Bei der Beerdigung des ermordeten Polizeigeheimdienstchefs kommt es in Beirut zu Protesten. Aufgebrachte Bürger versuchen, den Regierungssitz zu stürmen. Sie machen Syriens Assad-Regime für den Anschlag verantwortlich.
Die Trauerfeier für den getöteten libanesischen Polizeigeheimdienstchef Wissam al-Hassan am Sonntag in Beirut ist zu einer Demonstration gegen das syrische Regime von Präsident Baschar al-Assad geworden. 'Wir wollen den Rücktritt der syrischen Regierung', riefen nach Angaben mehrere Nachrichtenagenturen Trauernde auf dem Märtyrerplatz im Herzen der libanesischen Hauptstadt. General Al-Hassan war am Freitag einem Bombenanschlag im Christenviertel Aschrafija zum Opfer gefallen, bei dem mindestens sieben weitere Menschen getötet wurden.
Al-Hanna war einer der hartnäckigsten Verfolger der libanesischen Handlanger Assads. Er hatte einen ehemaligen libanesischen Minister ins Gefängnis gebracht, weil dieser in Libanon Bombenanschläge geplant haben soll. Und Al-Hassan ermittelte im Mordfall Rafik Hariri: Hariri, Kritiker syrischer Einflussnahme, war 2005 bei einem Bombenanschlag gestorben. Für viele Libanesen steht ohnehin fest: Die Spur führt nach Damaskus - und zur libanesischen Hisbollah, Assads Getreuen unter den Schiiten im Nachbarland. Al-Hassans letzte Ruhestätte liegt neben jener Rafik Hariris, Poster zeigten sein Porträt neben jenem des getöteten Politikers. In der ganzen Stadt waren große Bilder des Geheimdienstgenerals zu sehen, auf denen er als 'Märtyrer der Souveränität und Unabhängigkeit' gepriesen wurde. Einige der Trauernden trugen die schwarz-weiß-grüne Flagge der syrischen Rebellen mit den roten Sternen darauf: Libanons Sunniten sympathisieren mit dem vornehmlich sunnitischen Aufstand jenseits der Grenze und unterstützen die Rebellen.
Nach dem Anschlag in Libanons Hauptstadt Beirut kommt es dort nun zu Protesten.
Die libanesischen Schiiten wiederum halten weiter zu Assad. Dies gilt nicht nur für die Hisbollah, die Syrien nach Angaben der Rebellen mit Raketen beschießt, sondern auch für die schiitischen Alawiten im Norden Libanons. In der vornehmlich sunnitischen Stadt Tripoli kam es in den vergangenen Tagen zu Gefechten mit Verletzten, weil Assad-treue Alawiten und sunnitische Assad-Gegner sich hier seit Monaten belauern. In Beirut waren Sunniten durch die Stadt marschiert und hatten 'Hisbollah ist eine Terrorgruppe' gerufen.
Libanons Präsident Michel Suleiman und Premierminister Najib Mikati hatten zuvor eine offizielle Zeremonie an anderer Stelle besucht. Mikati, ein Sunnit, regiert mit einem von der Hisbollah kontrollierten Kabinett. Dies hat ihm in der Vergangenheit viel Kritik von der sunnitischen Opposition eingetragen, auch jetzt schlugen Protestierende Zelte in der Nähe der Regierung auf und forderten Mikatis Absetzung. Anthony Labaki, Mitglied der rechtsgerichteten christlichen Falangisten-Partei, sagte Agenturen: 'Das syrische Regime hat den Krieg gegen uns angefangen und wir werden diesen Kampf bis zum Ende führen.' Libanesische Medien berichten, dass einige der Protestierenden versuchten, die Absperrung zum Regierungssitz Mikatis, zu durchbrechen. Die Polizei habe Tränengas eingesetzt und in die Luft geschossen.
