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Ein Anruf bei ...

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"Die Wege, ein Bier zu öffnen, sind unerschöpflich", findet David Klotz.

David Klotz aus Werdau in Sachsen hat bislang 46 Folgen der Youtube-Reihe „Bier öffnen mit Dave“ produziert. Darin zieht, hebelt und schlägt er Flaschen auf, mit allem Möglichen, von Büchern bis zur Ukulele. Zu Beginn des abendlichen Telefonats gibt es eine Praxis-Einheit. Das gehe in Ordnung, sagt Klotz, es gelte schließlich die alte Regel: kein Bier vor vier.

SZ: Herr Klotz, vor mir auf dem Tisch steht eine Flasche Bier. Wie lassen wir da jetzt am besten die Luft raus?

David Klotz: Gehen Sie mal in die Küche!

Da ist ein Tortenheber, ein Brotmesser...

Mit Geschirr geht es ganz gut! Beim Kaffeepott zum Beispiel funktioniert der Henkel super, da war ich total überrascht.

Zischplopp. Tatsächlich! Womit machen Sie Ihres auf?

Ich habe schon eine leere Bierflasche vor mir, keine Ahnung, wer die da hingestellt hat. Die Innenseite des Flaschenhalses bietet sich da an. Gerade Kante, nicht so abgerundet wie die Außenseite. Zisch, wunderbar. Sehr zum Wohl!

Wie viele Versuche benötigen Sie bei Ihren Filmen so im Durchschnitt?

Das meiste waren 30 Versuche in der Episode Facebook. Da habe ich ein Buch unter den Korken geklemmt und 30 Mal mein Gesicht draufgeschlagen. Das ist weder sinnvoll noch nachahmenswert.

Dann gleich mal die Service-Frage: Womit sollten Laien stattdessen üben?

Am besten sind straffe, metallische Gegenstände. Die verbiegen sich nicht, der Hebel ist lang und die Verletzungsgefahr gering. Viele nehmen ja ein Feuerzeug, das halte ich nicht für geeignet. Es hat einen kurzen Hebel und Potenzial zur Entflammung.

Was diente Ihnen bereits als Öffner?

Personenwaagen, Stehlampen, ausrangierte Brillen, Blumentöpfe, ein Handtuch...

Ein Handtuch?

Ja, da legt man die Kante über den Kronkorken, zieht eine Schleife, und dann reicht ein ordentlicher Zug, um den Deckel runterzuholen. Sogar mit Plopp!

Finden Sie als MacGyver des Bieröffnens noch neue Herausforderungen?

Es ist immer möglich, sich technisch zu verbessern. Mein Ziel ist es, ein Bier mit dessen Eigenlast zu öffnen.

Wie soll das gehen?

Der Plan ist, Angelschnur oder einen anderen Faden unter den Korken zu binden und das Bier irgendwo runterzuwerfen, sodass der Korken kurz vor dem Boden durch einen Ruck abspringt – ohne dass die Flasche kaputtgeht.

Viel Erfolg, Herr Klotz.

Von Silvester habe ich mir übrigens ein paar Raketen aufgehoben.

Na los, sagen Sie schon.

Das sind doch spannende Fragen: Welche Kraft und welche Steighöhe hat so eine Rakete? Das Problem ist der Strick: Schnürsenkel, Paketschnur, das reißt alles ein. Bisher habe ich immer den Faden verloren.

Apropos, warum machen Sie, was Sie machen, und wie kamen Sie darauf?

Ich würde jetzt natürlich gerne sagen, dass das in einer Bierlaune entstanden ist, aber ich war nüchtern und ich finde das einfach spannend. Anders als Bier an sich sind die Wege, es zu öffnen, unerschöpflich.

Und seitdem gilt: Wer einen Hammer hat, sieht überall Nägel?

Unterbewusst schon. Erst neulich habe ich mir von einem Freund ein Requisit erfragt.

Nämlich?

Ein Babyfon.

Herr Klotz!

Das stand halt rum. Und es tut noch immer seinen Dienst.

Sind Sie schon einmal gescheitert?

Ein Mal, als ich es mit Kuscheltieren versuchte. Ich habe alle möglichen versucht, aber es ist kein Bier geöffnet worden.

Und womit würden Sie es nie versuchen?

Mit Dingen, die zu meinem Körper gehören. Zähne etwa, die hat man zwar immer dabei, aber das wäre nun wirklich Quatsch.

Das Interview führte Cornelius Pollmer.

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