Im internationalen Vergleich liegt die Bundesrepublik nur im Mittelfeld. Viele haben Vorbehalte gegen Zuwanderer.
München - Der Gemeinsinn der Deutschen ist im Vergleich zu anderen Industriestaaten nur mittelmäßig ausgeprägt. Doch hat die Bundesrepublik seit Ausbruch der globalen Finanzkrise einer neuen Studie zufolge gegenüber anderen Nationen aufgeholt, wenn es um den gesellschaftlichen Zusammenhalt des Landes geht. Skandinavier, Australier und Nordamerikaner halten allerdings deutlich besser zusammen als die Deutschen. Das geht aus einer umfangreichen Vergleichsstudie hervor, die an diesem Dienstag von der Bertelsmann-Stiftung vorgestellt wird und die der Süddeutschen Zeitung vorliegt.
Die Bundesrepublik steht nach den von 2009 bis 2012 erhobenen Zahlen unter
34 Ländern auf Rang 14. Für den Fünf-Jahres-Zeitraum davor errechneten die Sozialwissenschaftler der privaten Jacobs University Bremen in ihrem 'Radar gesellschaftlicher Zusammenhalt' lediglich Platz 18. Für 'bedenklich' halten die Forscher dabei jedoch die laut ihren Werten im Nationenvergleich sinkende Bereitschaft der Deutschen, Vielfalt in ihrem Land zu akzeptieren. Vor allem in wachsenden Vorbehalten gegenüber Einwanderern sehen sie ein 'Risiko für den Zusammenhalt' der deutschen Gesellschaft.
Das Wir-Gefühl der Deutschen ist im Vergleich zu anderen Industriestaaten nur mittelmäßig ausgeprägt.
In Dänemark hält die Gesellschaft nach diesen Berechnungen am engsten zusammen, ähnlich stark ist der Gemeinsinn in Norwegen, Finnland und Schweden. Auf den nächsten Plätzen folgen klassische Einwanderungsländer angelsächsischer Prägung wie Neuseeland, Australien, Kanada und die USA. In Rumänien, Griechenland und Bulgarien dagegen driften die Menschen am weitesten auseinander.
Für ihre Studie haben die Bremer Forscher Daten aus zwölf internationalen Erhebungen für einen Zeitraum von fast
25 Jahren ausgewertet. Dabei haben sie versucht, den gesellschaftlichen Zusammenhalt anhand von 58 Einzelpunkten zu messen. Dazu gehören Zahlen wie Wahlbeteiligung oder Korruptionsrate, vor allem aber Umfragen. In den in Bremen errechneten Zusammenhalts-Index gehen dabei die Antworten auf Fragen ein wie: Kann man den meisten Menschen trauen? Wie stehen Sie zu Menschen anderer Hautfarbe als Nachbarn? Wie groß ist das Vertrauen etwa in Politik oder Polizei? Haben Sie in diesem Monat einem Unbekannten geholfen oder Geld gespendet?
Mithilfe der daraus errechneten Kennzahlen will die Bertelsmann-Stiftung künftig regelmäßig internationale wie innerdeutsche Vergleichstabellen zum Stand des gesellschaftlichen Zusammenhalts veröffentlichen. Bereits jetzt erkennen die Forscher in ihren Zahlen klare Muster: Reichtum und eine gleichmäßige Verteilung der Einkommen stärken demnach den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Er ist in Staaten mit hohem Bruttoinlandsprodukt deutlich gefestigter als in ärmeren Ländern. Zuwanderung behindert den Zusammenhalt laut dieser Studie nicht: Etliche Länder, in denen viele Einwanderer leben, wie Australien oder die Schweiz, stehen in der Tabelle des Gemeinsinns weit oben, viele Staaten mit geringem Migrantenanteil weit unten.
München - Der Gemeinsinn der Deutschen ist im Vergleich zu anderen Industriestaaten nur mittelmäßig ausgeprägt. Doch hat die Bundesrepublik seit Ausbruch der globalen Finanzkrise einer neuen Studie zufolge gegenüber anderen Nationen aufgeholt, wenn es um den gesellschaftlichen Zusammenhalt des Landes geht. Skandinavier, Australier und Nordamerikaner halten allerdings deutlich besser zusammen als die Deutschen. Das geht aus einer umfangreichen Vergleichsstudie hervor, die an diesem Dienstag von der Bertelsmann-Stiftung vorgestellt wird und die der Süddeutschen Zeitung vorliegt.
Die Bundesrepublik steht nach den von 2009 bis 2012 erhobenen Zahlen unter
34 Ländern auf Rang 14. Für den Fünf-Jahres-Zeitraum davor errechneten die Sozialwissenschaftler der privaten Jacobs University Bremen in ihrem 'Radar gesellschaftlicher Zusammenhalt' lediglich Platz 18. Für 'bedenklich' halten die Forscher dabei jedoch die laut ihren Werten im Nationenvergleich sinkende Bereitschaft der Deutschen, Vielfalt in ihrem Land zu akzeptieren. Vor allem in wachsenden Vorbehalten gegenüber Einwanderern sehen sie ein 'Risiko für den Zusammenhalt' der deutschen Gesellschaft.
Das Wir-Gefühl der Deutschen ist im Vergleich zu anderen Industriestaaten nur mittelmäßig ausgeprägt.
In Dänemark hält die Gesellschaft nach diesen Berechnungen am engsten zusammen, ähnlich stark ist der Gemeinsinn in Norwegen, Finnland und Schweden. Auf den nächsten Plätzen folgen klassische Einwanderungsländer angelsächsischer Prägung wie Neuseeland, Australien, Kanada und die USA. In Rumänien, Griechenland und Bulgarien dagegen driften die Menschen am weitesten auseinander.
Für ihre Studie haben die Bremer Forscher Daten aus zwölf internationalen Erhebungen für einen Zeitraum von fast
25 Jahren ausgewertet. Dabei haben sie versucht, den gesellschaftlichen Zusammenhalt anhand von 58 Einzelpunkten zu messen. Dazu gehören Zahlen wie Wahlbeteiligung oder Korruptionsrate, vor allem aber Umfragen. In den in Bremen errechneten Zusammenhalts-Index gehen dabei die Antworten auf Fragen ein wie: Kann man den meisten Menschen trauen? Wie stehen Sie zu Menschen anderer Hautfarbe als Nachbarn? Wie groß ist das Vertrauen etwa in Politik oder Polizei? Haben Sie in diesem Monat einem Unbekannten geholfen oder Geld gespendet?
Mithilfe der daraus errechneten Kennzahlen will die Bertelsmann-Stiftung künftig regelmäßig internationale wie innerdeutsche Vergleichstabellen zum Stand des gesellschaftlichen Zusammenhalts veröffentlichen. Bereits jetzt erkennen die Forscher in ihren Zahlen klare Muster: Reichtum und eine gleichmäßige Verteilung der Einkommen stärken demnach den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Er ist in Staaten mit hohem Bruttoinlandsprodukt deutlich gefestigter als in ärmeren Ländern. Zuwanderung behindert den Zusammenhalt laut dieser Studie nicht: Etliche Länder, in denen viele Einwanderer leben, wie Australien oder die Schweiz, stehen in der Tabelle des Gemeinsinns weit oben, viele Staaten mit geringem Migrantenanteil weit unten.