Wenn man etwas für 19 Milliarden Dollar kauft, kann man eigentlich erwarten, dass es funktioniert. 19 Milliarden sind eine hübsche Summe Geld, es sollte alles glatt gehen. Würde man meinen.
Whatsapp aber, der Kurznachrichtendienst, der auf den Handys von 450 Millionen Menschen regelmäßig die SMS-Funktion ersetzt, fiel erst einmal aus – nur drei Tage, nachdem sich Facebook den Dienst für eben jene 19 Milliarden gesichert hatte. Um es vorsichtig zu formulieren: Es gibt bessere Zeitpunkte für einen Serverabsturz, der naturgemäß sämtliche Nutzer des Dienstes weltweit auf die digitalen Barrikaden trieb. Digitaler Protest ist ja immer schnell formuliert; wer sein Handy zur Hand nimmt, um eine Whatsapp-Nachricht zu verschicken, legt es nicht automatisch aus der Hand, wenn Whatsapp nicht funktioniert. Viele entscheiden sich dann lieber dafür, gehörig Dampf abzulassen. Bei Twitter. Bei Facebook, in Blogs und in Foren.
Steckt Whatsapp-Eigentümer Mark Zuckerberg hinter der Panne am Samstag?
Das las sich etwas hämisch, am Wochenende auf dem Twitteraccount @Paxter_Redwyne zum Beispiel so: „Eure Daten werden gerade auf den Facebookserver übertragen. Also kein Grund zur Sorge.“ Die Erklärung ist ironisch gemeint und entbehrt auch jeder Grundlage, aber der unbekannte Nutzer traf damit exakt den Nerv, den die Milliarden-Übernahme bloßlegte. Mit Whatsapp und Facebook vereinten sich nicht nur zwei sehr erfolgreiche Unternehmen, sondern auch zwei sehr umstrittene. Beide hatten in der Vergangenheit mit massiven Datenschutzproblemen zu kämpfen. Das soziale Netzwerk gilt mit Recht ohnehin vielen als „Datenkrake“, dem die Daten der Nutzer als Bezahlung reichen. Wegen der Übernahme rief am Wochenende auch Verbraucherschutzminister Heiko Maas (SPD) zur „Vorsicht“ im Umgang mit Whatsapp und Facebook auf.
Whatsapp dagegen hatte in der Vergangenheit immer wieder mit Sicherheitslücken zu kämpfen. Und tatsächlich wächst Facebooks Potenzial, mit personalisierter Werbung noch weit mehr Geld zu machen, wenn nun all die Daten der Whatsapp-Nutzer mit denen der Facebook-Nutzer abgegeglichen werden können. Darüber hinaus ist Whatsapp vor allem aus zwei Gründen interessant für Facebook: Einerseits hilft der Dienst, der ausschließlich für mobile Geräte entwickelt ist, Facebook dabei, den Wechsel der Nutzer vom PC auf Tablets und Handys zu überwinden. Vor allem aber ist Whatsapp nach einem Bericht des Branchenmagazins Techcrunch seinen Konkurrenten in Europa und Asien weit voraus. Auch in den stark wachsenden Märkten Indiens, Brasiliens und Mexikos ist Whatsapp extrem populär – und wesentlich erfolgreicher als Facebooks eigenes Kurznachrichtensystem, das die Kalifornier im Vergleich zur Konkurrenz spät starteten. Das hauseigene Produkt ist bislang lediglich in den USA erfolgreich, aber auch dort noch von einer Marktführerschaft weit entfernt.
Umso bitterer für die neue Allianz, dass der Serverabsturz der vergangenen Tage, der mittlerweile behoben ist, weltweit so viel negative Resonanz hervorrief. Ähnlich wie Google wird die Superallianz künftig noch stärker kämpfen müssen, etwas tun, um nicht wegen eines negativen Images Nutzer zu verlieren.
Tatsächlich sind in den vergangenen Tagen bereits zahlreiche Kunden zu anderen Diensten gewechselt, aus Angst um die Datensicherheit, und genervt vom Whatsapp-Crash. Vor allem das Schweizer Tool Threema, das Whatsapp sehr ähnelt, profitiert auf dem deutschen Markt. Innerhalb von 24 Stunden verdoppelte sich die Nutzeranzahl des Nachrichten-Werkzeugs, das trotz geheim gehaltener Softwarearchitektur einen guten Ruf als verschlüsselte, besonders sichere Whatsapp-Alternative genießt. Tatsächlich sind Threema-Nachrichten Ende-zu-Ende-verschlüsselt und sollen nach Unternehmensangaben nicht dauerhaft auf einem Server gespeichert sein. Beides sind, neben anderen Faktoren, Grundlagen sicherer Kommunikation. Whatsapp-Nachrichten sind überhaupt nicht verschlüsselt.
