Die große Krise geht in ihr siebtes Jahr, der Burn-out ist längst Massenphänomen geworden, und nun ist auch noch Nebelnovember. Wer jetzt keinen Therapeuten hat, sucht sich keinen mehr. Doch von diesem Herbst an müssen sich die Seelengeplagten nicht mehr auf lange Wartelisten für überfüllte Praxen setzen lassen. Sie können einfach ins nächste Museum oder in die Buchhandlung huschen, denn: Der therapeutische Selbsthilfe-Diskurs hat die Kunstwelt erreicht.
Gleich zwei neue Sachbücher aus Großbritannien wollen der Kunst eine klare und pragmatische Funktion geben, common sense. Und es ist nicht überraschend, dass Alain de Botton eines dieser Bücher geschrieben hat und das zweite in seinem Umfeld entstanden ist. Der Essayist Botton hat es in den vergangenen Jahren immer wieder geschafft, medientauglichen Themen einen originellen, aber stets publikumswirksamen Selbsthilfe-Dreh zu verpassen. Für Atheisten bereitete er Religion auf. Literaturfernen Menschen erklärte er, wie Proust ihr Leben verändern kann, und er gab Tipps, wie man gelassener mit Sex, Geld und Arbeit umgeht. In seiner Londoner 'School of Life', einer hippen Version der Volkshochschule, gibt Botton mittlerweile Kurse in seiner Art, die Welt zu sehen. Der noch nicht ins Deutsche übersetzte Titel 'Art as Therapy' (Phaidon, 35 Euro) dürfte sein Opus Magnum sein, zumindest aber ist das Buch sein Masterplan zur Psychotherapeutisierung der Kunst.
Wer gelangweilt ist, dem empfiehlt Alain de Botton das Betrachten eines Frida-Kahlo-Gemäldes - das soll den Gefühlshaushalt ausgleichen.
In sieben kurzen Kapiteln erklärt Botton gemeinsam mit dem britischen Philosophen John Armstrong ('Love, Life, Goethe: How to be Happy in an Imperfect World' ), welche psychischen Bedürfnisse Kunst zu stillen vermag. Zum Beispiel ist sie Erinnerungsstütze für schwer zu fassende Kleinigkeiten. Zum Beispiel für den selbstvergessenen Ausdruck einer jungen Frau, die auf einem Gemälde Vermeers einen Brief liest. So bewahre ein Kunstwerk Erfahrungen, die sonst flüchtig blieben, schreibt Botton - ihre leicht geöffneten Lippen, die kindlich an das Papier geklammerten Hände. Kunst kann unsere Aufmerksamkeit auf solch einen kleinen, aber bedeutungsvollen Moment fokussieren und das, schreibt Botton, beruhigt unsere quengeligen Egos, weil es sie aus ihrer ständigen Nabelschau befreit. Kunst als Übung in Achtsamkeit.
Zum Ausbalancieren des Gefühlshaushalts empfiehlt Botton die Betrachtung eines Bauhaus-Interieurs für Gestresste, ein Frida-Kahlo-Gemälde für den Gelangweilten. Und statt uns banal aufzuheitern, können Kunstwerke zeigen, dass es okay ist, traurig zu sein. Eine kleine Meditation vor einer schwarzen Eisenwand von Richard Serra verleiht jeder Trauer universale Bedeutsamkeit.
Wer es wagt, einen fast religiös aufgeladenen Bereich wie die Kunst zu funktionalisieren, wird 'L"art pour l"art'-Verfechtern wohl auf die Füße treten. Und auch Kulturkritiker, die der Psychotherapie unterstellen, die Menschen nur reibungsarm in die moderne Arbeitswelt integrieren zu wollen, werden einiges zu meckern finden. Etwa, dass Bottons Theorie mit ihrer Innenschau das oppositionelle Potenzial der Kunst unterschlage.
