Im NSU-Prozess werfen Zeugen Zschäpe vor, beim Brand ihres Hauses eine alte Dame in Lebensgefahr gebracht zu haben
München - Am Abend des 4. November 2011, als in Zwickau das NSU-Versteck in Flammen aufgegangen ist, sitzt im Haus gegenüber eine alte Dame und zittert. Ein Notarzt muss kommen, die 89 Jahre alte Frau ist ziemlich durcheinander. Sie hat an diesem Tag ihre 'Traumwohnung' verloren. So sagt es am Dienstag im NSU-Prozess die Nichte der alten Dame. Ihrer Tante gehe es sehr schlecht, 'sie hat sich nicht wieder erholt'. Zwei Nichten haben die 89-Jährige aus dem brennenden Haus geholt, die Frau hatte Wand an Wand zu Beate Zschäpe und ihren Freunden gewohnt.
Eine Nichte sagt später bei der Polizei, Zschäpe habe den Tod der alten Dame, die schwer hören und kaum laufen kann, einfach in Kauf genommen. Das bekräftigt sie vor Gericht. Die Anklage geht von versuchtem Mord aus. Zschäpe soll den Brand gelegt haben, um Beweise zu vernichten. Allerdings soll bei der alten Dame jemand geklingelt haben, ohne dass diese reagierte. Zschäpes Verteidigung könnte behaupten, dass es ihre Mandantin war, die klingelte, um sicherzustellen, dass die Nachbarin nicht im Feuer umkommen würde.
Um Beweise zu vernichten, zündete Beate Zschäpe das gemeinsame Versteck der NSU an - damit brachte sie eine Nachbarin in Lebensgefahr.
Die eine Nichte wohnt im Haus direkt gegenüber, sie hörte einen Knall und sah vom Fenster aus Flammen. Sie rief ihre Tante an, dann rannte sie zu ihr, um sie zu retten. In einem Rollstuhl brachten die Nichten die alte Frau in Sicherheit. Beate Zschäpe soll zuvor die Straße hinuntergelaufen sein, mit zwei Katzenkörben in den Händen und bekleidet mit einem roten Mantel. So schildert es Janice M., die Enkelin von einer der Nichten. Janice M. hatte die Feuerwehr gerufen und am Fenster auf das brennende Haus geschaut. Durch ein Loch im Gemäuer erkannte sie ein Laufband. Die Männer vom NSU waren sehr bedacht auf ihre athletische Figur.
Janice M. wusste damals gar nicht, dass außer Zschäpe noch zwei Männer dort gewohnt hatten. Ihrer Großmutter war das hingegen bekannt. Zschäpe soll Uwe Böhnhardt und Uwe Mundlos als ihren Freund und dessen Bruder ausgegeben haben. Ob man das denn geglaubt habe in der Nachbarschaft? Da windet sich die Zeugin und deutet an, dass sie sich über diese Dreier-WG schon wunderte, 'aber auf eine Art war es uns ja auch egal'. Zschäpe schaut amüsiert; vielleicht ist es auch nur die Freude darüber, mal wieder eine Frau mit sächsischem Dialekt zu hören.
Die Rentnerin spricht frei von der Leber weg, da hat man in diesem Prozess schon andere Zeugen erlebt. Und so gibt es ausnahmsweise ein paar heitere Momente. Ein Richter fragt, ob sie an den Fenstern von Zschäpes Wohnungen etwas Auffälliges beobachtet habe?
Die Zeugin hatte bereits von den Kunstpflanzen des Trios berichtet, die in der Nachbarschaft offenbar nicht so gut angekommen waren. Nun erzählt sie noch, dass da ab und zu eine rote Lampe am Fenster bei Beate Zschäpe leuchtete. 'Da haben wir erst gedacht, die arbeitet in einem anderen Bereich. . .', sagt die Rentnerin und lacht ein bisschen verlegen: 'Eene kleene rote Leuchte - da haben wir immer gesagt, das ist ja merkwürdig.' Wie Nachbarn so sind. Beate Zschäpe muss nun wieder schmunzeln. So geht beinahe unter, dass die Nachbarin auch etwas sagte, bei dem leider keiner der Verfahrensbeteiligten nachfragt: Mit der Frau, von der sie nun weiß, dass sie Zschäpe heißt, habe sie sich mal über neue massive Türen unterhalten, die in der Wohnung des Trios eingebaut wurden. In dem Zusammenhang soll Zschäpe gesagt haben, dass sie oft allein in der Wohnung sei, und dann habe sie ein wenig Angst.
