Es muss ziemlich muffig gewesen sein im Zimmer und auch etwas schmutzig. An den Wänden waren Spuren eines Wasserschadens zu erkennen, erinnert sich Greg Christie, Fenster gab es keine, und das Reinigungspersonal durfte den Raum nicht betreten – zu geheim war das Projekt, an dem hier gearbeitet wurde. Codename: „purple“, lila. Für Christie war das Zimmer im zweiten Stock des Apple-Hauptquartiers im kalifornischen Cupertino „heiliger Boden“. Über mehrere Monate traf er sich hier mit Firmengründer Steve Jobs und einer Handvoll Mitarbeitern regelmäßig, um an einem kleinen Gerät zu tüfteln, das heute als iPhone weltbekannt ist.
Auf dem Ergebnis des Projekt Purple lässt sich heute zum Beispiel Candy Crush spielen
Christie und sein Team waren für die Software des Smartphones zuständig. Dafür, dass Nutzer ihr iPhone heute mit einem Wisch über das Display entsperren oder per Touchscreen den nächsten Song auswählen können. Erstmals hat Christie nun öffentlich über diese Zeit gesprochen. In einem Interview mit dem Wall Street Journal berichtet er, wie „erschreckend klein“ sein Team gewesen sei und unter welchem Druck er und seine Kollegen hätten arbeiten müssen.
Christie war im Jahr 1996 zu Apple gekommen, sein erstes Projekt war der „Newton“: ein kleines MessagePad mit Touchscreen und Stift. Dem Produkt war kein Erfolg beschieden – zu sperrig, zu teuer, zu viele Fehler, der „Newton“ floppte. Dennoch war Christie von der Idee eines persönlichen Assistenten für die Hosentasche überzeugt. Ende 2004 fragte ihn Scott Forstall aus dem Apple-Software-Team, ob er an einem geheimen Projekt mitarbeiten wolle. Der Auftrag: ein Telefon mit Touchscreen, das Musik abspielen kann. Christie und sein Team hatten schon einige Zeit herumprobiert, als Steve Jobs im Februar 2005 ungemütlich wurde. „Steve hatte langsam genug“, erinnert sich Christie, „er forderte größere Ideen und größere Konzepte“. Jobs habe ein Ultimatum gestellt und damit gedroht, das Projekt einem anderen Team zu geben.
Der Druck hat offenbar nicht geschadet.Unter höchster Geheimhaltung tüftelten Christie und seine Kollegen an der Software. Mitarbeiter, die von zu Hause aus arbeiteten, mussten ihren Computer auf Weisung von Jobs so platzieren, dass ihnen auf keinen Fall jemand über die Schulter blicken konnte. Im fensterlosen Raum trafen sich Christie und Jobs, um über Fortschritte zu sprechen und die Software auf einem alten Mac zu testen. Als Christie und Jobs schließlich die fertige Version den wichtigen Leuten im Unternehmen präsentierten, habe Jobs immer häufiger das Wort ergriffen und die Geschichte nach und nach zu seiner eigenen gemacht, erzählt Christie. Im Januar 2007 präsentierte der Chef das iPhone erstmals der Öffentlichkeit, im Sommer kam das Gerät in die Läden – und wurde zu einem gigantischen Erfolg für Apple. Bis heute sind sieben Generationen erschienen, die letzte – das iPhone 5s und 5c – im vergangenen Herbst. Jedes neue Gerät konnte seinen Vorgänger übertrumpfen, etwa 500 Millionen Stück insgesamt wurden bis heute verkauft.
