Routine ist der größte Feind der Raumfahrt. Bereits 111-mal war das amerikanische Space Shuttle sicher gelandet, als die Raumfähre im Februar 2003 beim Eintritt in die Atmosphäre auseinanderbrach. Sieben Astronauten starben damals – weil Ingenieure ein Problem mit den Flügeln jahrzehntelang ignoriert hatten. Es war ja immer gut gegangen.
Fünfeinhalb Monate hat Gerst auf der ISS verbracht. Am Montag landete er in der kasachischen Steppe.
Auf dem Papier sieht alles ganz einfach aus. 1.31 Uhr: Ablegen von der Internationalen Raumstation ISS. 4.35 Uhr: Wiedereintritt in die Erdatmosphäre. 4.58 Uhr: Landung in der kasachischen Steppe.
Doch nicht einmal zwei Wochen ist es her, dass in den USA eine unbemannte Antares-Versorgungsrakete auf der Startrampe explodiert ist. Drei Tage später brach ein Prototyp des privaten Weltraumtaxis Space Ship Two bei einem Testflug über der kalifornischen Mojave-Wüste auseinander. Einer der beiden Piloten starb, der andere wurde schwer verletzt.
Astronauten reagieren auf solche Unglücke meist abgeklärt und distanziert. „Wenn man an der vordersten Front von komplexen Technologien arbeitet, dann ist so etwas zu erwarten, dann ist das keine sehr große Überraschung“, sagte Gerst zwei Tage nach der Antares-Explosion bei einer Videoschaltung. Bereits vor dem Start gab er zu Protokoll: „Ich habe keine Angst. Angst ist ein Gefühl, das sich entwickelt, wenn man meint, die Kontrolle zu verlieren. Doch genau deshalb trainieren wir.“ Das klingt professionell. Wie es hinter der Fassade aussieht, kann niemand so genau sagen.
Sicher ist: Gersts Sojus-Kapsel ist kein experimentelles Raumschiff für reiche All-Touristen wie das Space Ship Two. Ihre Technik bewährt sich seit der Anfangszeit der Raumfahrt. Etwa drei Stunden nach dem Ablegen von der ISS, in 400 Kilometern Höhe, zündet die Raumkapsel ihre Bremsraketen. Sie verliert schnell an Höhe, dringt in die Erdatmosphäre ein, erhitzt sich durch die Reibung und stürzt anschließend – kontrolliert von kleinen Steuerdüsen – zur Erde. Acht Kilometer über dem Boden öffnet sich ein Fallschirm, zwei Sekunden vor dem Aufprall zünden nochmals die Bremstriebwerke.
Selbst wenn die Steuerung ausfällt, wird sich die Sojus dank ihrer Konstruktion von alleine stabilisieren und auf einer sogenannten ballistischen Bahn zur Erde fallen. Nur der Aufschlag ist dann deutlich härter – bis zum Neunfachen des eigenen Gewichts. Zuletzt ist das 2008 passiert. „Natürlich bleibt ein Risiko, das wir in Kauf nehmen müssen,“ sagt Gerst. Am Montagmorgen landete er sicher auf der Erde.
Fünfeinhalb Monate hat Gerst auf der ISS verbracht. Am Montag landete er in der kasachischen Steppe.
Auf dem Papier sieht alles ganz einfach aus. 1.31 Uhr: Ablegen von der Internationalen Raumstation ISS. 4.35 Uhr: Wiedereintritt in die Erdatmosphäre. 4.58 Uhr: Landung in der kasachischen Steppe.
Doch nicht einmal zwei Wochen ist es her, dass in den USA eine unbemannte Antares-Versorgungsrakete auf der Startrampe explodiert ist. Drei Tage später brach ein Prototyp des privaten Weltraumtaxis Space Ship Two bei einem Testflug über der kalifornischen Mojave-Wüste auseinander. Einer der beiden Piloten starb, der andere wurde schwer verletzt.
Astronauten reagieren auf solche Unglücke meist abgeklärt und distanziert. „Wenn man an der vordersten Front von komplexen Technologien arbeitet, dann ist so etwas zu erwarten, dann ist das keine sehr große Überraschung“, sagte Gerst zwei Tage nach der Antares-Explosion bei einer Videoschaltung. Bereits vor dem Start gab er zu Protokoll: „Ich habe keine Angst. Angst ist ein Gefühl, das sich entwickelt, wenn man meint, die Kontrolle zu verlieren. Doch genau deshalb trainieren wir.“ Das klingt professionell. Wie es hinter der Fassade aussieht, kann niemand so genau sagen.
Sicher ist: Gersts Sojus-Kapsel ist kein experimentelles Raumschiff für reiche All-Touristen wie das Space Ship Two. Ihre Technik bewährt sich seit der Anfangszeit der Raumfahrt. Etwa drei Stunden nach dem Ablegen von der ISS, in 400 Kilometern Höhe, zündet die Raumkapsel ihre Bremsraketen. Sie verliert schnell an Höhe, dringt in die Erdatmosphäre ein, erhitzt sich durch die Reibung und stürzt anschließend – kontrolliert von kleinen Steuerdüsen – zur Erde. Acht Kilometer über dem Boden öffnet sich ein Fallschirm, zwei Sekunden vor dem Aufprall zünden nochmals die Bremstriebwerke.
Selbst wenn die Steuerung ausfällt, wird sich die Sojus dank ihrer Konstruktion von alleine stabilisieren und auf einer sogenannten ballistischen Bahn zur Erde fallen. Nur der Aufschlag ist dann deutlich härter – bis zum Neunfachen des eigenen Gewichts. Zuletzt ist das 2008 passiert. „Natürlich bleibt ein Risiko, das wir in Kauf nehmen müssen,“ sagt Gerst. Am Montagmorgen landete er sicher auf der Erde.