Astronomische Umsätze und über eine Milliarde Nutzer: die heutigen Dimensionen von Facebook sind gewaltig. Dabei hat alles ganz klein in einem Studentenwohnheim in Harvard begonnen. Aus der Idee des Studenten Mark Zuckerberg entstand in nur zehn Jahren eines der wertvollsten Unternehmen der Welt. Vom Studenten zum Unternehmer, diesem Muster folgen auch in Deutschland immer mehr Nachwuchsakademiker. Wie eine bisher unveröffentlichte Studie des Stifterverbandes für die Deutsche Wissenschaft zeigt, stieg die Zahl der Unternehmensgründungen durch Studenten oder wissenschaftliche Mitarbeiter im vergangenen Jahr auf rund 1800. Im Vorjahr waren es noch rund 1100 Gründungen. Zudem erhöhte sich das Gesamtbudget, das Hochschulen aufwenden, um Gründungen zu fördern, um 28 Prozent auf 63 Millionen Euro.
Studenten in einem Hörsaal der TU München. Die Hochschule nimmt in der Kategorie der großen Hochschulen die ersten Platz ein.
Dies seien alles Anzeichen, dass sich an den Hochschulen langsam eine Gründerkultur entwickle, sagt die Projektleiterin der Studie, Barbara Grave. Aber nicht nur das Geld ist entscheidend. „Eine gute Gründerkultur muss sich durch die gesamte Hochschule ziehen. Die Hochschulleitung, Professoren und Mitarbeiter, sie alle müssen sich für dieses Thema verantwortlich fühlen“, sagt sie. Nur so könne den Studierenden vermittelt werden, dass es eine Karriereoption sei, Unternehmer zu werden.
Thomas Schander ist diesen Weg vor knapp drei Jahren gegangen. Der Maschinenbauingenieur hat gemeinsam mit dem Wirtschaftsingenieur Moritz Luck das Unternehmen „Inreal Technologies“ gegründet. Die beiden entwickelten eine Brille, mit der man sich in virtuellen Welten bewegen kann. Die virtuellen Welten der beiden sind jedoch keine fantastischen Spielelandschaften, sondern Gebäude oder Häuser, die bislang nur auf dem Reißbrett oder im Modell existierten. Wer nun wissen möchte, wie sein Haus einmal aussehen soll, bis hin zur Farbe der Tapete, der kann sich mithilfe eines Joysticks und einer Brille durch sein künftiges Zuhause oder sein geplantes Büro bewegen.
Als die beiden die Idee entwickelten, da war Schander Anfang 20 und Bachelorstudent. „Wir fanden die Technologie einfach spannend. Dass daraus einmal ein Unternehmen wird, haben wir nicht geplant“, sagt er. Am Lehrstuhl für Informationsmanagement der Universität Karlsruhe fanden sie eine Professorin, die das Projekt unterstützte. Sie stellte den beiden einen Raum zur Verfügung, in dem sie an der Entwicklung arbeiten konnten.
Gerade eine solche „strukturelle Förderung“ sei häufig besonders wichtig, sagt Barbara Grave. Denn Gründungsförderung beginne eben schon dort, wo ein Professor sich dem Projekt annehme und Ressourcen wie einen Arbeitsraum zur Verfügung stelle. Denn nur wenige Studenten gehen mit dem Wunsch an die Uni, später ein Unternehmen zu gründen. Laut der Studie des Stifterverbandes geben 63 Prozent der Gründer an Universitäten an, erst während des Studiums diese Option für sich entdeckt zu haben. Und diese Kommilitonen gelte es gut zu betreuen. Wie gut die Hochschulen fördern, hat die Studie des Stifterverbandes, die vom Bundeswirtschaftsministerium gefördert wurde, ebenfalls ermittelt – und eine Rangfolge gebildet. Zwei Drittel aller Hochschulen beteiligten sich an der Umfrage. Unter den großen Hochschulen schnitt die TU München am besten ab, unter den mittelgroßen fördert die Leuphana Universität Lüneburg Gründer am besten, den Spitzenplatz unter den kleinen konnte die HHL Leipzig behaupten.
