Es begann schon im Flugzeug. Auf meine Frage nach der aktuellen Situation in Kairo erwiderte mein Sitznachbar, die Lage sei unerfreulich und schwierig. Seiner Ansicht nach lag das daran, dass sich die Ägypter von Gott abgewandt hätten: „Wo bleibt unser göttliches Vermächtnis, wenn sich niemand mehr an das Wort Gottes hält?“ Der Mann war Ende 40, lebt seit 25 Jahren in der österreichischen Stadt Graz und hat vier Kinder.
Protestanten der Muslim-Brüderschaft stoßen in Kairo auf die Polizei. Droht das Land ein neues Bagdad zu werden?
Ganz anderer Ansicht war ein weiterer Mitreisender, Adel, der sich im gleichen Alter befand wie der erste, der sich jedoch ebenso wie ich zum Essen Wein bestellt hatte. Er besaß einen landwirtschaftlichen Betrieb bei Alexandria und beliefert deutsche Supermarktketten mit Bio-Obst. Aus seiner Sicht begann die Lage sich gerade zu bessern: „Die Muslimbrüder haben das Land ins Chaos gestürzt.“ Was Ägypten brauche, seien „Zucht und Ordnung“. Ein dritter Ägypter fand hingegen alles nur lustig. Hamdi, im Vergleich zu den beiden anderen jung, lebte in Stockholm und war auf dem Weg zur Hochzeit seines Bruders in Ägypten, wollte aber von dort auch eine „junge“ Frau mitbringen, die seine Mutter für ihn ausgesucht hatte.
Diese drei Ägypter mit ihren so ganz unterschiedlichen Sichtweisen vermieden es tunlichst, miteinander zu reden, obwohl sie es mit mir durchaus taten. Ein ungewöhnliches Verhalten, das ich bisher nur bei Irakern zu Zeiten der Saddam-Baath-Diktatur erlebt hatte, als Exilanten einiges daran setzten, sich bloß nicht anzusprechen. Den Ägyptern sind diese Vorsicht und Wachsamkeit – Wer weiß schon, welchem Lager der andere angehört?-, bislang fremd gewesen.
Mein letzter Besuch lag sechs Jahre zurück, und es schien sich in Kairo wie überhaupt bei den Menschen in Ägypten seitdem viel verändert zu haben. Sicherlich ist es natürlich, dass die Meinungen zur aktuellen Situation geteilt sind. Nicht natürlich ist jedoch die Tatsache, dass es zu keinem Austausch dieser Meinungen kommt, als lebe jede Gruppe, Organisation oder Strömung isoliert für sich und habe mit niemand anderem etwas zu tun.
In einer solchen Konstellation wird die Vielfalt, die eigentlich ein Segen ist, da sie Anlass zu kreativer Interaktion bietet, eher zum Grund für weitere Spaltung, wenn sie nicht gar zu Kämpfen und Zusammenstößen führt. Wer sich durch Downtown-Kairo bewegt, erlebt surreale Szenen: Vor der Kulisse sich völlig unkontrolliert und illegal ausbreitender Händlerscharen kommt es zu teilweise heftigen Handgemengen.
„Die Menschen platzen förmlich vor Wut, die müssen sie einfach irgendwo ablassen,“ erläutert mir der Fahrer des Goethe-Instituts Kairo, der selber kaum unter dem staatlichen Machtvakuum und dem Chaos gelitten hat, die infolge der langen Reihe von Aufständen und der Umstürze seit dem 25. Januar 2011 herrschen. Die Ägypter, bislang bekannt für ihre Geduld und Friedfertigkeit, streifen dieses in der arabischen Welt über sie verbreitete Klischee ab und übernehmen nun den Part der „zu Gewalt neigenden“ Iraker. Was ist auf einmal mit den Leuten los?
Als die Umwälzungen in Ägypten begannen, die ja zunächst von der jungen Generation aus den urbanen Mittelschichten vorangetrieben wurden, bezeichneten Beobachter das, was dem autokratischen Regime und seinen Stützen widerfuhr, als blitzartigen Schock. Niemand schenkte der viel weiter reichenden Erschütterung Beachtung, welche die Bevölkerung zuerst erfasst hatte. Sie ist nicht nur der eigentliche Grund für die politische Verwirrung und die unklaren Vorstellungen davon, was mit dem Staatsapparat geschehen war. Sie begründet auch die Verunsicherung darüber, wie nun mit den revolutionären Ereignissen und deren Folgen umgegangen werden soll. Eine Verunsicherung, die sich sogar unter den jungen Leuten beobachten lässt, welche die Revolution auf dem Tahrir-Platz anführten.
