Drei Grad Celsius, das klingt nicht nach viel. Drei Grad mehr – deshalb wechseln die meisten Menschen nicht einmal ihre Kleidung. Und doch machen drei Grad einen gewaltigen Unterschied – bezogen auf die Durchschnittstemperatur der Erdatmosphäre. Während der letzten Eiszeit zum Beispiel war es im Schnitt nur fünf Grad kälter als heute.
Nicht mehr zu retten - Die Altstadt von Dubrovnik steht schon bald unter Wasser
Drei Grad mehr, das halten Klimaforscher aufgrund der zunehmenden Treibhausgase in der Atmosphäre in den kommenden Jahrzehnten für plausibel. Genau genommen wären es sogar nur 2,2 Grad, denn 0,8 Grad sind bereits geschafft, seit vor eineinhalb Jahrhunderten das Industriezeitalter begonnen hat. Und weil das System Erde, das Zusammenspiel von Landmassen, Meeren, Atmosphäre und Sonnenstrahlung eine sehr träge Angelegenheit ist, sind noch nicht einmal alle Folgen der bisherigen Erwärmung spürbar. Speziell die Meeresspiegel reagieren träge, allerdings auch unaufhaltsam. Um 1,8 Meter, so lauten die aktuellen Berechnungen, wird der Meeresspiegel in den kommenden Jahrhunderten steigen – ein Nachhall der bereits vollzogenen Erwärmung. Steigt die globale Mitteltemperatur um die erwähnten weiteren 2,2 Grad, werden sich die Meeresspiegel langfristig wohl stolze sechseinhalb Meter über dem heutigen Niveau einpendeln. Hauptgrund ist ein physikalischer: Wasser dehnt sich bei Erwärmung aus. Hinzu kommt Schmelzwasser von den polaren Eismassen.
Um die Folgen zu illustrieren, haben Forscher errechnet, wo auf der Welt das Kulturerbe der Menschheit bedroht ist, wenn sich die Meeresspiegel während der kommenden Jahrhunderte an die veränderte klimatische Realität anpassen.
136 Orte, Landschaften und Bauwerke der Unesco-Weltkulturgüter haben Ben Marzeion aus Innsbruck und Anders Levermann aus Potsdam identifiziert, die in einer um drei Grad erwärmten Welt zumindest teilweise unter Wasser stehen würden. Vom Bremer Rathaus über die Altstädte von Lübeck, Stralsund, Neapel, Brügge, Istanbul und St. Petersburg reicht die Liste bis zur Freiheitsstatue in New York und dem Opernhaus von Sydney. Die Altstadt von Lamu in Kenia, der Rapa-Nui-Nationalpark in Chile, das historische Zentrum von Macao, das alte Havanna und die neolithischen Monumente auf den schottischen Orkney-Inseln, sie alle und viele weitere prominente, kulturell einzigartige Orte sind vom steigenden Meeresspiegel bedroht. „Es ist kein akutes Risiko“, betont Anders Levermann, „aber es zeigt die Unabwendbarkeit des Meeresspiegelanstiegs.“
Erschreckend ist eine weitere Berechnung der beiden Wissenschaftler. Selbst wenn es gelänge, den Klimawandel zu stoppen und die Erwärmung auf heutigem Niveau zu halten – was reine Theorie ist –, würden die Meeresspiegel aufgrund der physikalischen Trägheit noch lange steigen. Von diesem bereits nicht mehr abwendbaren Anstieg werden in den kommenden Jahrhunderten 40 Weltkulturstätten betroffen sein. In Deutschland sind das Lübeck, Stralsund und Wismar, am Mittelmeer Dubrovnik und Rhodos. In Italien sind Ferrara und die Po-Ebene sowie der Domplatz von Pisa betroffen. Und auch Venedig muss mit acqua alta als Dauerzustand rechnen.
Nicht mehr zu retten - Die Altstadt von Dubrovnik steht schon bald unter Wasser
Drei Grad mehr, das halten Klimaforscher aufgrund der zunehmenden Treibhausgase in der Atmosphäre in den kommenden Jahrzehnten für plausibel. Genau genommen wären es sogar nur 2,2 Grad, denn 0,8 Grad sind bereits geschafft, seit vor eineinhalb Jahrhunderten das Industriezeitalter begonnen hat. Und weil das System Erde, das Zusammenspiel von Landmassen, Meeren, Atmosphäre und Sonnenstrahlung eine sehr träge Angelegenheit ist, sind noch nicht einmal alle Folgen der bisherigen Erwärmung spürbar. Speziell die Meeresspiegel reagieren träge, allerdings auch unaufhaltsam. Um 1,8 Meter, so lauten die aktuellen Berechnungen, wird der Meeresspiegel in den kommenden Jahrhunderten steigen – ein Nachhall der bereits vollzogenen Erwärmung. Steigt die globale Mitteltemperatur um die erwähnten weiteren 2,2 Grad, werden sich die Meeresspiegel langfristig wohl stolze sechseinhalb Meter über dem heutigen Niveau einpendeln. Hauptgrund ist ein physikalischer: Wasser dehnt sich bei Erwärmung aus. Hinzu kommt Schmelzwasser von den polaren Eismassen.
Um die Folgen zu illustrieren, haben Forscher errechnet, wo auf der Welt das Kulturerbe der Menschheit bedroht ist, wenn sich die Meeresspiegel während der kommenden Jahrhunderte an die veränderte klimatische Realität anpassen.
136 Orte, Landschaften und Bauwerke der Unesco-Weltkulturgüter haben Ben Marzeion aus Innsbruck und Anders Levermann aus Potsdam identifiziert, die in einer um drei Grad erwärmten Welt zumindest teilweise unter Wasser stehen würden. Vom Bremer Rathaus über die Altstädte von Lübeck, Stralsund, Neapel, Brügge, Istanbul und St. Petersburg reicht die Liste bis zur Freiheitsstatue in New York und dem Opernhaus von Sydney. Die Altstadt von Lamu in Kenia, der Rapa-Nui-Nationalpark in Chile, das historische Zentrum von Macao, das alte Havanna und die neolithischen Monumente auf den schottischen Orkney-Inseln, sie alle und viele weitere prominente, kulturell einzigartige Orte sind vom steigenden Meeresspiegel bedroht. „Es ist kein akutes Risiko“, betont Anders Levermann, „aber es zeigt die Unabwendbarkeit des Meeresspiegelanstiegs.“
Erschreckend ist eine weitere Berechnung der beiden Wissenschaftler. Selbst wenn es gelänge, den Klimawandel zu stoppen und die Erwärmung auf heutigem Niveau zu halten – was reine Theorie ist –, würden die Meeresspiegel aufgrund der physikalischen Trägheit noch lange steigen. Von diesem bereits nicht mehr abwendbaren Anstieg werden in den kommenden Jahrhunderten 40 Weltkulturstätten betroffen sein. In Deutschland sind das Lübeck, Stralsund und Wismar, am Mittelmeer Dubrovnik und Rhodos. In Italien sind Ferrara und die Po-Ebene sowie der Domplatz von Pisa betroffen. Und auch Venedig muss mit acqua alta als Dauerzustand rechnen.