Mikati selbst hatte nach dem Anschlag auf al-Hassan seinen Rücktritt angeboten. Präsident Suleiman hatte allerdings abgelehnt, um ein politisches Vakuum zu vermeiden. Mikati hatte den Mord an Geheimdienstgeneral al-Hassan mit dessen Ermittlungen gegen Syriens Handlanger in Libanon in Verbindung gebracht: Man könne nicht den Anschlag von den 'Enthüllungen über mögliche Explosionen' trennen, sagte er. Al-Hassan war in der Nähe seines Arbeitsplatzes im Osten Beiruts umgebracht worden - obwohl er sich unter höchsten Sicherheitsvorkehrungen durch die Stadt bewegte.
Ein Polizeioffizier sagte dem libanesischen Fernsehen: 'Die Ermittlung gleicht einem Puzzle. Man sucht die Teile und setzt sie nach logischen Kriterien zusammen.' Nach dem Mord an Rafik Hariri war Libanon durch eine ganze Serie von Attentaten gegen Politiker oder Journalisten erschüttert worden, die erst 2008 endete. Viele Libanesen vermuten, dass Syrien in die Taten verwickelt war, ohne dass es zu nennenswerten Verurteilungen gekommen wäre. Im Zuge von Al-Hassans Ermittlungen aber wurde im August der syrische General Ali Mamluk, einer der höchsten Funktionäre des Assad-Regimes, in Abwesenheit verurteilt - ein Aufbegehren gegen den syrischen Nachbarn, das in den Jahrzehnten syrischer Dominanz unmöglich gewesen wäre.
Trotz der Bemühungen des UN-Vermittlers für Syrien, Lakhdar Brahimi, starben in Syrien am Sonntag zahlreiche Menschen. Im Christenviertel der Hauptstadt Damaskus wurden 13 Menschen durch eine Autobombe getötet, wie staatliche Medien melden. Der algerische Diplomat Brahimi hatte die Gegner aufgerufen, zum islamischen Opferfest, das in der nächsten Woche beginnt, eine Waffenruhe von vier Tagen einzuhalten. Das syrische Fernsehen berichtete, Präsident Assad unterstütze Brahimis Initiative.
Die Trauerfeier für den getöteten libanesischen Polizeigeheimdienstchef Wissam al-Hassan am Sonntag in Beirut ist zu einer Demonstration gegen das syrische Regime von Präsident Baschar al-Assad geworden. 'Wir wollen den Rücktritt der syrischen Regierung', riefen nach Angaben mehrere Nachrichtenagenturen Trauernde auf dem Märtyrerplatz im Herzen der libanesischen Hauptstadt. General Al-Hassan war am Freitag einem Bombenanschlag im Christenviertel Aschrafija zum Opfer gefallen, bei dem mindestens sieben weitere Menschen getötet wurden.
Al-Hanna war einer der hartnäckigsten Verfolger der libanesischen Handlanger Assads. Er hatte einen ehemaligen libanesischen Minister ins Gefängnis gebracht, weil dieser in Libanon Bombenanschläge geplant haben soll. Und Al-Hassan ermittelte im Mordfall Rafik Hariri: Hariri, Kritiker syrischer Einflussnahme, war 2005 bei einem Bombenanschlag gestorben. Für viele Libanesen steht ohnehin fest: Die Spur führt nach Damaskus - und zur libanesischen Hisbollah, Assads Getreuen unter den Schiiten im Nachbarland. Al-Hassans letzte Ruhestätte liegt neben jener Rafik Hariris, Poster zeigten sein Porträt neben jenem des getöteten Politikers. In der ganzen Stadt waren große Bilder des Geheimdienstgenerals zu sehen, auf denen er als 'Märtyrer der Souveränität und Unabhängigkeit' gepriesen wurde. Einige der Trauernden trugen die schwarz-weiß-grüne Flagge der syrischen Rebellen mit den roten Sternen darauf: Libanons Sunniten sympathisieren mit dem vornehmlich sunnitischen Aufstand jenseits der Grenze und unterstützen die Rebellen.