Doch Botton und Armstrong bringen die kritischen Stimmen, die sich angesichts des therapeutischen Franchiseprojekts in vielen Leserköpfen zu Wort melden dürften, schnell zum Schweigen. Denn sie treffen mit viel Witz und Einfühlungsvermögen den gefühligen Punkt, der auch im trockensten Kunsthistoriker irgendwo vorhanden ist. Den, in dem ein Kunstwerk ihn berührt und das akademische Interesse erst möglich macht.
Botton und Armstrong scheuen sich nicht, Kunst als 'Werkzeug' zu bezeichnen und mit dieser funktionalen Sicht auf Kunst sind sie nicht allein. Eine der interessantesten theoretischen Strömungen in der gegenwärtigen Geisteswissenschaft, die evolutionäre Literaturtheorie, versucht ganz Ähnliches. Ihr Hauptverfechter, der amerikanische Literaturwissenschaftler Joseph Carroll, forscht seit den Neunzigern über den Evolutionsvorteil, den Kunst für den Menschen bedeutet. Er kommt zu dem Ergebnis, dass die Künste, indem sie Bilder für kollektiv geteilte Emotionen bieten, eine Art Handreichung und Orientierungshilfe in komplexen sozialen Zusammenhängen geben. Auch die Psychologie erforscht mittlerweile verstärkt die Effekte von Kunstrezeption. Eine große sozialpsychologische Studie der New Yorker New School hat vor zwei Monaten Aufsehen erregt. Sie ergab, dass Probanden nach der Lektüre anspruchsvoller literarischer Texte in Tests eine gesteigerte Empathiefähigkeit zeigten.
Aber manchmal ist Kunst auch einfach hübsch. 'Das macht die Kultur-Elite sehr nervös', frotzeln die Autoren und finden auch für die üppige Schönheit von Monets Wassergärten einen Sinn, der über Weltflucht und Dekoration für Zahnarztpraxen hinaus geht. Fürchtet euch nicht vor schönen Landschaften und niedlich geschnitzten Jesuskindlein, ruft Botton den Kunst-Snobs zu: Sie verharmlosten nicht etwa eine kritikwürdige Welt, sondern machten uns gerade durch ihre Schönheit auf all die Schlechtigkeit aufmerksam, mit der wir uns täglich abzufinden gelernt haben. Schöne Kunst zeige, wie schön die Welt sein könnte - und man müsse nicht naiv sein, um sich von ihren Utopien berühren zu lassen.
Armstrong und Botton legen ihr Heilmittel aber nicht nur dem Museumsgänger ans weltwunde Herz. Wie weit sie tatsächlich wirken wollen, das zeigt eine Skizze im hinteren Teil des Bandes. Ein fiktiver Museumsplan ist da zu sehen, von der Abteilung für 'Leid' führen Treppen in die für 'Mitgefühl', 'Angst', 'Liebe' und schließlich in die für 'Selbsterkenntnis' im obersten Stockwerk. Cafeteria und Shop verstecken Botton und Armstrong etwas verschämt im Keller. Aber mit einem solchen Museum wäre bei therapiesüchtigen Großstädtern sicher ein einträgliches Geschäft zu machen.
Vielleicht muss Kunst sich immer wieder neu vom Sahnehäubchen-Vorurteil ihrer Entbehrlichkeit befreien. In einer durchökonomisierten Welt wie der unseren, ist es nur logisch, dass Kunst vorhandene Legitimationsangebote nutzt und sich einen allgemein akzeptierten Sinn gibt. Botton führt die Kunst auf genau diesen Weg, wenn er sie als therapeutisches Medium beschreibt, 'das den Betrachtern hilft, bessere Versionen ihrer selbst zu werden.' Und er macht das lustig genug, um auch Zweiflern den Wind aus den Segeln zu nehmen. Im Kapitel 'Selbsterkenntnis' steht unter dem Foto eines mit schlichten, floralen Ornamenten verzierten Porzellantellers des deutschen Jugendstil-Künstlers Richard Riemerschmid: 'Mein gutes Ich, als Teller'. So gut, klar und liebenswert könnte man sein - und ist es auch, irgendwo tief drinnen. Doch darauf muss man erst einmal kommen. 'Kunst kann uns dabei helfen herauszufinden, was uns ausmacht, aber schwer in Worte zu fassen ist.'
