Die kanadische Zentralbank kann offenbar Berge versetzen, wenn auch unabsichtlich. Der Bank of Canada ist nämlich bei der Ausgabe neuer Banknoten ein peinlicher Fehler unterlaufen. Auf Kanadas Zehn-Dollar-Scheinen sind bekannte kanadische Berge abgebildet, aber bei einigen hat sich die Zentralbank vergriffen. Noch vor Kurzem war zum Beispiel auf ihrer Webseite ein Gipfel namens Mount Edith Cavell beschrieben, der die Banknote angeblich zieren soll. Wie sich jetzt herausgestellt hat, ist dieser Berg zwar in den Rocky Mountains zu finden, aber sicher nicht auf dem neuen Geldschein.
Die Notenbank in Kanada dürfte in Erklärungsnöte kommen: Auf den neuen Zehn-Dollar-Scheinen befindet sich ein Fehler
Offensichtlich kennen Zentralbanker die einheimischen Berge genauso wenig wie der Durchschnittskanadier. Denn der Irrtum mit Mount Edith Cavell wäre vielleicht unentdeckt geblieben, gäbe es nicht Hitesh Doshi. Der Architektur-Professor aus der Stadt Edmonton studierte die Berge, besonders der Mount Edith Cavell interessierte ihn, diesen Berg hatte er mit seiner Familie von ganz Nahem gesehen.
Doch keiner der Gipfel auf der Zehner-Note, die im vergangenen November in Umlauf gekommen war, sah wie Mount Edith Cavell aus. Hitesh Doshi, der an der Ryerson-Universität lehrt, verglich seine Fotos mit dem Berg auf dem Schein. Er konnte keine Ähnlichkeit erkennen.
Darauf konsultierte er den Bergsteiger Eric Coulthard, der die Rocky Mountains ganz genau kennt und der weitere Unstimmigkeiten fand. So trug ein als Mount Zingel identifizierter Berg ebenfalls den falschen Namen. „Man hätte die Fehler eigentlich rasch entdecken müssen“, sagt Coulthard, „denn vor allem der Mount Edith Cavell ist ein ziemlich einzigartiger Berg.“
Hitesh Doshi machte die Bank of Canada in einer E-Mail auf die Irrtümer aufmerksam. Als er keine befriedigende Antwort erhielt, schickte er weitere E-Mails – vergeblich. Erst nachdem acht Monate verstrichen waren, hat jetzt die Bank of Canada die Namen auf der Webseite stillschweigend korrigiert. So wurde aus dem falschen Mount Edith Cavell ein Berg mit dem Namen Lectern Peak. Ein Sprecher der Bank of Canada erklärte, die Zentralbank habe mehrere Fachleute konsultiert, um sicherzugehen, dass die Berge auf dem Zehner-Schein jetzt richtig identifiziert seien.
Die falschen Gipfel sind nicht der erste Schnitzer auf den kanadischen Banknoten. Auch beim berühmten Flaggensymbol, dem Ahornblatt, griff die Bank of Canada daneben: Auf dem Hunderter-Schein findet sich nicht die kanadische Ahornbaumgattung, wie ein aufmerksamer Biologieprofessor herausfand. Vielmehr ist es ein Blatt des ausländischen, eingeführten Spitzahorns. Manche Bürger erkundigten sich auch schriftlich bei ihrer Zentralbank, warum die neuen Geldscheine nach Ahornsirup dufteten. Die Bank of Canada indes dementiert eine solche Parfümierung.
Immer wieder beklagen sich aber Kanadier, dass die aus Polymerplastik gefertigten Noten in den Automaten und beim Zählen aneinanderklebten. Die neuen Geldscheine, die eigentlich unzerstörbar sein sollen, kamen zudem in den Verdacht, in der Nähe von Heizkörpern und in Autos bei Sonneneinstrahlung zu schmelzen. Die Bank of Canada dementierte.
