Portale wie Facebook, Twitter und das Internetradio Pandora den mobilen Werbemarkt rasch übernehmen werden. Im vergangenen Jahr hätten die Dienste schon 52 Prozent davon kontrolliert - im Vergleich zu 2011, als sie erst 39 Prozent der Ausgaben für Werbung auf mobilen Geräten verdient hätten. 2012 rechnet IDC dabei Facebook die meisten Einnahmen zu. Auf mittlere Sicht wird die Frage sein, wie sich das Netzwerk gegen den Kurznachrichtendienst Twitter behaupten kann. Der hat bereits ein eigenes Werbeformat für Apps eingeführt. Nach Berechnungen des Marktforschers E-Marketer wird das Portal in diesem Jahr bereits die Hälfte seiner Werbeeinnahmen mit mobilen Anzeigen machen. Twitter lernt eben auch aus Facebooks Fehlern.
Mark Zuckerberg gab sich zerknirscht, damals, im ersten Interview nach dem missglückten Börsengang vor einem Jahr. Die Facebook-Aktie hatte gerade die Hälfte ihres Werts verloren, in nur wenigen Monaten. Der Chef sparte auf einer Technologiekonferenz in San Francisco nicht mit Selbstkritik: Ja, das Unternehmen habe sich einige Fehltritte geleistet, man habe zwei Jahre Zeit verloren.
Vielleicht war es sogar der größte strategische Fehler überhaupt: Dass Facebook unterschätzte, welche Wucht Geräte wie Smartphones und Tablets entwickeln, mit denen Menschen unterwegs ins Internet gehen, statt mit dem Computer, der zu Hause im Arbeitszimmer steht. Was das für die Werbung im Internet bedeutet. Vor einem Jahr zeigte Facebook noch keine einzige Anzeige, wenn Mitglieder das Netzwerk mit dem Smartphone nutzten. Und verdiente deshalb damit kein Geld. Nun scheint es Facebook zu gelingen, sich vom Nachzügler in Sachen mobiler Werbung zum Anführer vorzuarbeiten.
In den ersten drei Monaten hat das Unternehmen mit Anzeigen, die auf Smartphone- und Tablet-Bildschirmen zu sehen waren, 375 Millionen US-Dollar verdient, immerhin 30 Prozent der gesamten Werbeeinnahmen - damit wächst der Anteil weiter im Vergleich zu 23 Prozent im vierten Quartal und 14 Prozent im dritten Quartal 2012. Insgesamt hat Facebook von Januar bis März fast 1,5 Milliarden Dollar verdient, 38 Prozent mehr als im gleichen Vorjahreszeitraum. Der Gewinn lag mit 219 Millionen Dollar fast sieben Prozent höher.
Mobile Werbung macht mittlerweile ein Drittel der Gesamteinnahmen von Facebook aus.
Dass der Konzern zunehmend von mobiler Werbung profitiert, liegt daran, dass Facebook offenbar eine Möglichkeit gefunden hat, die Wünsche der Werbeindustrie umzusetzen, ohne Mitglieder zu verärgern, indem Anzeigen ihnen die Sicht auf den ohnehin kleinen Bildschirmen versperren. Besonders erfolgreich sei ein neues Werbeformat, das Entwickler kaufen, um Apps anzupreisen, gab Facebook bekannt.
Mitglieder empfinden es wohl als Orientierungshilfe auf einem Markt, der immer umfassender und damit unübersichtlicher wird: Jedes Unternehmen, jeder Dienst bietet inzwischen eine eigene App an. Wer bei Facebook wirbt, kann nun mit einem großen Bild und einer Beschreibung auf sich aufmerksam machen, die Anzeige führt auch direkt in Apples oder Googles Laden, in dem man die App herunterladen kann. Zu 25 Millionen Downloads habe die Werbung geführt, so Facebook. Allein in der letzten Märzwoche hätten 40 Prozent der Entwickler, deren Apps am häufigsten aus Apples App Store und Google Play geladen werden, solche Werbung gekauft; ein Großteil hatte zuvor überhaupt keine Werbung auf Facebook geschaltet.
Genau in diesem Bereich gibt Facebook auch weiterhin Geld aus. Gerade hat das Unternehmen Parse gekauft, eine Plattform, die für App-Entwickler gegen Gebühr Server zur Verfügung stellt und Daten sichert. Der Dienst könnte zukünftig deutlich stärker zu den Einnahmen beitragen. Außerdem arbeitet Facebook mit Firmen zusammen, die im echten Leben Daten über Menschen sammeln und beispielsweise wissen, wer in den kommenden Monaten ein neues Auto kaufen will. So kann Facebook Werbekunden anbieten, Anzeigen noch gezielter auf einzelne Mitglieder abzustimmen.
Facebook hat angefangen, sich zu einem mobilen Unternehmen zu entwickeln. Die Chancen für weiteres Wachstum stehen nicht schlecht: Vor einigen Wochen hat der Konzern die Software Home auf den Markt gebracht, die Smartphones in ein Facebook-Handy verwandelt. Die Hoffnung ist, dass Mitglieder so noch mehr Zeit bei dem Netzwerk verbringen. Noch ist Home anzeigenfrei. Das soll sich ändern. Auch der Foto-Dienst Instagram, den Facebook im vergangenen Jahr für eine Milliarde Dollar übernommen hat, könnte künftig mit Werbung versehen werden. Derzeit gebe es dafür keine Pläne, betonte Zuckerberg vor Investoren. Werbetreibende hätten aber bereits ihr Interesse bekundet, Anzeigen bei Instagram unterzubringen.
Der Marktforscher IDC ist gerade in einer Studie zu dem Schluss gekommen, dass Portale wie Facebook, Twitter und das Internetradio Pandora den mobilen Werbemarkt rasch übernehmen werden. Im vergangenen Jahr hätten die Dienste schon 52 Prozent davon kontrolliert - im Vergleich zu 2011, als sie erst 39 Prozent der Ausgaben für Werbung auf mobilen Geräten verdient hätten. 2012 rechnet IDC dabei Facebook die meisten Einnahmen zu. Auf mittlere Sicht wird die Frage sein, wie sich das Netzwerk gegen den Kurznachrichtendienst Twitter behaupten kann. Der hat bereits ein eigenes Werbeformat für Apps eingeführt. Nach Berechnungen des Marktforschers E-Marketer wird das Portal in diesem Jahr bereits die Hälfte seiner Werbeeinnahmen mit mobilen Anzeigen machen. Twitter lernt eben auch aus Facebooks Fehlern.