Die Zahl der deutschen HIV-Infizierten hat ihren Höchststand erreicht. Laut Robert-Koch-Institut tragen 78000 Menschen den Aidserreger in sich - viele wissen vermutlich gar nichts davon
In Deutschland leben mehr HIV-Infizierte als je zuvor. Schätzungsweise 78000 Menschen trügen die Viren in sich, teilte das Robert-Koch-Institut (RKI) am Montag in Berlin mit. Seit Mitte der Neunzigerjahre steigt in der Bundesrepublik die Anzahl der Infizierten. Betroffen sind vor allem Männer, die Sex mit Männern haben. Sie machen etwa zwei Drittel der Fälle aus. Etwa 14000 der Infizierten wüssten vermutlich nichts von den Erregern in ihrem Körper, schätzt das RKI.
Die Anzahl der diesjährigen Neuinfektionen bezifferte das Institut auf etwa 3400. Das sind 100 mehr als im vergangenen Jahr. 'Diese Zahlen unterstreichen, dass die Anstrengungen zur Vermeidung von Infektionen weiterhin hohe Priorität und ausreichende Finanzierung erfordern', sagte RKI-Präsident Reinhard Burger. Die Deutsche Aids-Stiftung warnte, die Not der Betroffenen werde steigen.
Die Zahl der HIV-Infizierten ist höher denn je
Unverändert im Vergleich zu 2011 bleibt laut dem RKI wohl die Anzahl der Menschen, die an den Folgen einer Infektion mit dem menschlichen Immundefektvirus HIV sterben. Das Institut rechnet für 2012 mit 550 derartigen Todesfällen. 50000 aller Infizierten erhielten eine HIV-Therapie. Eine solche Behandlung kann die Viren eine Zeit lang daran hindern, sich im Körper auszubreiten.
Die aktuellen Zahlen veröffentlichte das Robert-Koch-Institut wenige Tage vor dem Welt-Aids-Tag am 1. Dezember. Zugleich wiesen die Experten auf die Unsicherheiten ihrer Erhebungen hin. So hat sich inzwischen gezeigt, dass der im vergangenen Jahr gemeldete Rückgang der Neuinfektionen für 2010 und 2011 deutlich schwächer ausgefallen war, als zunächst gedacht und sogar in einen leichten Anstieg überging. Schon in der Vergangenheit lebten demnach mehr Menschen mit HIV, als bislang vermutet wurde. Der nun gemeldete Höchststand hat zum Teil statistische Gründe und liegt auch daran, dass die verfügbaren Therapien die Lebensdauer vieler Infizierter verlängern.
Als weitere Ursache für steigende Infektionszahlen vermuten Experten die Zunahme anderer sexuell übertragbarer Krankheiten. Diese können den Körper anfälliger für weitere Viren machen. So ist die Anzahl der Syphilis-Fälle deutlich gestiegen, teilte das RKI mit. Im vergangenen Jahr wurden 3700 Syphilis-Erkrankungen registriert. 'Wer Syphilis hat, infiziert sich auch leichter mit HI-Viren und gibt sie leichter weiter', sagt der Epidemiologe Osamah Hamouda vom Robert-Koch-Institut.
Für denkbar hält es Hamouda, dass eine sorglosere Einstellung gegenüber HIV Neuinfektionen begünstigt. 'Möglicherweise wird zwischen Partnern weniger darüber kommuniziert.' Überzeugende Hinweise, laut denen der Gebrauch von Kondomen abnimmt, gebe es allerdings nicht. Dies bestätigt eine aktuelle Studie der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA). 'Das Schutzverhalten ist sehr hoch und verbessert sich weiter', sagt eine BZgA-Sprecherin Julia Jakob. Laut einer Untersuchung der Bundeszentrale verwenden 80Prozent der 16- bis 44-jährigen Singles Kondome.
In Deutschland leben mehr HIV-Infizierte als je zuvor. Schätzungsweise 78000 Menschen trügen die Viren in sich, teilte das Robert-Koch-Institut (RKI) am Montag in Berlin mit. Seit Mitte der Neunzigerjahre steigt in der Bundesrepublik die Anzahl der Infizierten. Betroffen sind vor allem Männer, die Sex mit Männern haben. Sie machen etwa zwei Drittel der Fälle aus. Etwa 14000 der Infizierten wüssten vermutlich nichts von den Erregern in ihrem Körper, schätzt das RKI.
Die Anzahl der diesjährigen Neuinfektionen bezifferte das Institut auf etwa 3400. Das sind 100 mehr als im vergangenen Jahr. 'Diese Zahlen unterstreichen, dass die Anstrengungen zur Vermeidung von Infektionen weiterhin hohe Priorität und ausreichende Finanzierung erfordern', sagte RKI-Präsident Reinhard Burger. Die Deutsche Aids-Stiftung warnte, die Not der Betroffenen werde steigen.
Die Zahl der HIV-Infizierten ist höher denn je
Unverändert im Vergleich zu 2011 bleibt laut dem RKI wohl die Anzahl der Menschen, die an den Folgen einer Infektion mit dem menschlichen Immundefektvirus HIV sterben. Das Institut rechnet für 2012 mit 550 derartigen Todesfällen. 50000 aller Infizierten erhielten eine HIV-Therapie. Eine solche Behandlung kann die Viren eine Zeit lang daran hindern, sich im Körper auszubreiten.
Die aktuellen Zahlen veröffentlichte das Robert-Koch-Institut wenige Tage vor dem Welt-Aids-Tag am 1. Dezember. Zugleich wiesen die Experten auf die Unsicherheiten ihrer Erhebungen hin. So hat sich inzwischen gezeigt, dass der im vergangenen Jahr gemeldete Rückgang der Neuinfektionen für 2010 und 2011 deutlich schwächer ausgefallen war, als zunächst gedacht und sogar in einen leichten Anstieg überging. Schon in der Vergangenheit lebten demnach mehr Menschen mit HIV, als bislang vermutet wurde. Der nun gemeldete Höchststand hat zum Teil statistische Gründe und liegt auch daran, dass die verfügbaren Therapien die Lebensdauer vieler Infizierter verlängern.
Als weitere Ursache für steigende Infektionszahlen vermuten Experten die Zunahme anderer sexuell übertragbarer Krankheiten. Diese können den Körper anfälliger für weitere Viren machen. So ist die Anzahl der Syphilis-Fälle deutlich gestiegen, teilte das RKI mit. Im vergangenen Jahr wurden 3700 Syphilis-Erkrankungen registriert. 'Wer Syphilis hat, infiziert sich auch leichter mit HI-Viren und gibt sie leichter weiter', sagt der Epidemiologe Osamah Hamouda vom Robert-Koch-Institut.
Für denkbar hält es Hamouda, dass eine sorglosere Einstellung gegenüber HIV Neuinfektionen begünstigt. 'Möglicherweise wird zwischen Partnern weniger darüber kommuniziert.' Überzeugende Hinweise, laut denen der Gebrauch von Kondomen abnimmt, gebe es allerdings nicht. Dies bestätigt eine aktuelle Studie der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA). 'Das Schutzverhalten ist sehr hoch und verbessert sich weiter', sagt eine BZgA-Sprecherin Julia Jakob. Laut einer Untersuchung der Bundeszentrale verwenden 80Prozent der 16- bis 44-jährigen Singles Kondome.