Nach dem Anschlag in Libanons Hauptstadt Beirut kommt es dort nun zu Protesten.
Die libanesischen Schiiten wiederum halten weiter zu Assad. Dies gilt nicht nur für die Hisbollah, die Syrien nach Angaben der Rebellen mit Raketen beschießt, sondern auch für die schiitischen Alawiten im Norden Libanons. In der vornehmlich sunnitischen Stadt Tripoli kam es in den vergangenen Tagen zu Gefechten mit Verletzten, weil Assad-treue Alawiten und sunnitische Assad-Gegner sich hier seit Monaten belauern. In Beirut waren Sunniten durch die Stadt marschiert und hatten 'Hisbollah ist eine Terrorgruppe' gerufen.
Libanons Präsident Michel Suleiman und Premierminister Najib Mikati hatten zuvor eine offizielle Zeremonie an anderer Stelle besucht. Mikati, ein Sunnit, regiert mit einem von der Hisbollah kontrollierten Kabinett. Dies hat ihm in der Vergangenheit viel Kritik von der sunnitischen Opposition eingetragen, auch jetzt schlugen Protestierende Zelte in der Nähe der Regierung auf und forderten Mikatis Absetzung. Anthony Labaki, Mitglied der rechtsgerichteten christlichen Falangisten-Partei, sagte Agenturen: 'Das syrische Regime hat den Krieg gegen uns angefangen und wir werden diesen Kampf bis zum Ende führen.' Libanesische Medien berichten, dass einige der Protestierenden versuchten, die Absperrung zum Regierungssitz Mikatis, zu durchbrechen. Die Polizei habe Tränengas eingesetzt und in die Luft geschossen.
Mikati selbst hatte nach dem Anschlag auf al-Hassan seinen Rücktritt angeboten. Präsident Suleiman hatte allerdings abgelehnt, um ein politisches Vakuum zu vermeiden. Mikati hatte den Mord an Geheimdienstgeneral al-Hassan mit dessen Ermittlungen gegen Syriens Handlanger in Libanon in Verbindung gebracht: Man könne nicht den Anschlag von den 'Enthüllungen über mögliche Explosionen' trennen, sagte er. Al-Hassan war in der Nähe seines Arbeitsplatzes im Osten Beiruts umgebracht worden - obwohl er sich unter höchsten Sicherheitsvorkehrungen durch die Stadt bewegte.
Ein Polizeioffizier sagte dem libanesischen Fernsehen: 'Die Ermittlung gleicht einem Puzzle. Man sucht die Teile und setzt sie nach logischen Kriterien zusammen.' Nach dem Mord an Rafik Hariri war Libanon durch eine ganze Serie von Attentaten gegen Politiker oder Journalisten erschüttert worden, die erst 2008 endete. Viele Libanesen vermuten, dass Syrien in die Taten verwickelt war, ohne dass es zu nennenswerten Verurteilungen gekommen wäre. Im Zuge von Al-Hassans Ermittlungen aber wurde im August der syrische General Ali Mamluk, einer der höchsten Funktionäre des Assad-Regimes, in Abwesenheit verurteilt - ein Aufbegehren gegen den syrischen Nachbarn, das in den Jahrzehnten syrischer Dominanz unmöglich gewesen wäre.
Trotz der Bemühungen des UN-Vermittlers für Syrien, Lakhdar Brahimi, starben in Syrien am Sonntag zahlreiche Menschen. Im Christenviertel der Hauptstadt Damaskus wurden 13 Menschen durch eine Autobombe getötet, wie staatliche Medien melden. Der algerische Diplomat Brahimi hatte die Gegner aufgerufen, zum islamischen Opferfest, das in der nächsten Woche beginnt, eine Waffenruhe von vier Tagen einzuhalten. Das syrische Fernsehen berichtete, Präsident Assad unterstütze Brahimis Initiative.