New York – Das teuerste Eigenheim der Welt steht in den Hamptons. Es steht auf einem sieben Hektar großen Grundstück, das sich an den weißen Strand auf der Südseite der Halbinsel Long Island im Bundesstaat New York schmiegt. Das Anwesen hat einen Pool, einen perfekt angelegten Garten samt See mit Seerosen, vier Stegen und kleinen Brücken. Viel bekannt ist nicht über das riesige Haus mit Blick auf den Atlantik, alte und neue Eigner legen Wert auf ihre Privatsphäre. Sicherheitshalber – und um Millionengebühren zu sparen – haben sie noch nicht einmal Makler eingeschaltet, deren Fotos gern im Internet landen. Nur eines ist jetzt öffentlich: Der Hedgefonds-Manager Barry Rosenstein hat vor wenigen Wochen 147 Millionen Dollar für das Grundstück an der Further Lane Nummer 60 im Örtchen East Hampton bezahlt. Noch nie hat jemand so viel Geld für ein einziges Haus ausgegeben.
In New York boomt der Immobilienmarkt. Besonders viel Geld investieren die Superreichen in die Trophäenhäuser auf den Hamptons.
Die Amerikaner nennen solche Villen „trophy homes“, sie sind das ultimative Statussymbol der Superreichen. Der Trophäen-Hausmarkt boomt: Erst einen Monat vor Rosensteins Kauf ging die Villa Copper Beech Farm in Greenwich in Connecticut für 120 Millionen Dollar an einen neuen Eigner. Kurz davor gab Masayoshi Son, Chef des japanischen Unternehmens Softbank, 117,5 Millionen Dollar für ein Haus in Woodside in Kalifornien aus. Und im Februar ging ein Bieterkampf um ein Anwesen in Los Angeles mit einem Deal für 102 Millionen Dollar in bar zu Ende. Jeder dieser Verkäufe hat vorige Rekorde gebrochen.
Laut Analysten gibt es dafür mehrere Gründe: In Jahren nach einem Aktienboom glauben Investoren oft nicht mehr daran, dass es mit den Märkten weiter gleichermaßen bergauf geht und suchen nach Alternativen für ihre Millionen – und da erscheinen Riesenhäuser als gute, sichere Alternative. Im vergangenen Jahr haben die USA einen spektakulären Aktienmarkt erlebt, der Börsenindex S&P 500 ist um 32 Prozent gestiegen. Außerdem sei der amerikanische Immobilienmarkt attraktiv für Milliardäre aus dem Ausland, die „ihr Geld aus Wirtschaftssystemen abziehen wollen, die sie für wackelig halten“, sagt Jeffrey Gundlach, der Chef der Investmentfirma Double Line Capital in Los Angeles, in einem Interview. Makler erwarten, dass der Boom weitergeht. „Die nächste Schwelle sind 200 Millionen Dollar Kaufpreis“, sagt der Makler Kurt Rappaport von der Firma Westside Estate Agency in Los Angeles. Verkäufe von Eigenheimen mit einem Preis von mehr als zwei Millionen Dollar sind laut der Analysefirma Data Quick in den ersten zwei Monaten des Jahres um 33 Prozent gestiegen – auf ein nie gekanntes Niveau seit Beginn der Statistik 1988.
Die Trophäenhäuser verkörpern die wachsende Ungleichheit in Amerika – in Stein und Mörtel. Der normale Immobilienmarkt der Vereinigten Staaten wächst eher gemächlich seit dem Platzen der Immobilienblase und der anschließenden Wirtschaftskrise. Der Index S&P/Case-Shiller, der die Immobilienpreise in den 20 größten amerikanischen Städten repräsentiert, stieg in den Monaten März und April jeweils um rund ein Prozent im Vergleich zum Vormonat. David Blitzer, der Chef des Index-Komitees, rechnet mit weiter steigenden Preisen, insbesondere weil die Kreditzinsen so niedrig sind. Allerdings bremse es die Nachfrage, dass ärmere Menschen seit der Krise größere Investitionen scheuen und zudem kaum noch Kredite bekommen, weil die Banken die Kriterien verschärft haben. „Der Markt ist noch nicht zurück auf dem normalen Niveau.“
Wie sich der Luxus-Immobilienmarkt von der Mitte der Gesellschaft abkapselt, kann man besonders an den Hamptons sehen, jenem Wochenendhaus-Paradies und Sommersitz der New Yorker High Society, der Prominenten und der Geldmacher der Wall Street. Manch einer nennt die Hamptons die Sandkiste der Superreichen. Neu-Eigner Rosenstein hat illustre Nachbarn, etwa Steven Spielberg, Mariah Carey oder den Gründer des in Insiderhandel verwickelten Hedgefonds SAC, Steve Cohen. Gerade ist für knapp 15 Millionen Dollar auch das Anwesen des 1984 verstorbenen Schriftstellers Truman Capote zu haben, mit zwei Gebäuden darauf, vier Badezimmern und 464 Quadratmetern Fläche.