München - Am Abend des 4. November 2011, als in Zwickau das NSU-Versteck in Flammen aufgegangen ist, sitzt im Haus gegenüber eine alte Dame und zittert. Ein Notarzt muss kommen, die 89 Jahre alte Frau ist ziemlich durcheinander. Sie hat an diesem Tag ihre 'Traumwohnung' verloren. So sagt es am Dienstag im NSU-Prozess die Nichte der alten Dame. Ihrer Tante gehe es sehr schlecht, 'sie hat sich nicht wieder erholt'. Zwei Nichten haben die 89-Jährige aus dem brennenden Haus geholt, die Frau hatte Wand an Wand zu Beate Zschäpe und ihren Freunden gewohnt.
Eine Nichte sagt später bei der Polizei, Zschäpe habe den Tod der alten Dame, die schwer hören und kaum laufen kann, einfach in Kauf genommen. Das bekräftigt sie vor Gericht. Die Anklage geht von versuchtem Mord aus. Zschäpe soll den Brand gelegt haben, um Beweise zu vernichten. Allerdings soll bei der alten Dame jemand geklingelt haben, ohne dass diese reagierte. Zschäpes Verteidigung könnte behaupten, dass es ihre Mandantin war, die klingelte, um sicherzustellen, dass die Nachbarin nicht im Feuer umkommen würde.
Um Beweise zu vernichten, zündete Beate Zschäpe das gemeinsame Versteck der NSU an - damit brachte sie eine Nachbarin in Lebensgefahr.
Die eine Nichte wohnt im Haus direkt gegenüber, sie hörte einen Knall und sah vom Fenster aus Flammen. Sie rief ihre Tante an, dann rannte sie zu ihr, um sie zu retten. In einem Rollstuhl brachten die Nichten die alte Frau in Sicherheit. Beate Zschäpe soll zuvor die Straße hinuntergelaufen sein, mit zwei Katzenkörben in den Händen und bekleidet mit einem roten Mantel. So schildert es Janice M., die Enkelin von einer der Nichten. Janice M. hatte die Feuerwehr gerufen und am Fenster auf das brennende Haus geschaut. Durch ein Loch im Gemäuer erkannte sie ein Laufband. Die Männer vom NSU waren sehr bedacht auf ihre athletische Figur.
Janice M. wusste damals gar nicht, dass außer Zschäpe noch zwei Männer dort gewohnt hatten. Ihrer Großmutter war das hingegen bekannt. Zschäpe soll Uwe Böhnhardt und Uwe Mundlos als ihren Freund und dessen Bruder ausgegeben haben. Ob man das denn geglaubt habe in der Nachbarschaft? Da windet sich die Zeugin und deutet an, dass sie sich über diese Dreier-WG schon wunderte, 'aber auf eine Art war es uns ja auch egal'. Zschäpe schaut amüsiert; vielleicht ist es auch nur die Freude darüber, mal wieder eine Frau mit sächsischem Dialekt zu hören.
Die Rentnerin spricht frei von der Leber weg, da hat man in diesem Prozess schon andere Zeugen erlebt. Und so gibt es ausnahmsweise ein paar heitere Momente. Ein Richter fragt, ob sie an den Fenstern von Zschäpes Wohnungen etwas Auffälliges beobachtet habe?
Die Zeugin hatte bereits von den Kunstpflanzen des Trios berichtet, die in der Nachbarschaft offenbar nicht so gut angekommen waren. Nun erzählt sie noch, dass da ab und zu eine rote Lampe am Fenster bei Beate Zschäpe leuchtete. 'Da haben wir erst gedacht, die arbeitet in einem anderen Bereich. . .', sagt die Rentnerin und lacht ein bisschen verlegen: 'Eene kleene rote Leuchte - da haben wir immer gesagt, das ist ja merkwürdig.' Wie Nachbarn so sind. Beate Zschäpe muss nun wieder schmunzeln. So geht beinahe unter, dass die Nachbarin auch etwas sagte, bei dem leider keiner der Verfahrensbeteiligten nachfragt: Mit der Frau, von der sie nun weiß, dass sie Zschäpe heißt, habe sie sich mal über neue massive Türen unterhalten, die in der Wohnung des Trios eingebaut wurden. In dem Zusammenhang soll Zschäpe gesagt haben, dass sie oft allein in der Wohnung sei, und dann habe sie ein wenig Angst.