Aber die Proteste hören nicht auf. Unzufrieden sind immer noch viele Kanadierinnen. Denn jetzt fehlt auf einer der neuen Banknoten nicht nur der Mount Edith Cavell, benannt nach einer Heldin aus dem Ersten Weltkrieg. Verschwunden sind auch die Köpfe von fünf Pionierinnen, die sich für das Frauenstimmrecht in Kanada einsetzten. Auf der 50-Dollar-Note wurden sie durch einen Eisbrecher ersetzt. Der ist nicht einmal nach einem Kanadier benannt, sondern nach dem norwegischen Entdecker Roald Amundsen.
Die Notenbank in Kanada dürfte in Erklärungsnöte kommen: Auf den neuen Zehn-Dollar-Scheinen befindet sich ein Fehler
Offensichtlich kennen Zentralbanker die einheimischen Berge genauso wenig wie der Durchschnittskanadier. Denn der Irrtum mit Mount Edith Cavell wäre vielleicht unentdeckt geblieben, gäbe es nicht Hitesh Doshi. Der Architektur-Professor aus der Stadt Edmonton studierte die Berge, besonders der Mount Edith Cavell interessierte ihn, diesen Berg hatte er mit seiner Familie von ganz Nahem gesehen.
Doch keiner der Gipfel auf der Zehner-Note, die im vergangenen November in Umlauf gekommen war, sah wie Mount Edith Cavell aus. Hitesh Doshi, der an der Ryerson-Universität lehrt, verglich seine Fotos mit dem Berg auf dem Schein. Er konnte keine Ähnlichkeit erkennen.
Darauf konsultierte er den Bergsteiger Eric Coulthard, der die Rocky Mountains ganz genau kennt und der weitere Unstimmigkeiten fand. So trug ein als Mount Zingel identifizierter Berg ebenfalls den falschen Namen. „Man hätte die Fehler eigentlich rasch entdecken müssen“, sagt Coulthard, „denn vor allem der Mount Edith Cavell ist ein ziemlich einzigartiger Berg.“
Hitesh Doshi machte die Bank of Canada in einer E-Mail auf die Irrtümer aufmerksam. Als er keine befriedigende Antwort erhielt, schickte er weitere E-Mails – vergeblich. Erst nachdem acht Monate verstrichen waren, hat jetzt die Bank of Canada die Namen auf der Webseite stillschweigend korrigiert. So wurde aus dem falschen Mount Edith Cavell ein Berg mit dem Namen Lectern Peak. Ein Sprecher der Bank of Canada erklärte, die Zentralbank habe mehrere Fachleute konsultiert, um sicherzugehen, dass die Berge auf dem Zehner-Schein jetzt richtig identifiziert seien.
Die falschen Gipfel sind nicht der erste Schnitzer auf den kanadischen Banknoten. Auch beim berühmten Flaggensymbol, dem Ahornblatt, griff die Bank of Canada daneben: Auf dem Hunderter-Schein findet sich nicht die kanadische Ahornbaumgattung, wie ein aufmerksamer Biologieprofessor herausfand. Vielmehr ist es ein Blatt des ausländischen, eingeführten Spitzahorns. Manche Bürger erkundigten sich auch schriftlich bei ihrer Zentralbank, warum die neuen Geldscheine nach Ahornsirup dufteten. Die Bank of Canada indes dementiert eine solche Parfümierung.
Immer wieder beklagen sich aber Kanadier, dass die aus Polymerplastik gefertigten Noten in den Automaten und beim Zählen aneinanderklebten. Die neuen Geldscheine, die eigentlich unzerstörbar sein sollen, kamen zudem in den Verdacht, in der Nähe von Heizkörpern und in Autos bei Sonneneinstrahlung zu schmelzen. Die Bank of Canada dementierte.
Aber die Proteste hören nicht auf. Unzufrieden sind immer noch viele Kanadierinnen. Denn jetzt fehlt auf einer der neuen Banknoten nicht nur der Mount Edith Cavell, benannt nach einer Heldin aus dem Ersten Weltkrieg. Verschwunden sind auch die Köpfe von fünf Pionierinnen, die sich für das Frauenstimmrecht in Kanada einsetzten. Auf der 50-Dollar-Note wurden sie durch einen Eisbrecher ersetzt. Der ist nicht einmal nach einem Kanadier benannt, sondern nach dem norwegischen Entdecker Roald Amundsen.