Wer nach diesen schwer zu findenden Worten suchen will, kann natürlich auch Bücher lesen und so versuchen, ein besserer Mensch zu werden. Die britischen Literaturwissenschaftlerinnen Ella Berthoud und Susan Elderkin geben in 'Die Romantherapie' (Insel Verlag, 20 Euro) Lese-Rezepte für alphabetisch geordnete Leiden. Wer unter 'Liebeskummer' nachschlägt, bekommt 'Jane Eyre' als heilsamen Lesetipp, unter 'Kaufsucht' wird man an 'American Psycho' verwiesen, und bei Zahnweh empfehlen sie Tolstois 'Anna Karenina': Weil die Vorstellung, wie die Titelheldin unter einem einfahrenden Zug zu enden, den vergleichsweise harmlosen Schmerz schocktherapiert.
Für die deutsche Ausgabe wurden zwei Drittel der Titel gestrichen, dafür aber einige deutsche von der Literaturkritikerin und Autorin Traudl Bünger hinzugefügt. Gegen 'Welthass' hat die deutsche Literatur nämlich offenbar eine eigene Geheimwaffe: Sie heißt Rolf Dieter Brinkmann. Berthoud und Elderkin bieten auch regelrechte Therapiesitzungen an - und zwar in Alain de Bottons 'School of Life'. Bei dieser 'Bibliotherapie', ergründen die Therapeutinnen die Lebens- und Leidenssituation ihrer Patienten und schreiben ihnen dann ein persönliches Rezept aus Romanen, Gedichten und Sachbüchern. Ein Angebot, das 2012 in New York vom dortigen 'Center for Fiction' erstmals entwickelt wurde. Anders als Bottons therapeutische Ästhetik will 'Die Romantherapie' nicht die Grundlage sein für eine völlig neue Herangehensweise an Literatur. Der Anspruch ist bescheidener - ein originell zusammengestelltes Kompendium, in dem man sich gern verblättert. Und wenn es ernst wird, wie unter 'D', wie 'Depression' raten die Autorinnen dann doch, einen zugelassenen Psychiater zu konsultieren.
Gleich zwei neue Sachbücher aus Großbritannien wollen der Kunst eine klare und pragmatische Funktion geben, common sense. Und es ist nicht überraschend, dass Alain de Botton eines dieser Bücher geschrieben hat und das zweite in seinem Umfeld entstanden ist. Der Essayist Botton hat es in den vergangenen Jahren immer wieder geschafft, medientauglichen Themen einen originellen, aber stets publikumswirksamen Selbsthilfe-Dreh zu verpassen. Für Atheisten bereitete er Religion auf. Literaturfernen Menschen erklärte er, wie Proust ihr Leben verändern kann, und er gab Tipps, wie man gelassener mit Sex, Geld und Arbeit umgeht. In seiner Londoner 'School of Life', einer hippen Version der Volkshochschule, gibt Botton mittlerweile Kurse in seiner Art, die Welt zu sehen. Der noch nicht ins Deutsche übersetzte Titel 'Art as Therapy' (Phaidon, 35 Euro) dürfte sein Opus Magnum sein, zumindest aber ist das Buch sein Masterplan zur Psychotherapeutisierung der Kunst.
Wer gelangweilt ist, dem empfiehlt Alain de Botton das Betrachten eines Frida-Kahlo-Gemäldes - das soll den Gefühlshaushalt ausgleichen.
