Der Börsenverein ergründet die Vorlieben von E-Book-Nutzern.
In Betten, Bussen und Bahnen tummeln sich die meisten E-Book-Leser, wohingegen Sofa, Sessel und Badewanne unbestrittene Domänen der papierenen Buchkultur bleiben. E-Books sind platzsparender, leichter an Gewicht und meist auch bequemer zu handhaben - nur nicht in der Badewanne und auf der Couch, wo die Sinnenlust dominiert. In den Betten der Deutschen geht es dagegen eher protestantisch zu, das ist bekannt, zumal dort beim Stöbern in schwerer Lektüre die Hände oder Arme noch vor den Augen und dem Geist einzuschlafen drohen. Diese und andere Erkenntnisse sind einer Studie zu entnehmen, die der Börsenverein des Deutschen Buchhandels auf seiner Wirtschaftspressekonferenz in Frankfurt vorgelegt hat.
Es ist nicht die erste Studie, mit welcher der Dachverband der Buchhändler und Verleger von gedruckten wie digitalen Büchern neben den Planzielen, den Produktions- und Umsatzziffern seiner Mitglieder auch die Vorlieben der Kundschaft, die Einstellungen der Leser zu Buch und E-Book und den Umgang mit beiden Medien ergründet. "Umbruch auf dem Buchmarkt?" fragte die Vorgängerstudie von 2011, die dem E-Book ein bescheidenes Nischendasein versprach mit einem minimalen Marktanteil von rund einem Prozent, der auch längerfristig die Zehn-Prozent-Marke nicht überschreiten werde.
E-Book oder doch lieber Papier?
Und doch ist hier ein neuer Sektor entstanden, welcher der Branche oder zumindest Teilen derselben reale Expansionsmöglichkeiten bietet. Ohne Fragezeichen und doch noch immer schwammig verheißt der Titel der aktuellen Nachfolgestudie den Übergang "Von der Perspektive zur Relevanz". Die Sammlung von Statistiken und Umfrageergebnissen über "Das E-Book in Deutschland 2013" macht dabei auf mit einer verwegenen Deutung: "In Deutschland ist die Vorliebe für gedruckte Bücher immer noch stark, geht aber kontinuierlich zurück." Trübe Aussichten für das gedruckte Buch?
Von wegen! Gefragt wurde nach der Zustimmung zu dem Satz "Ich liebe gedruckte Bücher zu sehr, ein elektronisches Gerät reicht nicht an das Leseerlebnis heran", was 81% der Befragten bejahten. Im Vergleichsjahr 2009 waren es zwar noch 88 %, doch rechtfertigt dies nicht die Schlussfolgerung, die Bücherliebe der Deutschen ginge "kontinuierlich zurück". Was die ungebrochene Zuneigung zum Gedruckten und Gebundenem hingegen beweist, wird auch durch die vorgelegten Zahlen und die Erwartungen der Branche bestätigt: Dass das gedruckte Buch eine Sache, das E-Book aber etwas ganz anderes ist, das in der Branche - die ja schon länger auch "Non-Books" vertreibt - angekommen ist und auch unter dem lesenden Publikum auf allmähliche Akzeptanz stößt. Dies aber nicht, weil das E-Book die gedruckte Bücherwelt ersetzen würde, sondern weil es die vielfältigen Möglichkeiten der Lektüre ergänzt und erweitert. Das E-Book ist nicht der Gegenspieler, sondern der Mitspieler des gedruckten Buchs.
Anders lautende oder gegenteilige Behauptungen sind entweder billige Untergangsprophetien oder lautes Marktgeschrei im schärfer gewordenen Verteilungskampf um Gewinnchancen und Expansionsmöglichkeiten auf einem schwierigen und sich verändernden Markt. Davon zeugen auch die in der Studie festgehaltenen Sorgen von Buchhändlern und Verlegern vor zunehmenden Konzentrationsprozessen und Monopolbildungen im Online-Buchhandel, desgleichen die Angst des stationären Buchhandel vor der wachsenden Bedeutung des Online-Buchhandels auf den Vertriebsschienen der Verlage.
Daneben aber hat sich seit 2011 so viel nicht verändert. Nur eines weiß man aus den Daten heute genauer: Anders als in Prognosen, die dem E-Book vor allem eine gewichtige Rolle im Fachbuchmarkt und wissenschaftlichen Buchwesen versprochen haben, steht auch unter E-Book-Lesern kein Genre höher im Kurs als: Romane.