Auf Seiten des Staates herrschte insbesondere zu Zeiten der Regierung Ahmad Shafiqs die Ansicht vor, dass weniger der politische Prozess zu verfolgen, sondern zunächst eine sozio-ökonomische Beruhigung herbeizuführen sei. Alsdann hatte man sich vorgenommen, die Gegensätze zwischen den jugendlichen Vorreitern der Revolution und den älteren Generationen sowie zwischen den benachteiligten ärmeren Bevölkerungsschichten und der urbanen Mittelschicht in Kairo, Alexandria und anderen Städten zu befrieden.
Die Vorreiter der Revolution dagegen sahen in der Tatsache, dass sich ihnen nun die Muslimbrüder auf dem Tahrir-Platz anschlossen, einen schlagenden Beweis für die Überzeugungskraft der von ihnen aufgeworfenen Ideen. Sie glaubten tatsächlich daran, nun stünde man endlich geeint hinter der Forderung nach Freiheit, und jeder befürwortete nun den modernen Zivilstaat, in dem Bürgerrechte geachtet werden und – zumindest in Ansätzen – Gerechtigkeit in der Ressourcenverteilung erreicht sei.
Die Armee wiederum, die ja die eigentliche Zielscheibe des ersten Aufstandes gewesen war – die Absetzung Mubaraks bedeutete unter anderem auch eine Minderung ihrer Macht –, wusste sehr wohl, dass alles nur eine Frage der Zeit war und die verunsicherten Menschen angesichts des allgemeinen Chaos schließlich doch wieder Zuflucht bei ihr suchen würden.
So ist es nun mal in Übergangsphasen, die zwangsläufig selbstgerechte und überhöhte Vorstellungen mit sich bringen. Die jeweils anderen gelten als irregeleitet, überflüssig, als Fremdkörper. Solche Vorstellungen schüren alte Gegensätze in Ägypten, viel mehr, als es die 30-jährige Herrschaft Mubaraks vermochte.
Es stimmt, dass sich in Ägypten nicht dieselbe ethnische und religiöse Vielfalt findet wie im Irak. Und dennoch erinnert die postrevolutionäre Lage seit 2011 hier in vielem daran, wie es den Irakern 2003 erging, als sie feststellten, dass sie unterschiedlichen Volksgruppen, Konfessionen und Religionen angehörten.
Seit den Umwälzungen findet man in Ägypten nun wundersame Gesetze zur Übertragung hoheitlicher Gewalten, welche die gesellschaftliche und ethnische Spaltung – auch die zwischen den Geschlechtern – weiter vorantreiben.
So klagen gebildete ältere Ägypterinnen über das „Revoluzzerhafte“ der jungen Generation, die sich nichts mehr von ihnen sagen lässt – anders als „wir, die wir bei all unserer Aufmüpfigkeit doch niemals den Respekt vor Vater und Mutter verloren haben.“ Teile der städtischen Eliten in Kairo, Alexandria, al-Mansurah und Suez sprechen nun davon, dass „wir die Revolution gemacht haben, und nicht etwa die Muslimbrüder, dieser Pöbel, von dem man ja gar nicht weiß, wo er herkommt.“ Wenn es darum geht, einen Sündenbock für das Chaos im Land und die Herrschaft der Muslimbrüder zu finden, hört man nun auch: „Deutschland hat die Muslimbrüder immer unterstützt“ oder „Warum hasst Angela Merkel uns?“
Die Machthaber, die Opposition – sei sie nun islamistisch, liberal, kommunistisch oder nasseristisch – und die Intellektuellen behaupten alle, im Namen des ägyptischen „Volkes“ zu sprechen. Es ist ein rein illusionäres, schwammiges Begriffskonstrukt, das oft nur zu demagogischen Zwecken eingesetzt wird und den Willen zu absoluter Macht durchscheinen lässt.
Was die Ägypter jetzt brauchen, ist das Eingeständnis ihrer Diversität, auch die Anerkennung der Tatsache, dass es Meinungsvielfalt gibt. Dazu gehört auch zu begreifen, dass mindestens fünf Gruppierungen im Land existieren: die Machthaber, die Muslimbrüder, die jungen Revolutionäre, die Zuschauer und fünftens, ja, die Mütter und Väter, die weiterhin stolz darauf sind, dass ihre Söhne in der Armee und in der Polizei dienen, um „die Ordnung in Ägypten zu verteidigen“, wie es Plakate allerorten verkünden.
Wenn man nicht endlich aufhört, davon zu reden, dass jeder, der sich widersetzt, ein Eindringling ist (obwohl gerade die, die so reden, ihre Unterstützung je nach Parteizugehörigkeit aus dem Ausland beziehen, etwa aus Saudi-Arabien und Qatar), bleibt der Boden weiterhin fruchtbar für die völlige Negation des jeweils Anderen.
