Im ehemaligen Lager Auschwitz-Birkenau ermordeten die Nazis in den Jahren 1940 bis 1945 etwa 1,1 Millionen Menschen, die meisten von ihnen Juden. Sowjetische Soldaten befreiten das Lager am 27. Januar 1945. Zur zentralen Gedenkfeier kamen am Dienstag 300 hochbetagte Überlebende und viele Staatsgäste.
Überlebende tragen Kerzen über die Gleise von Auschwitz-Birkenau. Anlässlich des 70. Jahrestages der Befreiung des KZs gab es eine zentrale Gedenkfeier, an der auch viele Staatsgäste teilnahmen.
Die Gedenkfeier
Sie sitzen links und rechts von den Gleisen, und sie haben Kameras mitgebracht. Die Überlebenden von Auschwitz fotografieren das Tor von Birkenau, an dem vor mehr als 70 Jahren ihre Hölle begann. Über ihnen spannt sich ein riesiges Zeltdach, vor ihnen steht eine kleine Bühne. Die Erste, die sie betritt, ist Halina Birenbaum. 1929 wurde sie in Warschau geboren, ihre Kindheit fand in den Lagern von Majdanek, Auschwitz und Ravensbrück ein frühes Ende. Birenbaum sticht heraus unter den dunklen Anzügen der anwesenden Politiker. Weiß-rot-rosa gestreifter Pullover, die Haare braun gefärbt.
Sie lächelt kurz, dann beginnt sie zu sprechen: „Hier war ein bodenloser Ort der Hölle, dem ich nicht entkommen konnte. Ich erinnere mich genau. An diese widerliche Masse aus Menschen, die durchs Lager schlich, an die grauen Gesichter, die nichts hatten, das einen auch nur im Entferntesten an menschliche Züge erinnerte. Ich erinnere mich. Es war Weihnachten. Auf der einen Seite stand der Weihnachtsbaum, und auf der anderen Seite stieg der schwarze Rauch aus den Schornsteinen auf. Ich war dort. Ich war so sehr dort.“ Seit 1947 lebt Birenbaum in Israel. Die Rede, die sie hier heute auf Polnisch hält, ist keine Versöhnungsrede, es ist eine Anklage. Eine schnell gesprochene, laute Anklage. „Selbst wenn ich vergessen könnte, will ich nicht vergessen, was ich hier gesehen habe.“ Es wird das letzte Mal sein, dass man mit so vielen Überlebenden an Auschwitz erinnern könne, hieß es in den Vorbereitungen der Gedenkfeier. Einer Frau wie Halina Birenbaum geht es nicht nur um Erinnerung. Es geht ihr um die Gegenwart, die ihr seit ihrer Kindheit unerträglich geworden ist: „Ich rieche Auschwitz jede Nacht.“
Besuch im Lager
Am Sonntag vor der Gedenkfeier drängeln sich in Auschwitz die Kamerateams. Sie filmen den Stacheldrahtzaun. Sie zeichnen Kommentare vor den Baracken auf. Sie bitten eine Überlebende, durch das „Arbeit macht frei“-Tor zu gehen. Und im Obergeschoss von Block 5 steht ein gründlich ausgeleuchteter kleiner Mann und schweigt. Kurz hebt er die Schultern. Die Fernseh-Reporterin hat die Frage extra laut und extra deutlich gestellt. „Was fühlen Sie, jetzt wo Sie wieder nach Auschwitz kommen?“ Er steht vor ihr, gut eineinhalb Köpfe kleiner als sie, unter seiner Schiebermütze dichtes weißes Haar, seine Augen sind wässrig, nicht erst jetzt, sondern wahrscheinlich schon seit Jahren. Er antwortet nicht auf die Frage, sondern zeigt hinter sich: „Hier liegen die Koffer.“ Es sind die Koffer, die die Menschen in den Viehwaggons mit nach Auschwitz schleppten. Die ihnen an der Rampe in Birkenau abgenommen wurden und deren Inhalt von den Nazis sortiert wurde. Bürstenhaufen, Kleidungshaufen, Geschirrhaufen, Brillenhaufen, Schuhcremehaufen. Auch er kam vor mehr als 70 Jahren mit so einem schwarzen Pappkoffer an diesem Ort an.
