Würdevoll hatte die Familie des Soldaten Lee Rigby den Prozess gegen die Täter ertragen. Manchmal weinte Rigbys Witwe Rebecca, doch meistens hatte sie das Verfahren sichtlich bewegt, aber dennoch gefasst verfolgt. Rigbys Familie hatte gehört, wie die Angeklagten Michael Adebolajo und Michael Adebolawe den Mord an dem Soldaten rechtfertigten, sie hatte ein Video der grausamen Tat ansehen müssen, sie hatte den vielen Zeugen gelauscht, die den Tathergang noch einmal in aller Ausführlichkeit darlegten. Im Mai vergangenen Jahres hatten Adebolajo, 29, und Adebolawe, 22, Lee Rigby am helllichten Tag im Londoner Stadtteil Woolwich erst überfahren und dann mit Hieb- und Stichwaffen getötet. Bereits im Dezember sind sie des Mordes für schuldig befunden worden, am Mittwochabend wurde das Strafmaß verkündet werden: Beide Männer wurden zu lebenslänglicher Haft verurteilt. Abedolawe kann frühestens nach 45 Jahren freigelassen werden, wohingegen Adebolajo tatsächlich bis zu seinem Tod im Gefängnis bleiben muss.
Beerdigung des Soldaten Lee Rigby im Juli 2013
Vor dem Londoner Strafgerichtshof Old Bailey hatten sich am Mittwoch verschiedene Protestgruppen versammelt. Eine Gruppe hielt Plakate hoch, auf denen die Wiedereinführung der Todesstrafe gefordert wurde; diese war 1973 abgeschafft worden. Mitglieder der nationalistischen British National Party hatten einen Galgen aufgebaut. Auch die rechtsradikale English Defence League (EDL) hatte einige Dutzend Anhänger mobilisiert, die in Sprechchören ebenfalls die Todesstrafe für die Täter forderten. Bereits unmittelbar nach der Tat hatte die EDL zu Protesten vor Moscheen aufgerufen und sich Straßenschlachten mit der Polizei geliefert. Am Mittwoch waren die Rechtsradikalen laut, aber weitgehend friedlich.
Adebolajo und Adebolawe sind Briten nigerianischer Abstammung. Ursprünglich sind sie christlich erzogen worden, sie wurden jedoch später von islamistischen Hasspredigern radikalisiert. Ihre Tat begründeten sie damit, dass sie den Tod von Muslimen in bewaffneten Konflikten in aller Welt rächen wollten. Offenbar waren sie dem Inlandsgeheimdienst MI5 bekannt, galten allerdings nicht als gefährlich.
Während vor dem Gericht die EDL-Leute Parolen skandierten, verlas drinnen Rebecca Rigby eine bewegende Botschaft. Ihr drei Jahre alter Sohn, sagte sie, werde ohne seinen Vater Lee aufwachsen, der nur
25 Jahre alt wurde. Mehr noch, ihr Sohn werde später Bilder von seinem Vater sehen, die man keinem Menschen zumuten sollte. Als Soldatenfamilie seien sie sich der Gefahr des Todes stets bewusst gewesen – aber sie hätte niemals erwartet, dass ihr Mann auf den Straßen von London auf solche Weise zu Tode komme.
Der Mord hat viele Menschen erschüttert, nicht zuletzt der Brutalität wegen und weil er tagsüber vor Dutzenden Zeugen verübt wurde. Adebolajo und Adebolawe waren am 22. Mai 2013 in ihrem Auto unterwegs, es war, wie sie später vor Gericht sagten, der Tag, an dem sie Allah Ehre erweisen wollten. Wie sie sich sicher sein konnten, dass es sich bei Rigby um einen Soldaten handelte, ist noch immer nicht ganz klar. Er trug zur Tatzeit Zivilkleidung, allerdings ein T-Shirt der Organisation „Help for Heroes“, die sich für verletzte Soldaten engagiert. Zudem befindet sich in Woolwich eine Kaserne.
Als sie Rigby erblickten, beschleunigten die beiden Männer und überfuhren ihn. Anschließend stiegen sie aus und hackten den Verletzten mit einem langen Messer und einem Fleischerbeil zu Tode. Zeugen sagten, die beiden Männer hätten auf Rigby eingehackt wie auf ein Stück Fleisch. Offenbar versuchten sie, den Kopf vom Rumpf zu trennen. Dabei sollen sie „Allahu Akbar“ gerufen haben, „Allah ist groß“.
Adebolawe bezeichnete sich vor Gericht als „Soldat Allahs“, er habe sich im Krieg befunden, weshalb er frei von Schuld sei. Er habe keinen persönlichen Groll gegen Rigby gehegt, den er als Soldaten respektiere. Deshalb habe er versucht, seinem Opfer die Halsschlagader zu durchtrennen – damit Rigby einen schnellen Tod habe. Auch diese Aussage ertrug die Familie.
Als die beiden Männer aus dem Auto stiegen, dachten damals einige Passanten zunächst, sie wollten nach dem vermeintlichen Unfall Erste Hilfe leisten. Manche eilten zur Unfallstelle, um auch zu helfen, und dann erst sahen sie, was die Männer da taten. Nachdem die Täter von ihrem Opfer abgelassen hatten, machten sie keinerlei Anstalten zu fliehen. Sie blieben blutverschmiert am Tatort und forderten Passanten auf, sie zu filmen. In Richtung der Handy-Kameras riefen sie: „Auge um Auge, Zahn um Zahn“. Als die Polizei eintraf, ging alles sehr schnell. Adebolajo und Adebolawe liefen auf einen Einsatzwagen zu, die Polizisten schossen. Beide Täter wurden getroffen. Sie überlebten schwer verletzt.
