Ein Anruf bei Kathleen Schmidt, deren Dorf Dorset von einem Vierjährigen regiert wird.
Im 28-Einwohner-Dorf Dorset im US-Bundesstaat Minnesota gibt es eine Tradition: Während des Festivals 'Taste of Dorset' wird der Bürgermeister gewählt. Jeder Anwesende darf wählen, eine Stimme kostet einen Dollar, mit den Einnahmen wird das Fest finanziert. Die Stimmzettel werden in einem Hut gesammelt, dann wird gelost, der Gewinner ist ein Jahr lang das Dorfoberhaupt. Am Sonntag wurde der vier Jahre alte Robert Tufts wiedergewählt.
Politik statt Bauklötze? In einem Dorf in den USA ist jetzt ein Vierjähriger zum Bürgermeister wiedergewählt worden.
SZ: Hallo, Frau Schmidt. Die Begeisterung über die Wiederwahl von Robert Tufts muss riesig sein in Dorset...
Kathleen Schmidt: Es war ganz schön was los am Sonntag. Es gab nach der Ziehung eine kleine Parade mit einem Pferd und einem Clown, Bobby hat seine Wiederwahl mit einem großen Eis gefeiert. Es sind auch sehr viele Menschen zu diesem Ereignis gekommen, und die Stadt hat durch die Wahl mehrere Tausend Dollar eingenommen. Aber nicht jeder Bewohner freut sich, dass Bobby wiedergewählt wurde...
Tatsächlich? Warum nicht?
Eine ältere Frau hat fünf Dollar bezahlt und damit fünf Stimmen für ihre Katze abgegeben. Sie möchte seit Jahren, dass das Tier endlich Bürgermeister wird. Hat aber wieder nicht geklappt.
War die Katze der einzige Konkurrent für Bobby?
Es gab auch Leute, die für eine Eidechse gestimmt haben - und natürlich auch für andere Menschen. Die Regeln besagen, dass jeder für einen Dollar eine Stimme abgeben darf und auf seinen Zettel schreiben kann, was er will. Bobby hatte die meisten Stimmzettel in der Lostrommel, aber das garantiert nicht, dass er auch gewinnt. Ein Festivalgast bekam eine Augenbinde und musste dann einen Zettel ziehen - es war wie im vergangenen Jahr einer mit dem Namen Robert Tufts. Ich muss sagen, dass sein Wahlkampf sehr beeindruckend war.
Was hat er denn gemacht?
Er ist in einem schwarzen Anzug durch die Stadt gelaufen, hat die Menschen begrüßt und Flyer verteilt. Darauf waren er und seine Freundin Sophie beim Schaukeln abgebildet, der Slogan war: 'Ich liebe es, Bürgermeister zu sein, so wie ich Sophie liebe.'
Jetzt mal ehrlich: Ein vier Jahre alter Steppke als Bürgermeister kann nicht wirklich etwas bewirken. Eines seiner Wahlversprechen war, Eiscreme an die Spitze der Nahrungspyramide zu stellen.
Täuschen Sie sich nicht! Während seiner ersten Amtszeit - da war er schließlich erst drei Jahre alt - hat er bereits mehr als 750Dollar für eine Stiftung gesammelt und dafür, dass wir ein neues Ortsschild bekommen. Nun plant er eine Schneeschuh-Schnitzeljagd. Der kleine Junge ist engagiert, das gefällt den Leuten, sie machen mit. Das kann unserem Dorf nur helfen.
Wie gehen die Eltern von Bobby mit dem Rummel um? Planen sie schon die politische Karriere ihres Sohnes?
Überhaupt nicht! Seine Eltern sind Fischer und Jäger, ganz normale Leute. Ihnen gefällt allerdings, dass Bobby den Menschen helfen will und sich für andere einsetzt. Es ist eher umgekehrt: Bobby hat Pläne für seine Eltern.
Welche denn?
Er will so viele Fische fangen wie möglich und dann mit seinem Vater ein Restaurant eröffnen. Dort soll es dann Zander, Barsch und andere Leckereien geben.
