Nein, Nathan Fielder wird wahrscheinlich doch kein Milliardär – dabei hatte er sich doch genau das vorgenommen. Mit einer schicken grünen Schürze stand er vor seinem Geschäft im Norden von Los Angeles und verkündete vollmundig, dass er aufgrund des überraschenden Erfolges noch in dieser Woche eine Filiale in Brooklyn eröffnen wolle. „Das funktioniert doch ganz wunderbar“, sagte er. Seine Geschäftsidee: Er eröffnete einen Shop, den er in Anlehnung an die überaus erfolgreiche Kaffeehauskette Starbucks einfach „Dumb Starbucks“ nannte, das dumme Starbucks. Er berief sich darauf, dass es sich nach amerikanischem Recht um eine Parodie handeln würde: „Wir nutzen ihren Namen und das Logo nur zu Marketingzwecken. Durch das Wort ,Dumb‘ machen wir uns über Starbucks lustig.“ Deshalb dürfe er sowohl den Namen als auch das Markenzeichen ganz legal verwenden.
Nathan Fielder bei der Eröffnung seiner "Dumb Starbucks"-Filiale in Los Angeles.
Es gab Produkte wie den Dumb Chai Tea Latte, den Dumb Iced Caramel Macchiato – dazu Gebäck, das er zuvor in einem Supermarkt gekauft hatte. „Rechtlich gesehen arbeiten wir als eine Kunstgalerie“, sagte Fielder: „Sie kaufen keinen Kaffee, sondern Kunst. Das hier ist ein richtiges Geschäft, mit dem ich reich werden möchte.“ Freilich ist Fielder, 30, kein Unternehmer, er ist ein kanadischer Komiker, der im Jahr 2006 mit dem Tim Sims Award ausgezeichnet wurde und dessen Sendung „Nathan For You“ auf dem Kanal Comedy Central zu sehen ist. Gewöhnlich gibt er darin als vermeintlicher Unternehmensberater kriselnden Firmen Tipps, mit krassen Methoden oder aufwendigen Aktionen das Geschäft anzukurbeln.
Um etwa die Besucherzahlen eines Streichelzoos im kalifornischen Oakland zu erhöhen, inszenierte er ein Video, in dem es so aussah, als würde ein kleines Schweinchen eine Ziege vor dem Ertrinken retten. Das Video stellte er online, es wurde zu einem Hit und sorgte tatsächlich dafür, dass mehr Menschen in den Zoo kamen. Danach wollte er Autofahrer zu einer Tankstelle locken, indem er all jenen gewaltige Rabatte anbot, die bereit waren, dafür auf einen Berg zu wandern. Acht Menschen machten mit und campierten gar auf dem Gipfel des Berges. Bisweilen präsentierte er auch eigene Geschäftsideen: Er trat vor einem Nachtclub als Magier auf und ließ die Autoschlüssel betrunkener Gäste verschwinden. Danach fuhr er sie nach Hause.
Fielder ist ein Guerilla-Komiker, der mit seinen teils bitterbösen Streichen berühmt wurde. Der amerikanische Comedian Jimmy Kimmel forderte einst Eltern auf, ihren Kindern zu erzählen, dass sie alle Halloween-Süßigkeiten gegessen hätten. Fielder ging daraufhin mehrere Schritte weiter: Kinder sollten ihren Eltern eine SMS schicken und so tun, als hätten sie sich mit einer Krankheit angesteckt, die durch sexuelle Handlungen übertragen wird. Die jeweils lustigsten Reaktionen darauf veröffentlichte er in seinem Twitterprofil.
Nun also die Starbucks-Parodie. Fielder hatte dafür einiges investiert, allein die Einrichtung des Geschäfts und die zahlreichen Devotionalien dürften nach einer Schätzung von Branchenexperten mehr als 30000 Dollar gekostet haben. Es funktionierte tatsächlich: Am Sonntag warteten die Kunden mehr als eine Stunde auf ihren Kaffee, manche Besucher verkauften die Becher mit dem „Dumb Starbucks“-Logo danach für mehr als 20 Dollar im Internet.