In Betten, Bussen und Bahnen tummeln sich die meisten E-Book-Leser, wohingegen Sofa, Sessel und Badewanne unbestrittene Domänen der papierenen Buchkultur bleiben. E-Books sind platzsparender, leichter an Gewicht und meist auch bequemer zu handhaben - nur nicht in der Badewanne und auf der Couch, wo die Sinnenlust dominiert. In den Betten der Deutschen geht es dagegen eher protestantisch zu, das ist bekannt, zumal dort beim Stöbern in schwerer Lektüre die Hände oder Arme noch vor den Augen und dem Geist einzuschlafen drohen. Diese und andere Erkenntnisse sind einer Studie zu entnehmen, die der Börsenverein des Deutschen Buchhandels auf seiner Wirtschaftspressekonferenz in Frankfurt vorgelegt hat.
Es ist nicht die erste Studie, mit welcher der Dachverband der Buchhändler und Verleger von gedruckten wie digitalen Büchern neben den Planzielen, den Produktions- und Umsatzziffern seiner Mitglieder auch die Vorlieben der Kundschaft, die Einstellungen der Leser zu Buch und E-Book und den Umgang mit beiden Medien ergründet. "Umbruch auf dem Buchmarkt?" fragte die Vorgängerstudie von 2011, die dem E-Book ein bescheidenes Nischendasein versprach mit einem minimalen Marktanteil von rund einem Prozent, der auch längerfristig die Zehn-Prozent-Marke nicht überschreiten werde.
E-Book oder doch lieber Papier?
Und doch ist hier ein neuer Sektor entstanden, welcher der Branche oder zumindest Teilen derselben reale Expansionsmöglichkeiten bietet. Ohne Fragezeichen und doch noch immer schwammig verheißt der Titel der aktuellen Nachfolgestudie den Übergang "Von der Perspektive zur Relevanz". Die Sammlung von Statistiken und Umfrageergebnissen über "Das E-Book in Deutschland 2013" macht dabei auf mit einer verwegenen Deutung: "In Deutschland ist die Vorliebe für gedruckte Bücher immer noch stark, geht aber kontinuierlich zurück." Trübe Aussichten für das gedruckte Buch?
Von wegen! Gefragt wurde nach der Zustimmung zu dem Satz "Ich liebe gedruckte Bücher zu sehr, ein elektronisches Gerät reicht nicht an das Leseerlebnis heran", was 81% der Befragten bejahten. Im Vergleichsjahr 2009 waren es zwar noch 88 %, doch rechtfertigt dies nicht die Schlussfolgerung, die Bücherliebe der Deutschen ginge "kontinuierlich zurück". Was die ungebrochene Zuneigung zum Gedruckten und Gebundenem hingegen beweist, wird auch durch die vorgelegten Zahlen und die Erwartungen der Branche bestätigt: Dass das gedruckte Buch eine Sache, das E-Book aber etwas ganz anderes ist, das in der Branche - die ja schon länger auch "Non-Books" vertreibt - angekommen ist und auch unter dem lesenden Publikum auf allmähliche Akzeptanz stößt. Dies aber nicht, weil das E-Book die gedruckte Bücherwelt ersetzen würde, sondern weil es die vielfältigen Möglichkeiten der Lektüre ergänzt und erweitert. Das E-Book ist nicht der Gegenspieler, sondern der Mitspieler des gedruckten Buchs.
Anders lautende oder gegenteilige Behauptungen sind entweder billige Untergangsprophetien oder lautes Marktgeschrei im schärfer gewordenen Verteilungskampf um Gewinnchancen und Expansionsmöglichkeiten auf einem schwierigen und sich verändernden Markt. Davon zeugen auch die in der Studie festgehaltenen Sorgen von Buchhändlern und Verlegern vor zunehmenden Konzentrationsprozessen und Monopolbildungen im Online-Buchhandel, desgleichen die Angst des stationären Buchhandel vor der wachsenden Bedeutung des Online-Buchhandels auf den Vertriebsschienen der Verlage.
Daneben aber hat sich seit 2011 so viel nicht verändert. Nur eines weiß man aus den Daten heute genauer: Anders als in Prognosen, die dem E-Book vor allem eine gewichtige Rolle im Fachbuchmarkt und wissenschaftlichen Buchwesen versprochen haben, steht auch unter E-Book-Lesern kein Genre höher im Kurs als: Romane.