Die Bergwerkskatastrophe mit bislang 282 Toten im westtürkischen Soma hat eine Protestwelle gegen die Regierung von Recep Tayyip Erdoğan ausgelöst. In Istanbul demonstrierten am Donnerstag Tausende Menschen mit einer Sitzblockade. Auf ihren Transparenten stand: „Es ist kein Unfall, es ist kein Schicksal, es ist Mord!“ Erdoğan hatte bei einem Besuch in Soma am Vortag zwar sein Bedauern geäußert, aber bei einer Pressekonferenz erklärt: „Solche Unfälle passieren ständig.“ Er verglich das Drama mit Unglücken in Kohlegruben in England im 19. Jahrhundert und mit jüngeren Vorfällen in China.
"Solche Unfälle passieren ständig", sagte Premierminister Erdoğan während einer Pressekonferenz. Im Unglücksort Soma wurden derweil Massengräber ausgehoben.
In der 120 Kilometer von Soma entfernt gelegenen Ägäis-Metropole Izmir gingen etwa 20 000 Menschen auf die Straße. Polizisten reagierten mit Wasserwerfern und Tränengas. Der Vorsitzende der Gewerkschaft Disk, Kani Beko, der an der Spitze eines Protestzugs marschierte, musste verletzt in ein Krankenhaus gebracht werden. Berichte über Proteste gab es auch aus Mersin und Antalya.
Wütende Reaktionen löste auch das erst über soziale Netzwerke und am Donnerstag auch in vielen Zeitungen verbreitete Foto des Erdoğan-Beraters Yusuf Yerkel aus, der in Soma einen auf dem Boden liegenden Demonstranten mit Fußtritten traktiert. Ein AKP-Unterstützer erklärte über Twitter, der Demonstrant sei kein Angehöriger der toten Bergleute, sondern Mitglied einer radikallinken Partei. Die Empörung hat dies nicht gedämpft. Erdoğan war bei seiner Visite in Soma am Mittwoch auch ausgebuht worden. Er musste kurzfristig in einem Supermarkt Zuflucht suchen. Am Donnerstag reiste auch Präsident Abdullah Gül in die Stadt. Er versprach Aufklärung und sagte: „Es ist ein großer Schmerz, und es ist unser aller Schmerz.“
In Soma wurden bereits Massengräber ausgehoben und am Donnerstag schon die ersten Toten bestattet. In dem Unglücksstollen wurden immer noch 100 Bergleute vermutet. Die Rettungskräfte rechneten aber kaum damit, sie noch lebend zu bergen. Erst hieß es, in der Grube habe es am Dienstag einen Brand eines Transformators gegeben. Ein Ingenieur, der vor Ort war, sagte später aber, eine ungenutzte Kohlelagerstätte habe sich erhitzt. Das Kohlenmonoxid sei durch die Schächte und Stollen gezogen. Angesichts des bislang schwersten Industrieunglücks in der Türkei riefen vier Gewerkschaften zu Streiks gegen schlechte Sicherheitsstandards auf.
"Solche Unfälle passieren ständig", sagte Premierminister Erdoğan während einer Pressekonferenz. Im Unglücksort Soma wurden derweil Massengräber ausgehoben.
In der 120 Kilometer von Soma entfernt gelegenen Ägäis-Metropole Izmir gingen etwa 20 000 Menschen auf die Straße. Polizisten reagierten mit Wasserwerfern und Tränengas. Der Vorsitzende der Gewerkschaft Disk, Kani Beko, der an der Spitze eines Protestzugs marschierte, musste verletzt in ein Krankenhaus gebracht werden. Berichte über Proteste gab es auch aus Mersin und Antalya.
Wütende Reaktionen löste auch das erst über soziale Netzwerke und am Donnerstag auch in vielen Zeitungen verbreitete Foto des Erdoğan-Beraters Yusuf Yerkel aus, der in Soma einen auf dem Boden liegenden Demonstranten mit Fußtritten traktiert. Ein AKP-Unterstützer erklärte über Twitter, der Demonstrant sei kein Angehöriger der toten Bergleute, sondern Mitglied einer radikallinken Partei. Die Empörung hat dies nicht gedämpft. Erdoğan war bei seiner Visite in Soma am Mittwoch auch ausgebuht worden. Er musste kurzfristig in einem Supermarkt Zuflucht suchen. Am Donnerstag reiste auch Präsident Abdullah Gül in die Stadt. Er versprach Aufklärung und sagte: „Es ist ein großer Schmerz, und es ist unser aller Schmerz.“
In Soma wurden bereits Massengräber ausgehoben und am Donnerstag schon die ersten Toten bestattet. In dem Unglücksstollen wurden immer noch 100 Bergleute vermutet. Die Rettungskräfte rechneten aber kaum damit, sie noch lebend zu bergen. Erst hieß es, in der Grube habe es am Dienstag einen Brand eines Transformators gegeben. Ein Ingenieur, der vor Ort war, sagte später aber, eine ungenutzte Kohlelagerstätte habe sich erhitzt. Das Kohlenmonoxid sei durch die Schächte und Stollen gezogen. Angesichts des bislang schwersten Industrieunglücks in der Türkei riefen vier Gewerkschaften zu Streiks gegen schlechte Sicherheitsstandards auf.