Die Sprengsätze und Autobomben, die mittlerweile in Kairo und anderen Städten explodieren, sind erste Symptome für Bagdader Zustände. Die Islamisten sprechen vom Faschismus des Regimes, die Säkularen vom Nazismus der Muslimbrüder und die Armee davon, dass nur sie allein der Garant von Sicherheit und Ordnung ist. Zwischen diesen Polen führt der Weg für Kairo direkt nach Bagdad.
Protestanten der Muslim-Brüderschaft stoßen in Kairo auf die Polizei. Droht das Land ein neues Bagdad zu werden?
Ganz anderer Ansicht war ein weiterer Mitreisender, Adel, der sich im gleichen Alter befand wie der erste, der sich jedoch ebenso wie ich zum Essen Wein bestellt hatte. Er besaß einen landwirtschaftlichen Betrieb bei Alexandria und beliefert deutsche Supermarktketten mit Bio-Obst. Aus seiner Sicht begann die Lage sich gerade zu bessern: „Die Muslimbrüder haben das Land ins Chaos gestürzt.“ Was Ägypten brauche, seien „Zucht und Ordnung“. Ein dritter Ägypter fand hingegen alles nur lustig. Hamdi, im Vergleich zu den beiden anderen jung, lebte in Stockholm und war auf dem Weg zur Hochzeit seines Bruders in Ägypten, wollte aber von dort auch eine „junge“ Frau mitbringen, die seine Mutter für ihn ausgesucht hatte.
Diese drei Ägypter mit ihren so ganz unterschiedlichen Sichtweisen vermieden es tunlichst, miteinander zu reden, obwohl sie es mit mir durchaus taten. Ein ungewöhnliches Verhalten, das ich bisher nur bei Irakern zu Zeiten der Saddam-Baath-Diktatur erlebt hatte, als Exilanten einiges daran setzten, sich bloß nicht anzusprechen. Den Ägyptern sind diese Vorsicht und Wachsamkeit – Wer weiß schon, welchem Lager der andere angehört?-, bislang fremd gewesen.
Mein letzter Besuch lag sechs Jahre zurück, und es schien sich in Kairo wie überhaupt bei den Menschen in Ägypten seitdem viel verändert zu haben. Sicherlich ist es natürlich, dass die Meinungen zur aktuellen Situation geteilt sind. Nicht natürlich ist jedoch die Tatsache, dass es zu keinem Austausch dieser Meinungen kommt, als lebe jede Gruppe, Organisation oder Strömung isoliert für sich und habe mit niemand anderem etwas zu tun.
In einer solchen Konstellation wird die Vielfalt, die eigentlich ein Segen ist, da sie Anlass zu kreativer Interaktion bietet, eher zum Grund für weitere Spaltung, wenn sie nicht gar zu Kämpfen und Zusammenstößen führt. Wer sich durch Downtown-Kairo bewegt, erlebt surreale Szenen: Vor der Kulisse sich völlig unkontrolliert und illegal ausbreitender Händlerscharen kommt es zu teilweise heftigen Handgemengen.
„Die Menschen platzen förmlich vor Wut, die müssen sie einfach irgendwo ablassen,“ erläutert mir der Fahrer des Goethe-Instituts Kairo, der selber kaum unter dem staatlichen Machtvakuum und dem Chaos gelitten hat, die infolge der langen Reihe von Aufständen und der Umstürze seit dem 25. Januar 2011 herrschen. Die Ägypter, bislang bekannt für ihre Geduld und Friedfertigkeit, streifen dieses in der arabischen Welt über sie verbreitete Klischee ab und übernehmen nun den Part der „zu Gewalt neigenden“ Iraker. Was ist auf einmal mit den Leuten los?
Als die Umwälzungen in Ägypten begannen, die ja zunächst von der jungen Generation aus den urbanen Mittelschichten vorangetrieben wurden, bezeichneten Beobachter das, was dem autokratischen Regime und seinen Stützen widerfuhr, als blitzartigen Schock. Niemand schenkte der viel weiter reichenden Erschütterung Beachtung, welche die Bevölkerung zuerst erfasst hatte. Sie ist nicht nur der eigentliche Grund für die politische Verwirrung und die unklaren Vorstellungen davon, was mit dem Staatsapparat geschehen war. Sie begründet auch die Verunsicherung darüber, wie nun mit den revolutionären Ereignissen und deren Folgen umgegangen werden soll. Eine Verunsicherung, die sich sogar unter den jungen Leuten beobachten lässt, welche die Revolution auf dem Tahrir-Platz anführten.
Auf Seiten des Staates herrschte insbesondere zu Zeiten der Regierung Ahmad Shafiqs die Ansicht vor, dass weniger der politische Prozess zu verfolgen, sondern zunächst eine sozio-ökonomische Beruhigung herbeizuführen sei. Alsdann hatte man sich vorgenommen, die Gegensätze zwischen den jugendlichen Vorreitern der Revolution und den älteren Generationen sowie zwischen den benachteiligten ärmeren Bevölkerungsschichten und der urbanen Mittelschicht in Kairo, Alexandria und anderen Städten zu befrieden.