An der Geschichte von Rosensteins Haus in East Hampton zeigt sich die unglaubliche Preisentwicklung: Ursprünglich gehörte das Grundstück zu einem illustren Club, in dem sich die Nachbarn zu Dinnerpartys trafen. 1901 kaufte es der Politiker David Gardiner für 120 Dollar. Die Summe entspräche heute etwa 3300 Dollar. 1946 verkauften es seine Erben für 20000 Dollar. 1950 wechselte es für 43000 Dollar den Eigner. Jahre blieb es in derselben Hand, bis 1996 der Finanzinvestor Christopher Browne 13,7 Millionen zahlte. An dessen Erben hat Rosenstein jetzt die 147 Millionen überwiesen.
Laut einer Analyse des Maklers Douglas Elliman und der Immobilienbewertungsfirma Miller Samuel ist der Durchschnittspreis der in den Hamptons verkauften Häusern im ersten Quartal dieses Jahres um 40 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 1,7 Millionen Dollar gestiegen. So gut lief es zwischen Januar und März zuletzt im Jahr 2007 – vor der Finanzkrise. Ein Großteil der Käufer kommt aus New York City und arbeitet in der Finanzbranche, sagten Experten. Rosenstein, Gründer des Hedgefonds Jana Partners, ist daher ein typisches Beispiel für einen Hamptons-Käufer. Dem jüngsten Boom war zuträglich, dass die Boni der Investmentbanker und Finanzinvestoren in diesem Jahr wieder großzügig ausgefallen sind: 26,7 Milliarden Dollar, also mehr als 160000 Dollar pro Mitarbeiter, 15 Prozent mehr als im Vorjahr, teilte der New Yorks Aufsichtsbehörde mit. „Die Hamptons und die Wall Street“, sagt Jonathan Miller von Miller Samuel, „sind an der Hüfte verwachsen.“
In New York boomt der Immobilienmarkt. Besonders viel Geld investieren die Superreichen in die Trophäenhäuser auf den Hamptons.
Die Amerikaner nennen solche Villen „trophy homes“, sie sind das ultimative Statussymbol der Superreichen. Der Trophäen-Hausmarkt boomt: Erst einen Monat vor Rosensteins Kauf ging die Villa Copper Beech Farm in Greenwich in Connecticut für 120 Millionen Dollar an einen neuen Eigner. Kurz davor gab Masayoshi Son, Chef des japanischen Unternehmens Softbank, 117,5 Millionen Dollar für ein Haus in Woodside in Kalifornien aus. Und im Februar ging ein Bieterkampf um ein Anwesen in Los Angeles mit einem Deal für 102 Millionen Dollar in bar zu Ende. Jeder dieser Verkäufe hat vorige Rekorde gebrochen.
Laut Analysten gibt es dafür mehrere Gründe: In Jahren nach einem Aktienboom glauben Investoren oft nicht mehr daran, dass es mit den Märkten weiter gleichermaßen bergauf geht und suchen nach Alternativen für ihre Millionen – und da erscheinen Riesenhäuser als gute, sichere Alternative. Im vergangenen Jahr haben die USA einen spektakulären Aktienmarkt erlebt, der Börsenindex S&P 500 ist um 32 Prozent gestiegen. Außerdem sei der amerikanische Immobilienmarkt attraktiv für Milliardäre aus dem Ausland, die „ihr Geld aus Wirtschaftssystemen abziehen wollen, die sie für wackelig halten“, sagt Jeffrey Gundlach, der Chef der Investmentfirma Double Line Capital in Los Angeles, in einem Interview. Makler erwarten, dass der Boom weitergeht. „Die nächste Schwelle sind 200 Millionen Dollar Kaufpreis“, sagt der Makler Kurt Rappaport von der Firma Westside Estate Agency in Los Angeles. Verkäufe von Eigenheimen mit einem Preis von mehr als zwei Millionen Dollar sind laut der Analysefirma Data Quick in den ersten zwei Monaten des Jahres um 33 Prozent gestiegen – auf ein nie gekanntes Niveau seit Beginn der Statistik 1988.
