Die nordrhein-westfälische Wissenschaftsministerin möchte den Hochschulen aber trotzdem deren Autonomie bewahren.
München - 'Es wird kontroverse und heftige Diskussionen geben', sagt Svenja Schulze. Die nordrhein-westfälische Wissenschaftsministerin (SPD) hat am Mittwoch Eckpunkte für ein neues Hochschulgesetz des Landes vorgelegt. Sie spricht von 'Weiterentwicklung', tatsächlich aber dürften die Pläne die 37Hochschulen im bevölkerungsreichsten Bundesland umkrempeln. Denn die SPD-Politikerin will wichtige Teile der schwarz-gelben Hochschulreform ihres Vorgängers Andreas Pinkwart (FDP) zurücknehmen. Der Betriebswirtschafts-Professor hatte den Hochschulen 2007 die Selbstverwaltung gegeben, Hochschulräte wurden eingerichtet und mit viel Macht ausgestattet. In den Räten sitzen vor allem Leute von außerhalb, darunter Manager und Unternehmer, um die Zusammenarbeit mit der Wirtschaft zu fördern. Schulze will das ändern, 'ich möchte wieder Rahmenvorgaben machen für Etats und Personal', sagte sie der Süddeutschen Zeitung.
Svenja Schulze will diskutieren
Lauter Widerspruch ist zu erwarten. Die Ministerin will die Hochschulen wieder mehr steuern können, auch wenn deren Autonomie grundsätzlich erhalten bleiben soll. 'Wenn alle Hochschulen des Landes ihr eigenes Interesse verfolgen, dann ist damit nicht dem Interesse des ganzen Landes gedient', sagte Schulze. Eine zentrale Planung sei derzeit nur noch 'rudimentär möglich', etwa für den erwarteten Studentenansturm kommendes Jahr, wenn in Nordrhein-Westfalen der doppelte Abiturjahrgang an die Universitäten drängt.
Konkret sollen die Hochschulräte Macht verlieren, sollen nicht mehr dienstrechtliche Vorgesetzte sein. Stattdessen sollen die Senate, die Hochschulparlamente, mehr Gewicht bekommen bei der Wahl der Rektoren. In den Räten sollen gesellschaftliche Gruppen stärker repräsentiert sein sowie Frauen, für die eine Quote von 40 Prozent geplant ist. Frauen und Verbandsvertreter statt Manager, so lässt es sich auf den Punkt bringen. Auch Studenten will die ehemalige Asta-Vorsitzende Schulze mehr Mitsprache einräumen, sie sollen neuen organisatorischen Regeln für Prüfungen künftig zustimmen müssen.
Hinter diesen Einzelregelungen steckt eine grundsätzliche Frage: wie viel Einfluss sollen Wirtschaft und Markt auf die Wissenschaft haben? Im Wahlkampf hatte die heutige Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) die schwarz-gelbe Reform als Privatisierung der Hochschulen gegeißelt. Befürworter des Status Quo loben dagegen schnellere und bessere Entscheidungen: sie würden nun in der Hochschule getroffen - und nicht von weit entfernten Ministerialbürokraten.
München - 'Es wird kontroverse und heftige Diskussionen geben', sagt Svenja Schulze. Die nordrhein-westfälische Wissenschaftsministerin (SPD) hat am Mittwoch Eckpunkte für ein neues Hochschulgesetz des Landes vorgelegt. Sie spricht von 'Weiterentwicklung', tatsächlich aber dürften die Pläne die 37Hochschulen im bevölkerungsreichsten Bundesland umkrempeln. Denn die SPD-Politikerin will wichtige Teile der schwarz-gelben Hochschulreform ihres Vorgängers Andreas Pinkwart (FDP) zurücknehmen. Der Betriebswirtschafts-Professor hatte den Hochschulen 2007 die Selbstverwaltung gegeben, Hochschulräte wurden eingerichtet und mit viel Macht ausgestattet. In den Räten sitzen vor allem Leute von außerhalb, darunter Manager und Unternehmer, um die Zusammenarbeit mit der Wirtschaft zu fördern. Schulze will das ändern, 'ich möchte wieder Rahmenvorgaben machen für Etats und Personal', sagte sie der Süddeutschen Zeitung.
Svenja Schulze will diskutieren
Lauter Widerspruch ist zu erwarten. Die Ministerin will die Hochschulen wieder mehr steuern können, auch wenn deren Autonomie grundsätzlich erhalten bleiben soll. 'Wenn alle Hochschulen des Landes ihr eigenes Interesse verfolgen, dann ist damit nicht dem Interesse des ganzen Landes gedient', sagte Schulze. Eine zentrale Planung sei derzeit nur noch 'rudimentär möglich', etwa für den erwarteten Studentenansturm kommendes Jahr, wenn in Nordrhein-Westfalen der doppelte Abiturjahrgang an die Universitäten drängt.
Konkret sollen die Hochschulräte Macht verlieren, sollen nicht mehr dienstrechtliche Vorgesetzte sein. Stattdessen sollen die Senate, die Hochschulparlamente, mehr Gewicht bekommen bei der Wahl der Rektoren. In den Räten sollen gesellschaftliche Gruppen stärker repräsentiert sein sowie Frauen, für die eine Quote von 40 Prozent geplant ist. Frauen und Verbandsvertreter statt Manager, so lässt es sich auf den Punkt bringen. Auch Studenten will die ehemalige Asta-Vorsitzende Schulze mehr Mitsprache einräumen, sie sollen neuen organisatorischen Regeln für Prüfungen künftig zustimmen müssen.
Hinter diesen Einzelregelungen steckt eine grundsätzliche Frage: wie viel Einfluss sollen Wirtschaft und Markt auf die Wissenschaft haben? Im Wahlkampf hatte die heutige Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) die schwarz-gelbe Reform als Privatisierung der Hochschulen gegeißelt. Befürworter des Status Quo loben dagegen schnellere und bessere Entscheidungen: sie würden nun in der Hochschule getroffen - und nicht von weit entfernten Ministerialbürokraten.