Letztendlich sei die dritte Säule der Hochschulen, neben Forschung und Lehre, Wissen in die Gesellschaft zu transferieren, sagt Grave. „Und da sind Unternehmensgründungen der direkteste Weg.“ Die Firma von Thomas Schander und Moritz Luck beschäftigt heute rund 22 Mitarbeiter. Nachdem sie ihr Produkt an der Uni fertig entwickelt hatten, bewarben sie sich um ein Exist-Gründerstipendium. Das Stipendienprogramm des Bundeswirtschaftsministeriums fördert Hochschulen, Wissenschaftler und Studierende insbesondere bei der Gründung von technologieorientierten Unternehmen. Dabei werden die Gründer finanziell, aber auch durch Coachings unterstützt. Gute Vorbereitung sei wichtig, sagt Schander. „Aber wie man mit der richtigen Etikette an einen Kunden herantritt, wie man etwas verkauft und wie der Markt reagiert, das lernt man erst in der Praxis.“
Studenten in einem Hörsaal der TU München. Die Hochschule nimmt in der Kategorie der großen Hochschulen die ersten Platz ein.
Dies seien alles Anzeichen, dass sich an den Hochschulen langsam eine Gründerkultur entwickle, sagt die Projektleiterin der Studie, Barbara Grave. Aber nicht nur das Geld ist entscheidend. „Eine gute Gründerkultur muss sich durch die gesamte Hochschule ziehen. Die Hochschulleitung, Professoren und Mitarbeiter, sie alle müssen sich für dieses Thema verantwortlich fühlen“, sagt sie. Nur so könne den Studierenden vermittelt werden, dass es eine Karriereoption sei, Unternehmer zu werden.
Thomas Schander ist diesen Weg vor knapp drei Jahren gegangen. Der Maschinenbauingenieur hat gemeinsam mit dem Wirtschaftsingenieur Moritz Luck das Unternehmen „Inreal Technologies“ gegründet. Die beiden entwickelten eine Brille, mit der man sich in virtuellen Welten bewegen kann. Die virtuellen Welten der beiden sind jedoch keine fantastischen Spielelandschaften, sondern Gebäude oder Häuser, die bislang nur auf dem Reißbrett oder im Modell existierten. Wer nun wissen möchte, wie sein Haus einmal aussehen soll, bis hin zur Farbe der Tapete, der kann sich mithilfe eines Joysticks und einer Brille durch sein künftiges Zuhause oder sein geplantes Büro bewegen.
Als die beiden die Idee entwickelten, da war Schander Anfang 20 und Bachelorstudent. „Wir fanden die Technologie einfach spannend. Dass daraus einmal ein Unternehmen wird, haben wir nicht geplant“, sagt er. Am Lehrstuhl für Informationsmanagement der Universität Karlsruhe fanden sie eine Professorin, die das Projekt unterstützte. Sie stellte den beiden einen Raum zur Verfügung, in dem sie an der Entwicklung arbeiten konnten.
Gerade eine solche „strukturelle Förderung“ sei häufig besonders wichtig, sagt Barbara Grave. Denn Gründungsförderung beginne eben schon dort, wo ein Professor sich dem Projekt annehme und Ressourcen wie einen Arbeitsraum zur Verfügung stelle. Denn nur wenige Studenten gehen mit dem Wunsch an die Uni, später ein Unternehmen zu gründen. Laut der Studie des Stifterverbandes geben 63 Prozent der Gründer an Universitäten an, erst während des Studiums diese Option für sich entdeckt zu haben. Und diese Kommilitonen gelte es gut zu betreuen. Wie gut die Hochschulen fördern, hat die Studie des Stifterverbandes, die vom Bundeswirtschaftsministerium gefördert wurde, ebenfalls ermittelt – und eine Rangfolge gebildet. Zwei Drittel aller Hochschulen beteiligten sich an der Umfrage. Unter den großen Hochschulen schnitt die TU München am besten ab, unter den mittelgroßen fördert die Leuphana Universität Lüneburg Gründer am besten, den Spitzenplatz unter den kleinen konnte die HHL Leipzig behaupten.
Letztendlich sei die dritte Säule der Hochschulen, neben Forschung und Lehre, Wissen in die Gesellschaft zu transferieren, sagt Grave. „Und da sind Unternehmensgründungen der direkteste Weg.“ Die Firma von Thomas Schander und Moritz Luck beschäftigt heute rund 22 Mitarbeiter. Nachdem sie ihr Produkt an der Uni fertig entwickelt hatten, bewarben sie sich um ein Exist-Gründerstipendium. Das Stipendienprogramm des Bundeswirtschaftsministeriums fördert Hochschulen, Wissenschaftler und Studierende insbesondere bei der Gründung von technologieorientierten Unternehmen. Dabei werden die Gründer finanziell, aber auch durch Coachings unterstützt. Gute Vorbereitung sei wichtig, sagt Schander. „Aber wie man mit der richtigen Etikette an einen Kunden herantritt, wie man etwas verkauft und wie der Markt reagiert, das lernt man erst in der Praxis.“