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Der November muss weg

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In Potsdam, Rostock und Halberstadt haben die Weihnachtsmärkte dieses Jahr schon geöffnet. Absolut zeitgemäß, findet der Autor.


Der November gehörte noch nie zu den Monaten mit erfreulichem Image, und auch die ARD-Todeswoche war nicht ernsthaft drauf ausgelegt, daran etwas zu ändern. Der November ist seit jeher der Monat, der herzlich gern kürzer als der Februar sein dürfte; weshalb es wohl überfällig war, was nun die Städte Halberstadt, Potsdam und Rostock versuchen. Ungeachtet der Tatsache, dass der Totensonntag erst noch zu absolvieren bleibt und sich 'gut einen Monat vor Heiligabend die Weihnachtsstimmung in Grenzen hält', wie die Deutsche Presse-Agentur recherchiert hat, ist aus diesen drei Städten zu vermelden: Die Weihnachtsmärkte sind geöffnet.




Der Rostocker Weihnachtsmarkt ist schon geöffnet

Das ist absolut zeitgemäß. In Wahrheit zählt die Entnovemberisierung zu jenen Überarbeitungen des Kalenderjahres, die die Menschheit erstaunlich lange schleifen ließ: Oktober wird zumindest in München seit Jahrtausenden im September gefeiert. Mai ist stets im Februar, wenn bei Tengelmann der Spargel liegt. Und Silvester fängt eh schon in den nächsten Tagen an; kein Jahresrückblick, der noch auf die Idee käme, das Jahresende abzuwarten. Was also protestiert die evangelische Kirche gegen Weihnachtsmärkte am Totensonntag? Sollte sie nicht lieber einen Blick auf künftige Entwicklungen werfen?

Noch steht der zweite Weihnachtstag. Aber der Tag wird kommen, an dem eine Stadtverwaltung beschließt: optimale Gelegenheit für 'nen Rosenmontagszug.

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