Merkels Koalition hat nur eine hauchdünne Mehrheit in den Umfragen. Viele Bürger waren bis zuletzt unschlüssig. Das neue Wahlrecht verschafft der CDU keinen Vorteil mehr
In der Geschichte der Bundesrepublik ist der Ausgang einer Bundestagswahl selten so offen gewesen wie diesmal. Die Parteien gehen in einem Kopf-an-Kopf-Rennen in die Abstimmung am Sonntag. Letzte Umfragen geben weder der schwarz-gelben Koalition noch der Opposition aus SPD, Grünen und Linkspartei einen klaren Vorsprung. Im jüngsten ZDF-Politbarometer vor dem Wahltag lagen Union und FDP mit 45,5 Prozent hauchdünn vor den anderen, bisher im Parlament vertretenen Parteien. Auf diese entfielen 44,5 Prozent. In anderen Wählerbefragungen war die Verteilung genau umgekehrt. Da die Fehlermarge aller Befragungen bei plus/minus drei Prozentpunkten liegt, ist das Rennen völlig offen - zumal noch bis kurz vor der Wahl viele unentschlossen waren, wem sie ihre Stimme geben sollten.
Wer wird"s? Der Ausgang der Bundestagswahl am Sonntag ist denkbar knapp
Besonders spannend könnte die Frage werden, ob die FDP auch diesmal den Einzug ins Parlament schafft und ob die Euro-kritische Alternative für Deutschland erstmals fünf Prozent erreichen kann. Die FDP lag zuletzt knapp darüber, die AfD je nach Umfrage zwischen 2,5 und vier Prozent. Angesichts der prekären Lage der Liberalen hat sich in der Koalition der Streit um die Zweitstimmenkampagne der FDP am Freitag noch verschärft. So rief CSU-Chef Horst Seehofer den Koalitionspartner auf, die Kampagne sofort zu stoppen. Seehofer sagte der Welt: "Ich rate uns allen, sich in den letzten Stunden vor der Bundestagswahl mit dem politischen Gegner auseinanderzusetzen und sich nicht gegenseitig Stimmen streitig zu machen."
Angesichts des knappen Rennens ist völlig offen, ob im nächsten Bundestag fünf, sechs oder gar sieben Parteien vertreten sein werden. Fest mit ihrem Einzug ins Parlament können neben Union und SPD den Umfragen zufolge die Grünen und die Linken rechnen. Sollten auch FDP und AfD ins Parlament einziehen, dürfte es zu einer Neuauflage der großen Koalition kommen, weil alle anderen Konstellationen ohne stabile Mehrheit wären. Sollten die Liberalen und die Euro-Kritiker den Einzug knapp verpassen und viele FDP-Anhänger im letzten Moment zur CDU wechseln, wäre auch eine knappe absolute Mehrheit an Sitzen für die Union nicht völlig ausgeschlossen. In diesem Fall würden schon etwa 43 Prozent der Stimmen ausreichen.
Nur zweimal hat es bei Bundestagswahlen ein ähnlich knappes Rennen gegeben. 1994 lag Schwarz-Gelb am Wahltag mit 48,3 Prozent sehr knapp vor den anderen mit 48,1 Prozent. Nur mithilfe von acht Überhangmandaten besaßen sie am Ende einen Vorsprung von zehn Sitzen. Im Jahr 2002 lag Rot-Grün mit neun Sitzen vorne.
Bei dieser Wahl wird es den Vorteil, der sich früher aus Überhangmandaten ergab, nicht mehr geben. Nach einem Beschluss des Bundesverfassungsgerichts werden Überhangmandate durch weitere Sitze für die anderen Parteien ausgeglichen. Überhangmandate entstehen, wenn eine Partei bei der Erststimme mehr Direktwahlkreise gewinnt, als ihr nach der Zweitstimme zusteht. Weil die entscheidende Größe für die Mehrheitsverhältnisse im Parlament aber die Zweitstimme ist, erhalten die anderen Parteien ebenfalls Sitze, bis das richtige Verhältnis wieder hergestellt ist.