In sieben kurzen Kapiteln erklärt Botton gemeinsam mit dem britischen Philosophen John Armstrong ('Love, Life, Goethe: How to be Happy in an Imperfect World' ), welche psychischen Bedürfnisse Kunst zu stillen vermag. Zum Beispiel ist sie Erinnerungsstütze für schwer zu fassende Kleinigkeiten. Zum Beispiel für den selbstvergessenen Ausdruck einer jungen Frau, die auf einem Gemälde Vermeers einen Brief liest. So bewahre ein Kunstwerk Erfahrungen, die sonst flüchtig blieben, schreibt Botton - ihre leicht geöffneten Lippen, die kindlich an das Papier geklammerten Hände. Kunst kann unsere Aufmerksamkeit auf solch einen kleinen, aber bedeutungsvollen Moment fokussieren und das, schreibt Botton, beruhigt unsere quengeligen Egos, weil es sie aus ihrer ständigen Nabelschau befreit. Kunst als Übung in Achtsamkeit.
Zum Ausbalancieren des Gefühlshaushalts empfiehlt Botton die Betrachtung eines Bauhaus-Interieurs für Gestresste, ein Frida-Kahlo-Gemälde für den Gelangweilten. Und statt uns banal aufzuheitern, können Kunstwerke zeigen, dass es okay ist, traurig zu sein. Eine kleine Meditation vor einer schwarzen Eisenwand von Richard Serra verleiht jeder Trauer universale Bedeutsamkeit.
Wer es wagt, einen fast religiös aufgeladenen Bereich wie die Kunst zu funktionalisieren, wird 'L"art pour l"art'-Verfechtern wohl auf die Füße treten. Und auch Kulturkritiker, die der Psychotherapie unterstellen, die Menschen nur reibungsarm in die moderne Arbeitswelt integrieren zu wollen, werden einiges zu meckern finden. Etwa, dass Bottons Theorie mit ihrer Innenschau das oppositionelle Potenzial der Kunst unterschlage.
Doch Botton und Armstrong bringen die kritischen Stimmen, die sich angesichts des therapeutischen Franchiseprojekts in vielen Leserköpfen zu Wort melden dürften, schnell zum Schweigen. Denn sie treffen mit viel Witz und Einfühlungsvermögen den gefühligen Punkt, der auch im trockensten Kunsthistoriker irgendwo vorhanden ist. Den, in dem ein Kunstwerk ihn berührt und das akademische Interesse erst möglich macht.
Botton und Armstrong scheuen sich nicht, Kunst als 'Werkzeug' zu bezeichnen und mit dieser funktionalen Sicht auf Kunst sind sie nicht allein. Eine der interessantesten theoretischen Strömungen in der gegenwärtigen Geisteswissenschaft, die evolutionäre Literaturtheorie, versucht ganz Ähnliches. Ihr Hauptverfechter, der amerikanische Literaturwissenschaftler Joseph Carroll, forscht seit den Neunzigern über den Evolutionsvorteil, den Kunst für den Menschen bedeutet. Er kommt zu dem Ergebnis, dass die Künste, indem sie Bilder für kollektiv geteilte Emotionen bieten, eine Art Handreichung und Orientierungshilfe in komplexen sozialen Zusammenhängen geben. Auch die Psychologie erforscht mittlerweile verstärkt die Effekte von Kunstrezeption. Eine große sozialpsychologische Studie der New Yorker New School hat vor zwei Monaten Aufsehen erregt. Sie ergab, dass Probanden nach der Lektüre anspruchsvoller literarischer Texte in Tests eine gesteigerte Empathiefähigkeit zeigten.
Aber manchmal ist Kunst auch einfach hübsch. 'Das macht die Kultur-Elite sehr nervös', frotzeln die Autoren und finden auch für die üppige Schönheit von Monets Wassergärten einen Sinn, der über Weltflucht und Dekoration für Zahnarztpraxen hinaus geht. Fürchtet euch nicht vor schönen Landschaften und niedlich geschnitzten Jesuskindlein, ruft Botton den Kunst-Snobs zu: Sie verharmlosten nicht etwa eine kritikwürdige Welt, sondern machten uns gerade durch ihre Schönheit auf all die Schlechtigkeit aufmerksam, mit der wir uns täglich abzufinden gelernt haben. Schöne Kunst zeige, wie schön die Welt sein könnte - und man müsse nicht naiv sein, um sich von ihren Utopien berühren zu lassen.