Dass Christie ausgerechnet jetzt mit seiner Geschichte an die Öffentlichkeit geht, ist vermutlich kein Zufall. Apple und Konkurrent Samsung beharken sich seit Jahren vor Gericht. Die Amerikaner werfen den Südkoreanern vor, Design und Software der Apple-Geräte kopiert zu haben, Samsung bestreitet das. Am kommenden Montag startet eine neue Runde der juristischen Auseinandersetzung, es geht unter anderem um das Patent auf die Wischgeste zum Entsperren des iPhones. Die Geschichte von Christie ist wohl Teil der Strategie von Apple. Die Berichte von geheimen Treffen in muffigen Räumen sollen zeigen, wie innovativ das Unternehmen damals war.
Auf dem Ergebnis des Projekt Purple lässt sich heute zum Beispiel Candy Crush spielen
Christie und sein Team waren für die Software des Smartphones zuständig. Dafür, dass Nutzer ihr iPhone heute mit einem Wisch über das Display entsperren oder per Touchscreen den nächsten Song auswählen können. Erstmals hat Christie nun öffentlich über diese Zeit gesprochen. In einem Interview mit dem Wall Street Journal berichtet er, wie „erschreckend klein“ sein Team gewesen sei und unter welchem Druck er und seine Kollegen hätten arbeiten müssen.
Christie war im Jahr 1996 zu Apple gekommen, sein erstes Projekt war der „Newton“: ein kleines MessagePad mit Touchscreen und Stift. Dem Produkt war kein Erfolg beschieden – zu sperrig, zu teuer, zu viele Fehler, der „Newton“ floppte. Dennoch war Christie von der Idee eines persönlichen Assistenten für die Hosentasche überzeugt. Ende 2004 fragte ihn Scott Forstall aus dem Apple-Software-Team, ob er an einem geheimen Projekt mitarbeiten wolle. Der Auftrag: ein Telefon mit Touchscreen, das Musik abspielen kann. Christie und sein Team hatten schon einige Zeit herumprobiert, als Steve Jobs im Februar 2005 ungemütlich wurde. „Steve hatte langsam genug“, erinnert sich Christie, „er forderte größere Ideen und größere Konzepte“. Jobs habe ein Ultimatum gestellt und damit gedroht, das Projekt einem anderen Team zu geben.
Der Druck hat offenbar nicht geschadet.Unter höchster Geheimhaltung tüftelten Christie und seine Kollegen an der Software. Mitarbeiter, die von zu Hause aus arbeiteten, mussten ihren Computer auf Weisung von Jobs so platzieren, dass ihnen auf keinen Fall jemand über die Schulter blicken konnte. Im fensterlosen Raum trafen sich Christie und Jobs, um über Fortschritte zu sprechen und die Software auf einem alten Mac zu testen. Als Christie und Jobs schließlich die fertige Version den wichtigen Leuten im Unternehmen präsentierten, habe Jobs immer häufiger das Wort ergriffen und die Geschichte nach und nach zu seiner eigenen gemacht, erzählt Christie. Im Januar 2007 präsentierte der Chef das iPhone erstmals der Öffentlichkeit, im Sommer kam das Gerät in die Läden – und wurde zu einem gigantischen Erfolg für Apple. Bis heute sind sieben Generationen erschienen, die letzte – das iPhone 5s und 5c – im vergangenen Herbst. Jedes neue Gerät konnte seinen Vorgänger übertrumpfen, etwa 500 Millionen Stück insgesamt wurden bis heute verkauft.
Dass Christie ausgerechnet jetzt mit seiner Geschichte an die Öffentlichkeit geht, ist vermutlich kein Zufall. Apple und Konkurrent Samsung beharken sich seit Jahren vor Gericht. Die Amerikaner werfen den Südkoreanern vor, Design und Software der Apple-Geräte kopiert zu haben, Samsung bestreitet das. Am kommenden Montag startet eine neue Runde der juristischen Auseinandersetzung, es geht unter anderem um das Patent auf die Wischgeste zum Entsperren des iPhones. Die Geschichte von Christie ist wohl Teil der Strategie von Apple. Die Berichte von geheimen Treffen in muffigen Räumen sollen zeigen, wie innovativ das Unternehmen damals war.