Die Vorreiter der Revolution dagegen sahen in der Tatsache, dass sich ihnen nun die Muslimbrüder auf dem Tahrir-Platz anschlossen, einen schlagenden Beweis für die Überzeugungskraft der von ihnen aufgeworfenen Ideen. Sie glaubten tatsächlich daran, nun stünde man endlich geeint hinter der Forderung nach Freiheit, und jeder befürwortete nun den modernen Zivilstaat, in dem Bürgerrechte geachtet werden und – zumindest in Ansätzen – Gerechtigkeit in der Ressourcenverteilung erreicht sei.
Die Armee wiederum, die ja die eigentliche Zielscheibe des ersten Aufstandes gewesen war – die Absetzung Mubaraks bedeutete unter anderem auch eine Minderung ihrer Macht –, wusste sehr wohl, dass alles nur eine Frage der Zeit war und die verunsicherten Menschen angesichts des allgemeinen Chaos schließlich doch wieder Zuflucht bei ihr suchen würden.
So ist es nun mal in Übergangsphasen, die zwangsläufig selbstgerechte und überhöhte Vorstellungen mit sich bringen. Die jeweils anderen gelten als irregeleitet, überflüssig, als Fremdkörper. Solche Vorstellungen schüren alte Gegensätze in Ägypten, viel mehr, als es die 30-jährige Herrschaft Mubaraks vermochte.
Es stimmt, dass sich in Ägypten nicht dieselbe ethnische und religiöse Vielfalt findet wie im Irak. Und dennoch erinnert die postrevolutionäre Lage seit 2011 hier in vielem daran, wie es den Irakern 2003 erging, als sie feststellten, dass sie unterschiedlichen Volksgruppen, Konfessionen und Religionen angehörten.
Seit den Umwälzungen findet man in Ägypten nun wundersame Gesetze zur Übertragung hoheitlicher Gewalten, welche die gesellschaftliche und ethnische Spaltung – auch die zwischen den Geschlechtern – weiter vorantreiben.
So klagen gebildete ältere Ägypterinnen über das „Revoluzzerhafte“ der jungen Generation, die sich nichts mehr von ihnen sagen lässt – anders als „wir, die wir bei all unserer Aufmüpfigkeit doch niemals den Respekt vor Vater und Mutter verloren haben.“ Teile der städtischen Eliten in Kairo, Alexandria, al-Mansurah und Suez sprechen nun davon, dass „wir die Revolution gemacht haben, und nicht etwa die Muslimbrüder, dieser Pöbel, von dem man ja gar nicht weiß, wo er herkommt.“ Wenn es darum geht, einen Sündenbock für das Chaos im Land und die Herrschaft der Muslimbrüder zu finden, hört man nun auch: „Deutschland hat die Muslimbrüder immer unterstützt“ oder „Warum hasst Angela Merkel uns?“
Die Machthaber, die Opposition – sei sie nun islamistisch, liberal, kommunistisch oder nasseristisch – und die Intellektuellen behaupten alle, im Namen des ägyptischen „Volkes“ zu sprechen. Es ist ein rein illusionäres, schwammiges Begriffskonstrukt, das oft nur zu demagogischen Zwecken eingesetzt wird und den Willen zu absoluter Macht durchscheinen lässt.
Was die Ägypter jetzt brauchen, ist das Eingeständnis ihrer Diversität, auch die Anerkennung der Tatsache, dass es Meinungsvielfalt gibt. Dazu gehört auch zu begreifen, dass mindestens fünf Gruppierungen im Land existieren: die Machthaber, die Muslimbrüder, die jungen Revolutionäre, die Zuschauer und fünftens, ja, die Mütter und Väter, die weiterhin stolz darauf sind, dass ihre Söhne in der Armee und in der Polizei dienen, um „die Ordnung in Ägypten zu verteidigen“, wie es Plakate allerorten verkünden.
Wenn man nicht endlich aufhört, davon zu reden, dass jeder, der sich widersetzt, ein Eindringling ist (obwohl gerade die, die so reden, ihre Unterstützung je nach Parteizugehörigkeit aus dem Ausland beziehen, etwa aus Saudi-Arabien und Qatar), bleibt der Boden weiterhin fruchtbar für die völlige Negation des jeweils Anderen.
Die Sprengsätze und Autobomben, die mittlerweile in Kairo und anderen Städten explodieren, sind erste Symptome für Bagdader Zustände. Die Islamisten sprechen vom Faschismus des Regimes, die Säkularen vom Nazismus der Muslimbrüder und die Armee davon, dass nur sie allein der Garant von Sicherheit und Ordnung ist. Zwischen diesen Polen führt der Weg für Kairo direkt nach Bagdad.