In der Geschichte der Bundesrepublik ist der Ausgang einer Bundestagswahl selten so offen gewesen wie diesmal. Die Parteien gehen in einem Kopf-an-Kopf-Rennen in die Abstimmung am Sonntag. Letzte Umfragen geben weder der schwarz-gelben Koalition noch der Opposition aus SPD, Grünen und Linkspartei einen klaren Vorsprung. Im jüngsten ZDF-Politbarometer vor dem Wahltag lagen Union und FDP mit 45,5 Prozent hauchdünn vor den anderen, bisher im Parlament vertretenen Parteien. Auf diese entfielen 44,5 Prozent. In anderen Wählerbefragungen war die Verteilung genau umgekehrt. Da die Fehlermarge aller Befragungen bei plus/minus drei Prozentpunkten liegt, ist das Rennen völlig offen - zumal noch bis kurz vor der Wahl viele unentschlossen waren, wem sie ihre Stimme geben sollten.
Wer wird"s? Der Ausgang der Bundestagswahl am Sonntag ist denkbar knapp
Besonders spannend könnte die Frage werden, ob die FDP auch diesmal den Einzug ins Parlament schafft und ob die Euro-kritische Alternative für Deutschland erstmals fünf Prozent erreichen kann. Die FDP lag zuletzt knapp darüber, die AfD je nach Umfrage zwischen 2,5 und vier Prozent. Angesichts der prekären Lage der Liberalen hat sich in der Koalition der Streit um die Zweitstimmenkampagne der FDP am Freitag noch verschärft. So rief CSU-Chef Horst Seehofer den Koalitionspartner auf, die Kampagne sofort zu stoppen. Seehofer sagte der Welt: "Ich rate uns allen, sich in den letzten Stunden vor der Bundestagswahl mit dem politischen Gegner auseinanderzusetzen und sich nicht gegenseitig Stimmen streitig zu machen."
Angesichts des knappen Rennens ist völlig offen, ob im nächsten Bundestag fünf, sechs oder gar sieben Parteien vertreten sein werden. Fest mit ihrem Einzug ins Parlament können neben Union und SPD den Umfragen zufolge die Grünen und die Linken rechnen. Sollten auch FDP und AfD ins Parlament einziehen, dürfte es zu einer Neuauflage der großen Koalition kommen, weil alle anderen Konstellationen ohne stabile Mehrheit wären. Sollten die Liberalen und die Euro-Kritiker den Einzug knapp verpassen und viele FDP-Anhänger im letzten Moment zur CDU wechseln, wäre auch eine knappe absolute Mehrheit an Sitzen für die Union nicht völlig ausgeschlossen. In diesem Fall würden schon etwa 43 Prozent der Stimmen ausreichen.
Nur zweimal hat es bei Bundestagswahlen ein ähnlich knappes Rennen gegeben. 1994 lag Schwarz-Gelb am Wahltag mit 48,3 Prozent sehr knapp vor den anderen mit 48,1 Prozent. Nur mithilfe von acht Überhangmandaten besaßen sie am Ende einen Vorsprung von zehn Sitzen. Im Jahr 2002 lag Rot-Grün mit neun Sitzen vorne.
Bei dieser Wahl wird es den Vorteil, der sich früher aus Überhangmandaten ergab, nicht mehr geben. Nach einem Beschluss des Bundesverfassungsgerichts werden Überhangmandate durch weitere Sitze für die anderen Parteien ausgeglichen. Überhangmandate entstehen, wenn eine Partei bei der Erststimme mehr Direktwahlkreise gewinnt, als ihr nach der Zweitstimme zusteht. Weil die entscheidende Größe für die Mehrheitsverhältnisse im Parlament aber die Zweitstimme ist, erhalten die anderen Parteien ebenfalls Sitze, bis das richtige Verhältnis wieder hergestellt ist.