Die Ressortleiter des "Spiegel" haben sich offen gegen Bild-Redakteur Nikolas Blome als neuen stellvertretenden Chefredakteur ausgesprochen. Wie es weitergehen wird, ist unklar.
Es war eine besondere Konferenz, die beim Spiegel am Montag um 11 Uhr stattfand. Geschäftsführer Ove Saffe nahm ausnahmsweise teil, der designierte Chefredakteur, Wolfgang Büchner, war aus Berlin angereist. Die beiden wollten sich der Kritik der Redaktion an der Personalie Nikolaus Blome stellen. Der stellvertretende Chefredakteur der Bild-Zeitung soll künftig der Stellvertreter von Büchner beim Spiegel sein.
Die Ressortleiter beim "Spiegel" gehen auf die Barrikaden. Ein Bild-Redakteur in einer leitenden Position beim Spiegel kommt für sie nicht in Frage.
Ein Teilnehmer spricht von einer "düsteren Veranstaltung", ein anderer, langjähriger Kollege, sagt, dass er so etwas, wie diese Redaktionskonferenz noch nie erlebt habe, es sei "alle gegen einen" gewesen. Büchner habe freundlich und ausgeruht auf die Fragen seiner zukünftigen Mitarbeiter geantwortet, aber auch keinen Zweifel daran gelassen, dass Blome nicht zur Diskussion stehe. Als Affront empfanden die Redakteure, dass Büchner die Personalie Blome mit einer langatmigen Erklärung verteidigt habe, wie sich auch Bild in der journalistischen um Aufklärung bemühe, was ja eigentlich auch das Ziel des Spiegel sei.
Durchaus überraschend war die Stellenbeschreibung des stellvertretenden Chefredakteurs. Nikolaus Blome, soll Büchner erklärt haben, werde nicht als Blattmacher in Erscheinung treten, auch werde er den Ressortleitern gegenüber nicht weisungsbefugt sein. Der Titel, erklärte Büchner, sei eine "Schulterklappe".
In der Konferenz wurde einer Erklärung der Ressortleiter verlesen. "Die Ressortleiter des Spiegels unterstützen die Mitarbeiter KG in der Ablehnung von Nikolaus Blome als stellvertretendem Chefredakteur. Der Versuch, ihn gegen das Votum der Mitarbeiter KG durchzusetzen, widerspricht den Regeln des Spiegels und beschädigt seine Kultur."
Saffe und Blome scheiterten in einer extrem hitzigen Konferenz, blieben allerdings in der Sache so hart, dass man sich im Dissens trennte. Allerdings blieben sich auch die Vertreter der Redaktion treu und lehnten Blome weiterhin ab. Damit eskaliert der Streit, der sich längst um mehr dreht als die Personalie Blome. Denn kommt der Bild-Mann nicht, wird wohl auch Büchner noch vor seinem Arbeitsbeginn hinwerfen. Kommt Büchner nicht, wäre das wohl auch das Ende für Geschäftsführer Saffe. Beim Spiegel beraten jetzt die Ressortleiter über das weitere Vorgehen.
Gleichzeitig streitet das Haus über die Mitspracherechte der Redaktion, die traditionell über die Mitarbeiter KG wahrgenommen werden. Wie gut kann das auf die Print-Journalisten beschränkte Modell der Mitbestimmung funktionieren, in einem Haus, in dem zum Beispiel der Ableger Spiegel Online mehr und mehr zum Gewinn beiträgt, dessen Mitarbeiter aber signifikant schlechter gestellt sind als die Kollegen des gedruckten Magazins.
Damit dreht sich der Fall langsam um: Ganz egal, ob die Mitarbeiter bei der Benennung des stellvertretenden Chefredakteurs juristisch gesehen ein Wörtchen mitzureden haben, oder nicht - Blome komplett gegen den Willen der Redaktion zu installieren, dürfte für Büchner und Saffe extrem schwer werden.
Vor allem auf den Geschäftsführer konzentriert sich mehr und mehr die Wut der Redaktion. Unvergessen ist für viele, wie die Chefredakteure Mascolo und von Blumencron aus dem haus komplimentiert wurden, der Knatsch beim manager Magazin, wo xxxx. Und auch was das Mitspracherecht der KG betrifft, soll Saffe mit doppelten Karten gespielt haben, indem er einerseits der KG versprochen haben soll, bei der Benennung des stellvertretenden Chefredakteurs zustimmen oder ablehnen zu können. Andererseits soll er Büchner von diesem Recht nicht berichtet haben, so dass der ohne viel Federlesens Blome ernannt hat.
Nach wie vor gibt es jedoch auch beim Spiegel Befürworter Blomes. Im Hauptstadt, das Blome in Personalunion leiten soll, freuen sich mehrere Kollegen auf einen fähigen Organisator. Und auch in Hamburg wäre Blome wohl bis zum Montag als Berliner Büroleiter durchzusetzen gewesen. Der Streit entzündet sich vor allem daran.