Im November begann der Prozess, der am Mittwoch unter den Augen der Familie von Lee Rigby zu Ende ging. Rigbys Angehörige mussten auch noch ertragen, dass die beiden Angeklagten bei der Urteilsverkündung randalierten, als der Richter ihnen vorwarf, sie hätten „Allah verraten“. Die Familie Rigby ertrug es unter Tränen.
Beerdigung des Soldaten Lee Rigby im Juli 2013
Vor dem Londoner Strafgerichtshof Old Bailey hatten sich am Mittwoch verschiedene Protestgruppen versammelt. Eine Gruppe hielt Plakate hoch, auf denen die Wiedereinführung der Todesstrafe gefordert wurde; diese war 1973 abgeschafft worden. Mitglieder der nationalistischen British National Party hatten einen Galgen aufgebaut. Auch die rechtsradikale English Defence League (EDL) hatte einige Dutzend Anhänger mobilisiert, die in Sprechchören ebenfalls die Todesstrafe für die Täter forderten. Bereits unmittelbar nach der Tat hatte die EDL zu Protesten vor Moscheen aufgerufen und sich Straßenschlachten mit der Polizei geliefert. Am Mittwoch waren die Rechtsradikalen laut, aber weitgehend friedlich.
Adebolajo und Adebolawe sind Briten nigerianischer Abstammung. Ursprünglich sind sie christlich erzogen worden, sie wurden jedoch später von islamistischen Hasspredigern radikalisiert. Ihre Tat begründeten sie damit, dass sie den Tod von Muslimen in bewaffneten Konflikten in aller Welt rächen wollten. Offenbar waren sie dem Inlandsgeheimdienst MI5 bekannt, galten allerdings nicht als gefährlich.
Während vor dem Gericht die EDL-Leute Parolen skandierten, verlas drinnen Rebecca Rigby eine bewegende Botschaft. Ihr drei Jahre alter Sohn, sagte sie, werde ohne seinen Vater Lee aufwachsen, der nur
25 Jahre alt wurde. Mehr noch, ihr Sohn werde später Bilder von seinem Vater sehen, die man keinem Menschen zumuten sollte. Als Soldatenfamilie seien sie sich der Gefahr des Todes stets bewusst gewesen – aber sie hätte niemals erwartet, dass ihr Mann auf den Straßen von London auf solche Weise zu Tode komme.
Der Mord hat viele Menschen erschüttert, nicht zuletzt der Brutalität wegen und weil er tagsüber vor Dutzenden Zeugen verübt wurde. Adebolajo und Adebolawe waren am 22. Mai 2013 in ihrem Auto unterwegs, es war, wie sie später vor Gericht sagten, der Tag, an dem sie Allah Ehre erweisen wollten. Wie sie sich sicher sein konnten, dass es sich bei Rigby um einen Soldaten handelte, ist noch immer nicht ganz klar. Er trug zur Tatzeit Zivilkleidung, allerdings ein T-Shirt der Organisation „Help for Heroes“, die sich für verletzte Soldaten engagiert. Zudem befindet sich in Woolwich eine Kaserne.
Als sie Rigby erblickten, beschleunigten die beiden Männer und überfuhren ihn. Anschließend stiegen sie aus und hackten den Verletzten mit einem langen Messer und einem Fleischerbeil zu Tode. Zeugen sagten, die beiden Männer hätten auf Rigby eingehackt wie auf ein Stück Fleisch. Offenbar versuchten sie, den Kopf vom Rumpf zu trennen. Dabei sollen sie „Allahu Akbar“ gerufen haben, „Allah ist groß“.
Adebolawe bezeichnete sich vor Gericht als „Soldat Allahs“, er habe sich im Krieg befunden, weshalb er frei von Schuld sei. Er habe keinen persönlichen Groll gegen Rigby gehegt, den er als Soldaten respektiere. Deshalb habe er versucht, seinem Opfer die Halsschlagader zu durchtrennen – damit Rigby einen schnellen Tod habe. Auch diese Aussage ertrug die Familie.
Als die beiden Männer aus dem Auto stiegen, dachten damals einige Passanten zunächst, sie wollten nach dem vermeintlichen Unfall Erste Hilfe leisten. Manche eilten zur Unfallstelle, um auch zu helfen, und dann erst sahen sie, was die Männer da taten. Nachdem die Täter von ihrem Opfer abgelassen hatten, machten sie keinerlei Anstalten zu fliehen. Sie blieben blutverschmiert am Tatort und forderten Passanten auf, sie zu filmen. In Richtung der Handy-Kameras riefen sie: „Auge um Auge, Zahn um Zahn“. Als die Polizei eintraf, ging alles sehr schnell. Adebolajo und Adebolawe liefen auf einen Einsatzwagen zu, die Polizisten schossen. Beide Täter wurden getroffen. Sie überlebten schwer verletzt.
Im November begann der Prozess, der am Mittwoch unter den Augen der Familie von Lee Rigby zu Ende ging. Rigbys Angehörige mussten auch noch ertragen, dass die beiden Angeklagten bei der Urteilsverkündung randalierten, als der Richter ihnen vorwarf, sie hätten „Allah verraten“. Die Familie Rigby ertrug es unter Tränen.