Armstrong und Botton legen ihr Heilmittel aber nicht nur dem Museumsgänger ans weltwunde Herz. Wie weit sie tatsächlich wirken wollen, das zeigt eine Skizze im hinteren Teil des Bandes. Ein fiktiver Museumsplan ist da zu sehen, von der Abteilung für 'Leid' führen Treppen in die für 'Mitgefühl', 'Angst', 'Liebe' und schließlich in die für 'Selbsterkenntnis' im obersten Stockwerk. Cafeteria und Shop verstecken Botton und Armstrong etwas verschämt im Keller. Aber mit einem solchen Museum wäre bei therapiesüchtigen Großstädtern sicher ein einträgliches Geschäft zu machen.
Vielleicht muss Kunst sich immer wieder neu vom Sahnehäubchen-Vorurteil ihrer Entbehrlichkeit befreien. In einer durchökonomisierten Welt wie der unseren, ist es nur logisch, dass Kunst vorhandene Legitimationsangebote nutzt und sich einen allgemein akzeptierten Sinn gibt. Botton führt die Kunst auf genau diesen Weg, wenn er sie als therapeutisches Medium beschreibt, 'das den Betrachtern hilft, bessere Versionen ihrer selbst zu werden.' Und er macht das lustig genug, um auch Zweiflern den Wind aus den Segeln zu nehmen. Im Kapitel 'Selbsterkenntnis' steht unter dem Foto eines mit schlichten, floralen Ornamenten verzierten Porzellantellers des deutschen Jugendstil-Künstlers Richard Riemerschmid: 'Mein gutes Ich, als Teller'. So gut, klar und liebenswert könnte man sein - und ist es auch, irgendwo tief drinnen. Doch darauf muss man erst einmal kommen. 'Kunst kann uns dabei helfen herauszufinden, was uns ausmacht, aber schwer in Worte zu fassen ist.'
Wer nach diesen schwer zu findenden Worten suchen will, kann natürlich auch Bücher lesen und so versuchen, ein besserer Mensch zu werden. Die britischen Literaturwissenschaftlerinnen Ella Berthoud und Susan Elderkin geben in 'Die Romantherapie' (Insel Verlag, 20 Euro) Lese-Rezepte für alphabetisch geordnete Leiden. Wer unter 'Liebeskummer' nachschlägt, bekommt 'Jane Eyre' als heilsamen Lesetipp, unter 'Kaufsucht' wird man an 'American Psycho' verwiesen, und bei Zahnweh empfehlen sie Tolstois 'Anna Karenina': Weil die Vorstellung, wie die Titelheldin unter einem einfahrenden Zug zu enden, den vergleichsweise harmlosen Schmerz schocktherapiert.
Für die deutsche Ausgabe wurden zwei Drittel der Titel gestrichen, dafür aber einige deutsche von der Literaturkritikerin und Autorin Traudl Bünger hinzugefügt. Gegen 'Welthass' hat die deutsche Literatur nämlich offenbar eine eigene Geheimwaffe: Sie heißt Rolf Dieter Brinkmann. Berthoud und Elderkin bieten auch regelrechte Therapiesitzungen an - und zwar in Alain de Bottons 'School of Life'. Bei dieser 'Bibliotherapie', ergründen die Therapeutinnen die Lebens- und Leidenssituation ihrer Patienten und schreiben ihnen dann ein persönliches Rezept aus Romanen, Gedichten und Sachbüchern. Ein Angebot, das 2012 in New York vom dortigen 'Center for Fiction' erstmals entwickelt wurde. Anders als Bottons therapeutische Ästhetik will 'Die Romantherapie' nicht die Grundlage sein für eine völlig neue Herangehensweise an Literatur. Der Anspruch ist bescheidener - ein originell zusammengestelltes Kompendium, in dem man sich gern verblättert. Und wenn es ernst wird, wie unter 'D', wie 'Depression' raten die Autorinnen dann doch, einen zugelassenen Psychiater zu konsultieren.