Whatsapp aber, der Kurznachrichtendienst, der auf den Handys von 450 Millionen Menschen regelmäßig die SMS-Funktion ersetzt, fiel erst einmal aus – nur drei Tage, nachdem sich Facebook den Dienst für eben jene 19 Milliarden gesichert hatte. Um es vorsichtig zu formulieren: Es gibt bessere Zeitpunkte für einen Serverabsturz, der naturgemäß sämtliche Nutzer des Dienstes weltweit auf die digitalen Barrikaden trieb. Digitaler Protest ist ja immer schnell formuliert; wer sein Handy zur Hand nimmt, um eine Whatsapp-Nachricht zu verschicken, legt es nicht automatisch aus der Hand, wenn Whatsapp nicht funktioniert. Viele entscheiden sich dann lieber dafür, gehörig Dampf abzulassen. Bei Twitter. Bei Facebook, in Blogs und in Foren.
Steckt Whatsapp-Eigentümer Mark Zuckerberg hinter der Panne am Samstag?
Das las sich etwas hämisch, am Wochenende auf dem Twitteraccount @Paxter_Redwyne zum Beispiel so: „Eure Daten werden gerade auf den Facebookserver übertragen. Also kein Grund zur Sorge.“ Die Erklärung ist ironisch gemeint und entbehrt auch jeder Grundlage, aber der unbekannte Nutzer traf damit exakt den Nerv, den die Milliarden-Übernahme bloßlegte. Mit Whatsapp und Facebook vereinten sich nicht nur zwei sehr erfolgreiche Unternehmen, sondern auch zwei sehr umstrittene. Beide hatten in der Vergangenheit mit massiven Datenschutzproblemen zu kämpfen. Das soziale Netzwerk gilt mit Recht ohnehin vielen als „Datenkrake“, dem die Daten der Nutzer als Bezahlung reichen. Wegen der Übernahme rief am Wochenende auch Verbraucherschutzminister Heiko Maas (SPD) zur „Vorsicht“ im Umgang mit Whatsapp und Facebook auf.
Whatsapp dagegen hatte in der Vergangenheit immer wieder mit Sicherheitslücken zu kämpfen. Und tatsächlich wächst Facebooks Potenzial, mit personalisierter Werbung noch weit mehr Geld zu machen, wenn nun all die Daten der Whatsapp-Nutzer mit denen der Facebook-Nutzer abgegeglichen werden können. Darüber hinaus ist Whatsapp vor allem aus zwei Gründen interessant für Facebook: Einerseits hilft der Dienst, der ausschließlich für mobile Geräte entwickelt ist, Facebook dabei, den Wechsel der Nutzer vom PC auf Tablets und Handys zu überwinden. Vor allem aber ist Whatsapp nach einem Bericht des Branchenmagazins Techcrunch seinen Konkurrenten in Europa und Asien weit voraus. Auch in den stark wachsenden Märkten Indiens, Brasiliens und Mexikos ist Whatsapp extrem populär – und wesentlich erfolgreicher als Facebooks eigenes Kurznachrichtensystem, das die Kalifornier im Vergleich zur Konkurrenz spät starteten. Das hauseigene Produkt ist bislang lediglich in den USA erfolgreich, aber auch dort noch von einer Marktführerschaft weit entfernt.
Umso bitterer für die neue Allianz, dass der Serverabsturz der vergangenen Tage, der mittlerweile behoben ist, weltweit so viel negative Resonanz hervorrief. Ähnlich wie Google wird die Superallianz künftig noch stärker kämpfen müssen, etwas tun, um nicht wegen eines negativen Images Nutzer zu verlieren.
Tatsächlich sind in den vergangenen Tagen bereits zahlreiche Kunden zu anderen Diensten gewechselt, aus Angst um die Datensicherheit, und genervt vom Whatsapp-Crash. Vor allem das Schweizer Tool Threema, das Whatsapp sehr ähnelt, profitiert auf dem deutschen Markt. Innerhalb von 24 Stunden verdoppelte sich die Nutzeranzahl des Nachrichten-Werkzeugs, das trotz geheim gehaltener Softwarearchitektur einen guten Ruf als verschlüsselte, besonders sichere Whatsapp-Alternative genießt. Tatsächlich sind Threema-Nachrichten Ende-zu-Ende-verschlüsselt und sollen nach Unternehmensangaben nicht dauerhaft auf einem Server gespeichert sein. Beides sind, neben anderen Faktoren, Grundlagen sicherer Kommunikation. Whatsapp-Nachrichten sind überhaupt nicht verschlüsselt.