Um künftig geschlossen gegen den Kreml auftreten zu können, hat Russlands Opposition einen Koordinationsrat gewählt.
Gegner der russischen Führung bündeln ihre Kräfte künftig in einem einheitlichen Koordinationsrat. In das 45-köpfige Gremium wählten sie unter anderen den Blogger und Anti-Korruptions-Aktivisten Alexej Nawalny, den Schriftsteller Dmitrij Bykow, den ehemalige Schachweltmeister Garri Kasparow und die Moderatorin Xenia Sobtschak.
Die Wahl war zugleich eine demokratische Premiere für das Land: Drei Tage lang konnten russische Staatsbürger ihre Stimme in Wahllokalen und über das Internet abgeben, nachdem sie sich vorher registriert hatten, um Fälschungen zu verhindern. Weil Saboteure das Wahlportal mit technischen Störattacken zeitweise blockierten, wurde die ursprünglich nur für das Wochenende geplante Abstimmung bis Montagabend verlängert. Fast 82000 Menschen gaben ihre Stimme ab.
Mit dem Koordinationsrat der Opposition bekommt Präsident Putin künftig organisierten Gegenwind.
Das Gremium soll den Kreml-Kritikern künftig zu einem geschlossenen Auftreten verhelfen. Als im Umfeld der Duma- und Präsidentenwahlen im vergangenen Winter Hunderttausende gegen den Ämtertausch von Wladimir Putin und Dmitrij Medwedjew protestierten, war sowohl aus dem Kreml als auch aus den Reihen der Zivilgesellschaft kritisiert worden, dass die Protestbewegung kein eigenes Programm und keine Führungsfiguren habe.
Beobachter zweifeln daran, dass sich das nun ändern wird, denn in der Runde treffen Vertreter unterschiedlichster politischer Strömungen aufeinander - von dem Chef der Linksfront, Sergej Udalzow, bis zu ausgewiesenen Rechtsextremen wie Wladimir Tor. Zwar ist der Rat von liberalen Vertretern der Zivilgesellschaft dominiert, doch dürfte es nicht lange dauern, bis es zum ersten Streit kommt. Nichts kann dem Kreml lieber sein. Zuletzt hat die Staatsmacht den Druck auf die Opposition erhöht. So läuft gegen Alexej Nawalny ein Verfahren wegen angeblicher Veruntreuung von Firmenvermögen, Sergej Udalzow wird beschuldigt, einen gewaltsamen Umsturz geplant zu haben, und der Linke Leonid Raswosschajew - ebenfalls Mitglied im neuen Koordinationsrat - war am Wochenende offenbar von Mitarbeitern des Geheimdienstes aus Kiew nach Moskau verschleppt und dort zu einer Aussage gegen Udalzow gezwungen worden. Mitarbeiter des UN-Flüchtlingshilfswerks UNHCR teilten am Dienstag mit, die Entführung zeuge von tiefer Missachtung internationaler Gepflogenheiten. Sie forderten eine Aufklärung des Falls.
Gegner der russischen Führung bündeln ihre Kräfte künftig in einem einheitlichen Koordinationsrat. In das 45-köpfige Gremium wählten sie unter anderen den Blogger und Anti-Korruptions-Aktivisten Alexej Nawalny, den Schriftsteller Dmitrij Bykow, den ehemalige Schachweltmeister Garri Kasparow und die Moderatorin Xenia Sobtschak.
Die Wahl war zugleich eine demokratische Premiere für das Land: Drei Tage lang konnten russische Staatsbürger ihre Stimme in Wahllokalen und über das Internet abgeben, nachdem sie sich vorher registriert hatten, um Fälschungen zu verhindern. Weil Saboteure das Wahlportal mit technischen Störattacken zeitweise blockierten, wurde die ursprünglich nur für das Wochenende geplante Abstimmung bis Montagabend verlängert. Fast 82000 Menschen gaben ihre Stimme ab.
Mit dem Koordinationsrat der Opposition bekommt Präsident Putin künftig organisierten Gegenwind.
Das Gremium soll den Kreml-Kritikern künftig zu einem geschlossenen Auftreten verhelfen. Als im Umfeld der Duma- und Präsidentenwahlen im vergangenen Winter Hunderttausende gegen den Ämtertausch von Wladimir Putin und Dmitrij Medwedjew protestierten, war sowohl aus dem Kreml als auch aus den Reihen der Zivilgesellschaft kritisiert worden, dass die Protestbewegung kein eigenes Programm und keine Führungsfiguren habe.
Beobachter zweifeln daran, dass sich das nun ändern wird, denn in der Runde treffen Vertreter unterschiedlichster politischer Strömungen aufeinander - von dem Chef der Linksfront, Sergej Udalzow, bis zu ausgewiesenen Rechtsextremen wie Wladimir Tor. Zwar ist der Rat von liberalen Vertretern der Zivilgesellschaft dominiert, doch dürfte es nicht lange dauern, bis es zum ersten Streit kommt. Nichts kann dem Kreml lieber sein. Zuletzt hat die Staatsmacht den Druck auf die Opposition erhöht. So läuft gegen Alexej Nawalny ein Verfahren wegen angeblicher Veruntreuung von Firmenvermögen, Sergej Udalzow wird beschuldigt, einen gewaltsamen Umsturz geplant zu haben, und der Linke Leonid Raswosschajew - ebenfalls Mitglied im neuen Koordinationsrat - war am Wochenende offenbar von Mitarbeitern des Geheimdienstes aus Kiew nach Moskau verschleppt und dort zu einer Aussage gegen Udalzow gezwungen worden. Mitarbeiter des UN-Flüchtlingshilfswerks UNHCR teilten am Dienstag mit, die Entführung zeuge von tiefer Missachtung internationaler Gepflogenheiten. Sie forderten eine Aufklärung des Falls.