Es war eine besondere Konferenz, die beim Spiegel am Montag um 11 Uhr stattfand. Geschäftsführer Ove Saffe nahm ausnahmsweise teil, der designierte Chefredakteur, Wolfgang Büchner, war aus Berlin angereist. Die beiden wollten sich der Kritik der Redaktion an der Personalie Nikolaus Blome stellen. Der stellvertretende Chefredakteur der Bild-Zeitung soll künftig der Stellvertreter von Büchner beim Spiegel sein.
Die Ressortleiter beim "Spiegel" gehen auf die Barrikaden. Ein Bild-Redakteur in einer leitenden Position beim Spiegel kommt für sie nicht in Frage.
Ein Teilnehmer spricht von einer "düsteren Veranstaltung", ein anderer, langjähriger Kollege, sagt, dass er so etwas, wie diese Redaktionskonferenz noch nie erlebt habe, es sei "alle gegen einen" gewesen. Büchner habe freundlich und ausgeruht auf die Fragen seiner zukünftigen Mitarbeiter geantwortet, aber auch keinen Zweifel daran gelassen, dass Blome nicht zur Diskussion stehe. Als Affront empfanden die Redakteure, dass Büchner die Personalie Blome mit einer langatmigen Erklärung verteidigt habe, wie sich auch Bild in der journalistischen um Aufklärung bemühe, was ja eigentlich auch das Ziel des Spiegel sei.
Durchaus überraschend war die Stellenbeschreibung des stellvertretenden Chefredakteurs. Nikolaus Blome, soll Büchner erklärt haben, werde nicht als Blattmacher in Erscheinung treten, auch werde er den Ressortleitern gegenüber nicht weisungsbefugt sein. Der Titel, erklärte Büchner, sei eine "Schulterklappe".
In der Konferenz wurde einer Erklärung der Ressortleiter verlesen. "Die Ressortleiter des Spiegels unterstützen die Mitarbeiter KG in der Ablehnung von Nikolaus Blome als stellvertretendem Chefredakteur. Der Versuch, ihn gegen das Votum der Mitarbeiter KG durchzusetzen, widerspricht den Regeln des Spiegels und beschädigt seine Kultur."
Saffe und Blome scheiterten in einer extrem hitzigen Konferenz, blieben allerdings in der Sache so hart, dass man sich im Dissens trennte. Allerdings blieben sich auch die Vertreter der Redaktion treu und lehnten Blome weiterhin ab. Damit eskaliert der Streit, der sich längst um mehr dreht als die Personalie Blome. Denn kommt der Bild-Mann nicht, wird wohl auch Büchner noch vor seinem Arbeitsbeginn hinwerfen. Kommt Büchner nicht, wäre das wohl auch das Ende für Geschäftsführer Saffe. Beim Spiegel beraten jetzt die Ressortleiter über das weitere Vorgehen.
Gleichzeitig streitet das Haus über die Mitspracherechte der Redaktion, die traditionell über die Mitarbeiter KG wahrgenommen werden. Wie gut kann das auf die Print-Journalisten beschränkte Modell der Mitbestimmung funktionieren, in einem Haus, in dem zum Beispiel der Ableger Spiegel Online mehr und mehr zum Gewinn beiträgt, dessen Mitarbeiter aber signifikant schlechter gestellt sind als die Kollegen des gedruckten Magazins.
Damit dreht sich der Fall langsam um: Ganz egal, ob die Mitarbeiter bei der Benennung des stellvertretenden Chefredakteurs juristisch gesehen ein Wörtchen mitzureden haben, oder nicht - Blome komplett gegen den Willen der Redaktion zu installieren, dürfte für Büchner und Saffe extrem schwer werden.
Vor allem auf den Geschäftsführer konzentriert sich mehr und mehr die Wut der Redaktion. Unvergessen ist für viele, wie die Chefredakteure Mascolo und von Blumencron aus dem haus komplimentiert wurden, der Knatsch beim manager Magazin, wo xxxx. Und auch was das Mitspracherecht der KG betrifft, soll Saffe mit doppelten Karten gespielt haben, indem er einerseits der KG versprochen haben soll, bei der Benennung des stellvertretenden Chefredakteurs zustimmen oder ablehnen zu können. Andererseits soll er Büchner von diesem Recht nicht berichtet haben, so dass der ohne viel Federlesens Blome ernannt hat.
Nach wie vor gibt es jedoch auch beim Spiegel Befürworter Blomes. Im Hauptstadt, das Blome in Personalunion leiten soll, freuen sich mehrere Kollegen auf einen fähigen Organisator. Und auch in Hamburg wäre Blome wohl bis zum Montag als Berliner Büroleiter durchzusetzen gewesen. Der Streit entzündet sich vor allem daran.