Die Trophäenhäuser verkörpern die wachsende Ungleichheit in Amerika – in Stein und Mörtel. Der normale Immobilienmarkt der Vereinigten Staaten wächst eher gemächlich seit dem Platzen der Immobilienblase und der anschließenden Wirtschaftskrise. Der Index S&P/Case-Shiller, der die Immobilienpreise in den 20 größten amerikanischen Städten repräsentiert, stieg in den Monaten März und April jeweils um rund ein Prozent im Vergleich zum Vormonat. David Blitzer, der Chef des Index-Komitees, rechnet mit weiter steigenden Preisen, insbesondere weil die Kreditzinsen so niedrig sind. Allerdings bremse es die Nachfrage, dass ärmere Menschen seit der Krise größere Investitionen scheuen und zudem kaum noch Kredite bekommen, weil die Banken die Kriterien verschärft haben. „Der Markt ist noch nicht zurück auf dem normalen Niveau.“
Wie sich der Luxus-Immobilienmarkt von der Mitte der Gesellschaft abkapselt, kann man besonders an den Hamptons sehen, jenem Wochenendhaus-Paradies und Sommersitz der New Yorker High Society, der Prominenten und der Geldmacher der Wall Street. Manch einer nennt die Hamptons die Sandkiste der Superreichen. Neu-Eigner Rosenstein hat illustre Nachbarn, etwa Steven Spielberg, Mariah Carey oder den Gründer des in Insiderhandel verwickelten Hedgefonds SAC, Steve Cohen. Gerade ist für knapp 15 Millionen Dollar auch das Anwesen des 1984 verstorbenen Schriftstellers Truman Capote zu haben, mit zwei Gebäuden darauf, vier Badezimmern und 464 Quadratmetern Fläche.
An der Geschichte von Rosensteins Haus in East Hampton zeigt sich die unglaubliche Preisentwicklung: Ursprünglich gehörte das Grundstück zu einem illustren Club, in dem sich die Nachbarn zu Dinnerpartys trafen. 1901 kaufte es der Politiker David Gardiner für 120 Dollar. Die Summe entspräche heute etwa 3300 Dollar. 1946 verkauften es seine Erben für 20000 Dollar. 1950 wechselte es für 43000 Dollar den Eigner. Jahre blieb es in derselben Hand, bis 1996 der Finanzinvestor Christopher Browne 13,7 Millionen zahlte. An dessen Erben hat Rosenstein jetzt die 147 Millionen überwiesen.
Laut einer Analyse des Maklers Douglas Elliman und der Immobilienbewertungsfirma Miller Samuel ist der Durchschnittspreis der in den Hamptons verkauften Häusern im ersten Quartal dieses Jahres um 40 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 1,7 Millionen Dollar gestiegen. So gut lief es zwischen Januar und März zuletzt im Jahr 2007 – vor der Finanzkrise. Ein Großteil der Käufer kommt aus New York City und arbeitet in der Finanzbranche, sagten Experten. Rosenstein, Gründer des Hedgefonds Jana Partners, ist daher ein typisches Beispiel für einen Hamptons-Käufer. Dem jüngsten Boom war zuträglich, dass die Boni der Investmentbanker und Finanzinvestoren in diesem Jahr wieder großzügig ausgefallen sind: 26,7 Milliarden Dollar, also mehr als 160000 Dollar pro Mitarbeiter, 15 Prozent mehr als im Vorjahr, teilte der New Yorks Aufsichtsbehörde mit. „Die Hamptons und die Wall Street“, sagt Jonathan Miller von Miller Samuel, „sind an der Hüfte verwachsen.“