Kommt eine Ministerin in eine Berliner Schule und fragt: „Wie viele Stunden verbringt ihr so am PC?“ Also, antwortet ein Siebtklässler, „mir nehmen meine Eltern meinen Laptop immer weg. Weil ich zu lange spiele.“ Auf die Frage nach ihrer Zeit im Netz antwortet ein Mädchen aus der 12. Klasse: „Viel. Vielleicht zu viel. Aber mit echten Freunden zusammen zu sein, macht schon noch mehr Spaß.“ Ein anderer Schüler sieht das etwas anders. „Tatsächlich bin ich schon Profi-Zocker“, sagt er. PC, iPhone, Konsole – nimmt er alles mit. „Ist schon ein Ritual geworden.“
Ministerin Manuela Schwesig spricht mit Schülern der Friedensburg-Oberschule in Berlin-Charlottenburg darüber, was sie so alles online treiben. Viele verbringen täglich fast drei Stunden vor dem Computer.
Besuch von Manuela Schwesig in der Friedensburg-Oberschule in Berlin-Charlottenburg. Die Jugendministerin will sich am „Safer Internet Day“ informieren, was junge Leute so am Schirm treiben. Der Sichere Internet Tag, das ist der Versuch der EU, die Welt daran zu erinnern, dass das Surfen im Netz außer Spaß und Nutzen auch Gefahren birgt. Es geht da um Cybermobbing, Betrug und die Arglosigkeit, mit der viele über digitale Marktplätze schlendern und Sensibelstes preisgeben.
An der Friedensburg-Oberschule in Berlin, wo Schüler vier Stunden die Woche das Fach „Medien und Kommunikation“ belegen können, steht ein Mitarbeiter der Initiative Klick.safe am Dienstag vor einer siebten Klasse. Er lässt eine Schülerin auf der Website checkdeinpasswort.de ihr Internet-Passwort eingeben. In zwölf Minuten wäre es geknackt, verrät das Programm. Kichern in der Klasse, dann kommt Ministerin Schwesig, die wissen will, wie Eltern eigentlich dem Datendurst ihrer Kinder beikommen. „Ja“, sagt ein Schüler, „die lassen uns so ziemlich frei.“
Anders als beim Fernsehen, für das es in vielen Familien ein Zeitlimit gibt, lässt sich in Zeiten des Smartphones der Medienkonsum nur noch schwer begrenzen. Nach einer Studie des Medienpädagogischen Forschungsverbunds Südwest waren junge Leute zwischen zwölf und 19 Jahren 2013 im Schnitt 179 Minuten online, also knapp drei Stunden am Tag. 2012 surften sie eine Dreiviertelstunde weniger. Aber auch bei Erwachsenen steigt der Online-Konsum rapide – bei wachsendem Misstrauen.
Nach einer repräsentativen Umfrage des Hightech-Verbands Bitkom halten 80Prozent der Internetnutzer ihre Daten im Netz für schlecht gesichert. 2011 waren es noch 55 Prozent. Bundesverbraucherschutzminister Heiko Maas (SPD), auch er war beim Safer Internet Day unterwegs, will jetzt dafür sorgen, dass Verbraucherschutzorganisationen gegen Firmen mit Abmahnung oder Unterlassungsklage vorgehen können, die rechtswidrig mit Verbraucherdaten umgehen. Bisher waren solche Klagen nur möglich, wenn die Geschäftsbedingungen gegen Datenschutzvorschriften verstießen. Bis Ende April will der Minister einen Referentenentwurf vorlegen und so eine rechtliche Lücke schließen.
Ministerin Manuela Schwesig spricht mit Schülern der Friedensburg-Oberschule in Berlin-Charlottenburg darüber, was sie so alles online treiben. Viele verbringen täglich fast drei Stunden vor dem Computer.
Besuch von Manuela Schwesig in der Friedensburg-Oberschule in Berlin-Charlottenburg. Die Jugendministerin will sich am „Safer Internet Day“ informieren, was junge Leute so am Schirm treiben. Der Sichere Internet Tag, das ist der Versuch der EU, die Welt daran zu erinnern, dass das Surfen im Netz außer Spaß und Nutzen auch Gefahren birgt. Es geht da um Cybermobbing, Betrug und die Arglosigkeit, mit der viele über digitale Marktplätze schlendern und Sensibelstes preisgeben.
An der Friedensburg-Oberschule in Berlin, wo Schüler vier Stunden die Woche das Fach „Medien und Kommunikation“ belegen können, steht ein Mitarbeiter der Initiative Klick.safe am Dienstag vor einer siebten Klasse. Er lässt eine Schülerin auf der Website checkdeinpasswort.de ihr Internet-Passwort eingeben. In zwölf Minuten wäre es geknackt, verrät das Programm. Kichern in der Klasse, dann kommt Ministerin Schwesig, die wissen will, wie Eltern eigentlich dem Datendurst ihrer Kinder beikommen. „Ja“, sagt ein Schüler, „die lassen uns so ziemlich frei.“
Anders als beim Fernsehen, für das es in vielen Familien ein Zeitlimit gibt, lässt sich in Zeiten des Smartphones der Medienkonsum nur noch schwer begrenzen. Nach einer Studie des Medienpädagogischen Forschungsverbunds Südwest waren junge Leute zwischen zwölf und 19 Jahren 2013 im Schnitt 179 Minuten online, also knapp drei Stunden am Tag. 2012 surften sie eine Dreiviertelstunde weniger. Aber auch bei Erwachsenen steigt der Online-Konsum rapide – bei wachsendem Misstrauen.
Nach einer repräsentativen Umfrage des Hightech-Verbands Bitkom halten 80Prozent der Internetnutzer ihre Daten im Netz für schlecht gesichert. 2011 waren es noch 55 Prozent. Bundesverbraucherschutzminister Heiko Maas (SPD), auch er war beim Safer Internet Day unterwegs, will jetzt dafür sorgen, dass Verbraucherschutzorganisationen gegen Firmen mit Abmahnung oder Unterlassungsklage vorgehen können, die rechtswidrig mit Verbraucherdaten umgehen. Bisher waren solche Klagen nur möglich, wenn die Geschäftsbedingungen gegen Datenschutzvorschriften verstießen. Bis Ende April will der Minister einen Referentenentwurf vorlegen und so eine rechtliche Lücke schließen.