Starbucks selbst äußerte sich nur kurz in einem Statement zur Aktion: „Wir wissen den Humor zu schätzen, sie können jedoch nicht unseren rechtlich geschützten Namen verwenden.“ Am Montag um 17.50Uhr wurde die „Dumb Starbucks“-Filiale von den Behörden geschlossen. Nicht wegen Verstoßes gegen das Markenrecht. Fielder hatte kein gültiges Gesundheitszeugnis.
Nathan Fielder bei der Eröffnung seiner "Dumb Starbucks"-Filiale in Los Angeles.
Es gab Produkte wie den Dumb Chai Tea Latte, den Dumb Iced Caramel Macchiato – dazu Gebäck, das er zuvor in einem Supermarkt gekauft hatte. „Rechtlich gesehen arbeiten wir als eine Kunstgalerie“, sagte Fielder: „Sie kaufen keinen Kaffee, sondern Kunst. Das hier ist ein richtiges Geschäft, mit dem ich reich werden möchte.“ Freilich ist Fielder, 30, kein Unternehmer, er ist ein kanadischer Komiker, der im Jahr 2006 mit dem Tim Sims Award ausgezeichnet wurde und dessen Sendung „Nathan For You“ auf dem Kanal Comedy Central zu sehen ist. Gewöhnlich gibt er darin als vermeintlicher Unternehmensberater kriselnden Firmen Tipps, mit krassen Methoden oder aufwendigen Aktionen das Geschäft anzukurbeln.
Um etwa die Besucherzahlen eines Streichelzoos im kalifornischen Oakland zu erhöhen, inszenierte er ein Video, in dem es so aussah, als würde ein kleines Schweinchen eine Ziege vor dem Ertrinken retten. Das Video stellte er online, es wurde zu einem Hit und sorgte tatsächlich dafür, dass mehr Menschen in den Zoo kamen. Danach wollte er Autofahrer zu einer Tankstelle locken, indem er all jenen gewaltige Rabatte anbot, die bereit waren, dafür auf einen Berg zu wandern. Acht Menschen machten mit und campierten gar auf dem Gipfel des Berges. Bisweilen präsentierte er auch eigene Geschäftsideen: Er trat vor einem Nachtclub als Magier auf und ließ die Autoschlüssel betrunkener Gäste verschwinden. Danach fuhr er sie nach Hause.
Fielder ist ein Guerilla-Komiker, der mit seinen teils bitterbösen Streichen berühmt wurde. Der amerikanische Comedian Jimmy Kimmel forderte einst Eltern auf, ihren Kindern zu erzählen, dass sie alle Halloween-Süßigkeiten gegessen hätten. Fielder ging daraufhin mehrere Schritte weiter: Kinder sollten ihren Eltern eine SMS schicken und so tun, als hätten sie sich mit einer Krankheit angesteckt, die durch sexuelle Handlungen übertragen wird. Die jeweils lustigsten Reaktionen darauf veröffentlichte er in seinem Twitterprofil.
Nun also die Starbucks-Parodie. Fielder hatte dafür einiges investiert, allein die Einrichtung des Geschäfts und die zahlreichen Devotionalien dürften nach einer Schätzung von Branchenexperten mehr als 30000 Dollar gekostet haben. Es funktionierte tatsächlich: Am Sonntag warteten die Kunden mehr als eine Stunde auf ihren Kaffee, manche Besucher verkauften die Becher mit dem „Dumb Starbucks“-Logo danach für mehr als 20 Dollar im Internet.
Starbucks selbst äußerte sich nur kurz in einem Statement zur Aktion: „Wir wissen den Humor zu schätzen, sie können jedoch nicht unseren rechtlich geschützten Namen verwenden.“ Am Montag um 17.50Uhr wurde die „Dumb Starbucks“-Filiale von den Behörden geschlossen. Nicht wegen Verstoßes gegen das Markenrecht. Fielder hatte kein gültiges Gesundheitszeugnis.