Der türkische Ministerpräsident hält trotz der heftigen Proteste an den umstrittenen Bau-Plänen am Taksim-Platz fest.
Istanbul - Der türkische Regierungschef Recep Tayyip Erdogan will trotz der heftigen Proteste, die es seit Tagen gegen seine Regierung gibt, an den umstrittenen Plänen zur Umgestaltung der Mitte Istanbuls festhalten. In Tunis, auf der letzten Station seiner Nahostreise, sagte Erdogan laut dem Sender CNN Türk, die begonnenen Projekte würden fortgesetzt. Auch das Atatürk-Kulturzentrum (AKM) am Taksim-Platz werde durch ein neues Kulturgebäude ersetzt, sagte Erdogan. Das AKM gilt als ein Symbol der Türkischen Republik, es enthält Bühnen für Oper, Ballett und Konzerte. Demonstranten halten das Gebäude derzeit ebenso besetzt wie den kleinen Gezi-Park am Taksim-Platz, der wegen des von Erdogan geplanten Neuaufbaus einer osmanischen Kaserne bedroht ist.
Im Zusammenhang mit den seit einer Woche anhaltenden Demonstrationen, die sich auf fast alle türkischen Provinzen aus-gedehnt haben, ist erstmals ein Polizist gestorben. Der Beamte erlag im Krankenhaus von Adana seinen Verletzungen, nachdem er bei der Verfolgung von Protestierenden von einer im Bau befindlichen Brücke in die Tiefe gestürzt war, wie der türkische Sender NTV meldete. Der Tod von zwei Demonstranten bei den Protesten wurde offiziell bestätigt. Weit mehr als 1000 Menschen wurden verletzt. Unter ihnen befinden sich nach Angaben von Reporter ohne Grenzen mindestens 14 Journalisten. Mehrere Reporter und Fotografen hätten schwere Verletzungen durch Tränengaskugeln und Gummigeschosse erlitten, so die Menschenrechtsorganisation.
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Der besetzte Taksim-Platz in Istanbul.
Ursprünglich hatte die Regierungspartei AKP geplant, Erdogan bei der Rückkehr in die Türkei nach seiner viertägigen Nahostreise mit einem großen Empfang will-kommen zu heißen. Diese Idee aber sei verworfen worden, berichtete die Zeitung Hürriyet. Die AKP wolle keine neuerlichen Spannungen auslösen. Vor allem Vizeregierungschef Ali Babacan sorge sich um die Ökonomie. Die türkische Lira hat in den vergangenen Tagen deutlich an Wert verloren, bei den Banken steigen die Zinsen, die Börse ist abgestürzt.
Staatspräsident Abdullah Gül hat unterdessen erneut Verständnis für die Protestbewegung gezeigt. Es sei gut, dass die Demonstranten für den "Schutz von Bäumen" auf die Straße gegangen seien, sagte Gül bei einem Treffen mit Vertretern des Umweltausschusses des türkischen Parlaments. Angeblich hat sich das Gremium nach dem Treffen mit Gül auch dazu entschlossen, ein kontroverses neues Waldgesetz zurückzuziehen. Das Gesetz sollte den Bau von Kraftwerken und Dämmen in Wäldern und an Küsten, auch in Nationalparks, erleichtern.
Nach Angaben der Zeitung Zaman wurden im Zuge der Proteste auch 15 Ausländer festgenommen. Eine offizielle Bestätigung dafür gab es am Donnerstag aber nicht. Erdogan sprach in Tunis jedoch auch von "Ausländern unter den Demonstranten". Zaman sah "mögliche Spione" am Werk. Aktivisten meldeten über Twitter, bei den vorübergehend in Gewahrsam Genommenen handle es sich um Erasmus-Studenten.
Istanbul - Der türkische Regierungschef Recep Tayyip Erdogan will trotz der heftigen Proteste, die es seit Tagen gegen seine Regierung gibt, an den umstrittenen Plänen zur Umgestaltung der Mitte Istanbuls festhalten. In Tunis, auf der letzten Station seiner Nahostreise, sagte Erdogan laut dem Sender CNN Türk, die begonnenen Projekte würden fortgesetzt. Auch das Atatürk-Kulturzentrum (AKM) am Taksim-Platz werde durch ein neues Kulturgebäude ersetzt, sagte Erdogan. Das AKM gilt als ein Symbol der Türkischen Republik, es enthält Bühnen für Oper, Ballett und Konzerte. Demonstranten halten das Gebäude derzeit ebenso besetzt wie den kleinen Gezi-Park am Taksim-Platz, der wegen des von Erdogan geplanten Neuaufbaus einer osmanischen Kaserne bedroht ist.
Im Zusammenhang mit den seit einer Woche anhaltenden Demonstrationen, die sich auf fast alle türkischen Provinzen aus-gedehnt haben, ist erstmals ein Polizist gestorben. Der Beamte erlag im Krankenhaus von Adana seinen Verletzungen, nachdem er bei der Verfolgung von Protestierenden von einer im Bau befindlichen Brücke in die Tiefe gestürzt war, wie der türkische Sender NTV meldete. Der Tod von zwei Demonstranten bei den Protesten wurde offiziell bestätigt. Weit mehr als 1000 Menschen wurden verletzt. Unter ihnen befinden sich nach Angaben von Reporter ohne Grenzen mindestens 14 Journalisten. Mehrere Reporter und Fotografen hätten schwere Verletzungen durch Tränengaskugeln und Gummigeschosse erlitten, so die Menschenrechtsorganisation.
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Der besetzte Taksim-Platz in Istanbul.
Ursprünglich hatte die Regierungspartei AKP geplant, Erdogan bei der Rückkehr in die Türkei nach seiner viertägigen Nahostreise mit einem großen Empfang will-kommen zu heißen. Diese Idee aber sei verworfen worden, berichtete die Zeitung Hürriyet. Die AKP wolle keine neuerlichen Spannungen auslösen. Vor allem Vizeregierungschef Ali Babacan sorge sich um die Ökonomie. Die türkische Lira hat in den vergangenen Tagen deutlich an Wert verloren, bei den Banken steigen die Zinsen, die Börse ist abgestürzt.
Staatspräsident Abdullah Gül hat unterdessen erneut Verständnis für die Protestbewegung gezeigt. Es sei gut, dass die Demonstranten für den "Schutz von Bäumen" auf die Straße gegangen seien, sagte Gül bei einem Treffen mit Vertretern des Umweltausschusses des türkischen Parlaments. Angeblich hat sich das Gremium nach dem Treffen mit Gül auch dazu entschlossen, ein kontroverses neues Waldgesetz zurückzuziehen. Das Gesetz sollte den Bau von Kraftwerken und Dämmen in Wäldern und an Küsten, auch in Nationalparks, erleichtern.
Nach Angaben der Zeitung Zaman wurden im Zuge der Proteste auch 15 Ausländer festgenommen. Eine offizielle Bestätigung dafür gab es am Donnerstag aber nicht. Erdogan sprach in Tunis jedoch auch von "Ausländern unter den Demonstranten". Zaman sah "mögliche Spione" am Werk. Aktivisten meldeten über Twitter, bei den vorübergehend in Gewahrsam Genommenen handle es sich um Erasmus-Studenten.