Im 28-Einwohner-Dorf Dorset im US-Bundesstaat Minnesota gibt es eine Tradition: Während des Festivals 'Taste of Dorset' wird der Bürgermeister gewählt. Jeder Anwesende darf wählen, eine Stimme kostet einen Dollar, mit den Einnahmen wird das Fest finanziert. Die Stimmzettel werden in einem Hut gesammelt, dann wird gelost, der Gewinner ist ein Jahr lang das Dorfoberhaupt. Am Sonntag wurde der vier Jahre alte Robert Tufts wiedergewählt.
Politik statt Bauklötze? In einem Dorf in den USA ist jetzt ein Vierjähriger zum Bürgermeister wiedergewählt worden.
SZ: Hallo, Frau Schmidt. Die Begeisterung über die Wiederwahl von Robert Tufts muss riesig sein in Dorset...
Kathleen Schmidt: Es war ganz schön was los am Sonntag. Es gab nach der Ziehung eine kleine Parade mit einem Pferd und einem Clown, Bobby hat seine Wiederwahl mit einem großen Eis gefeiert. Es sind auch sehr viele Menschen zu diesem Ereignis gekommen, und die Stadt hat durch die Wahl mehrere Tausend Dollar eingenommen. Aber nicht jeder Bewohner freut sich, dass Bobby wiedergewählt wurde...
Tatsächlich? Warum nicht?
Eine ältere Frau hat fünf Dollar bezahlt und damit fünf Stimmen für ihre Katze abgegeben. Sie möchte seit Jahren, dass das Tier endlich Bürgermeister wird. Hat aber wieder nicht geklappt.
War die Katze der einzige Konkurrent für Bobby?
Es gab auch Leute, die für eine Eidechse gestimmt haben - und natürlich auch für andere Menschen. Die Regeln besagen, dass jeder für einen Dollar eine Stimme abgeben darf und auf seinen Zettel schreiben kann, was er will. Bobby hatte die meisten Stimmzettel in der Lostrommel, aber das garantiert nicht, dass er auch gewinnt. Ein Festivalgast bekam eine Augenbinde und musste dann einen Zettel ziehen - es war wie im vergangenen Jahr einer mit dem Namen Robert Tufts. Ich muss sagen, dass sein Wahlkampf sehr beeindruckend war.
Was hat er denn gemacht?
Er ist in einem schwarzen Anzug durch die Stadt gelaufen, hat die Menschen begrüßt und Flyer verteilt. Darauf waren er und seine Freundin Sophie beim Schaukeln abgebildet, der Slogan war: 'Ich liebe es, Bürgermeister zu sein, so wie ich Sophie liebe.'
Jetzt mal ehrlich: Ein vier Jahre alter Steppke als Bürgermeister kann nicht wirklich etwas bewirken. Eines seiner Wahlversprechen war, Eiscreme an die Spitze der Nahrungspyramide zu stellen.
Täuschen Sie sich nicht! Während seiner ersten Amtszeit - da war er schließlich erst drei Jahre alt - hat er bereits mehr als 750Dollar für eine Stiftung gesammelt und dafür, dass wir ein neues Ortsschild bekommen. Nun plant er eine Schneeschuh-Schnitzeljagd. Der kleine Junge ist engagiert, das gefällt den Leuten, sie machen mit. Das kann unserem Dorf nur helfen.
Wie gehen die Eltern von Bobby mit dem Rummel um? Planen sie schon die politische Karriere ihres Sohnes?
Überhaupt nicht! Seine Eltern sind Fischer und Jäger, ganz normale Leute. Ihnen gefällt allerdings, dass Bobby den Menschen helfen will und sich für andere einsetzt. Es ist eher umgekehrt: Bobby hat Pläne für seine Eltern.
Welche denn?
Er will so viele Fische fangen wie möglich und dann mit seinem Vater ein Restaurant eröffnen. Dort soll es dann Zander, Barsch und andere Leckereien geben.