Zu einem beliebten Zeitvertreib unter Digital Natives gehört ja die Suche nach dem nächsten großen Ding. Deshalb war die Begeisterung groß, als es vor ein paar Monaten hieß, ein neues, besseres Facebook sei gefunden. Ello hieß das Netzwerk, und es versprach, die Daten seiner Nutzer zu schützen und keine Werbemaschine, also ganz anders zu sein als das Original. Doch die Begeisterung ebbte ebenso schnell ab, wie der Hype zu Beginn zunahm. Es gab halt wieder das gleiche Problem wie schon bei ein paar früheren Alternativen – gähnende Leere, kein Mensch aus dem eigenen Online-Freundeskreis war schon vor Ort. Nur die professionellen Social-Media-Söldner warteten auf den Normalo-Nutzer.
Facebook kostet zwar nichts - macht aber Profit mit den Daten der Nutzer.
Ein weiterer selbst ernannter Facebook-Herausforderer startete Mitte Oktober. Tsu heißt das Netzwerk, und das Argument zum Wechseln könnte tatsächlich überzeugender sein als die Werbefreiheit. 90 Prozent der Anzeigenerlöse wollen die Gründer an die Nutzer ausschütten, den Rest behält man für den Betrieb der Plattform ein. Der Branchendienst Zdnet bezeichnete Tsu deshalb als „eine Mischung aus sozialem Netzwerk und Schneeballsystem“. Jeder Like, jedes Teilen wird auf einmal für bare Münze genommen. Aus dem sozialen wird auf einmal echtes Kapital. Ob die Einnahmen jemals mehr als ein paar Euro betragen werden, bleibt fraglich.
Letztendlich entsprechen die Tsu-Gründer mit ihrem Geschäftsmodell einer Forderung, die etwa Jaron Lanier, Friedenspreisträger des deutschen Buchhandels, schon seit einiger Zeit formuliert. Lanier forderte in seinem Buch „Wem gehört die Zukunft“ eine Teilhabe der Nutzer an den Einnahmen der Netz-Imperien und visionierte ein weltweites Mikrobezahlsystem, von dem nicht nur Facebook oder Google profitieren, sondern jeder Nutzer, der wertvolle Inhalte erstellt.
Lanier ist damit nicht allein. Auch die Netzkünstlerin Laurel Ptak führt bereits seit einem Jahr eine Kampagne namens „Wages for Facebook“. Dort heißt es: „Sie nennen es Freundschaft, wir nennen es unbezahlte Arbeit. Mit jedem Like, jedem Chat und jedem Anstupsen verschafft unsere Persönlichkeit ihnen einen Profit. Sie nennen es teilen, wir nennen es stehlen.“
Facebook kostet zwar nichts - macht aber Profit mit den Daten der Nutzer.
Ein weiterer selbst ernannter Facebook-Herausforderer startete Mitte Oktober. Tsu heißt das Netzwerk, und das Argument zum Wechseln könnte tatsächlich überzeugender sein als die Werbefreiheit. 90 Prozent der Anzeigenerlöse wollen die Gründer an die Nutzer ausschütten, den Rest behält man für den Betrieb der Plattform ein. Der Branchendienst Zdnet bezeichnete Tsu deshalb als „eine Mischung aus sozialem Netzwerk und Schneeballsystem“. Jeder Like, jedes Teilen wird auf einmal für bare Münze genommen. Aus dem sozialen wird auf einmal echtes Kapital. Ob die Einnahmen jemals mehr als ein paar Euro betragen werden, bleibt fraglich.
Letztendlich entsprechen die Tsu-Gründer mit ihrem Geschäftsmodell einer Forderung, die etwa Jaron Lanier, Friedenspreisträger des deutschen Buchhandels, schon seit einiger Zeit formuliert. Lanier forderte in seinem Buch „Wem gehört die Zukunft“ eine Teilhabe der Nutzer an den Einnahmen der Netz-Imperien und visionierte ein weltweites Mikrobezahlsystem, von dem nicht nur Facebook oder Google profitieren, sondern jeder Nutzer, der wertvolle Inhalte erstellt.
Lanier ist damit nicht allein. Auch die Netzkünstlerin Laurel Ptak führt bereits seit einem Jahr eine Kampagne namens „Wages for Facebook“. Dort heißt es: „Sie nennen es Freundschaft, wir nennen es unbezahlte Arbeit. Mit jedem Like, jedem Chat und jedem Anstupsen verschafft unsere Persönlichkeit ihnen einen Profit. Sie nennen es teilen, wir nennen es stehlen.“