Für seine Auschwitz-Dokumentation hat sich das französische Fernseh-Team das Arrangement „Überlebender vor Kofferhaufen“ ausgesucht. Aber der Überlebende spricht nicht. Er beginnt quer durch den Raum zu schlurfen. Die Reporterin versucht ihn mit einem leichten Stoß vor die Hüfte zu stoppen, er droht in den Kameramann hineinzulaufen, die Tonfrau und der Praktikant, der das Stativ trägt, müssen ausweichen. Er bleibt vor einer Vitrine mit Babykleidung stehen. Er sagt: „Das hier ist die Kleidung der Kinder. Sie haben sie umgebracht.“ Und die Reporterin wiederholt ihre Frage: „Was fühlen Sie?“ Ganz kurz lächelt er und schüttelt den Kopf. „Da drüben sind die Schuhe“, sagt er und zeigt auf das andere Ende des Raumes. Was soll er auch sagen? Was kann er sagen, das mehr erklären würde als diese angehäuften Lebensenden? Was könnte ein stärkeres Bild für die Morde von Auschwitz sein als die Massen von Nickelbrillen, Sommersandalen und Thermosflaschen, die hier im Museum aufbewahrt sind, und die all diejenigen sprechen lassen, die nicht mehr sprechen können. „Sie sind ein Überlebender“, versucht es die Reporterin ein letztes Mal, und er sagt: „Nein, ich bin ein Lebender.“
Die Touristen
1534000 Menschen haben das Museum des ehemaligen Vernichtungslagers Auschwitz 2014 besucht. So viele wie in keinem Jahr zuvor. Drei Viertel der Besucher sind jung. Es sind Schüler, Studenten, Auszubildende. Nicht alle von ihnen sind freiwillig hier. Sie steigen aus den Reisebussen aus und sind noch mit dem beschäftigt, was junge Menschen in Reisebussen beschäftigt: Wer saß neben wem, wer hat mein Haargummi, und wo ist hier die Toilette? Auf ihren Winterjacken kleben bunte Abzeichen, die deutlich machen, zu welcher Reisegruppe sie gehören. Das ist nicht die klügste Entscheidung an einem Ort, zu dessen Ideologie es gehörte, Menschen durch bunte Abzeichen ihr Menschsein abzuerkennen. Piotr Cywiński, der Direktor des Museums Auschwitz-Birkenau, nennt die Fahrt zum ehemaligen Vernichtungslager einen Übergangsritus: „Bevor Menschen ihr Erwachsenenleben beginnen, sollten sie tief in das Herz des Bösen gesehen haben, das Auschwitz war.“ Es dauert meist bis zur Rampe von Birkenau, bis das Kichern und das gegenseitige Fotografieren aufhört. Und bis die ersten weinen können. 1,1 Millionen Menschen wurden in Auschwitz umgebracht, steht in den Schulbüchern. Ein paar stillgelegte Bahngleise können ausreichen, um zu verstehen, was das bedeutet.
Die Vergessenen
Nur sehr wenige Auschwitz-Besucher lernen den ehemaligen deutschen Boxmeister Johann Trollmann kennen. In vielen der Baracken lenken Absperrseile den Besucherstrom, damit die Menschen beim Betreten der Räume einander nicht in die Quere kommen. Vor dem Foto von Johann Trollmann ist es still, der offizielle Rundgang durchs Museum lässt ihn aus. Trollmann hat sich in Angriffspose ablichten lassen, mit freiem Oberkörper, die bandagierten Händen schlagbereit auf Brusthöhe. 1933 erkämpfte sich Trollmann Gold im Halbschwergewicht. Am 9.Februar 1943 erschossen die Nationalsozialisten ihn im Konzentrationslager Neuengamme. Sein Meistertitel war ihm schon lange vorher aberkannt worden, denn Trollman war Sinto.
Am 8. Dezember ordnete Heinrich Himmler die „endgültige Lösung der Zigeunerfrage“ an. Diese „endgültige Lösung“ bedeutete für mehr als eine halbe Million Sinti und Roma aus fast ganz Europa den Tod. 23000 von ihnen wurden in Auschwitz-Birkenau umgebracht. Zu den Vertretern der Opfer, die in Auschwitz eine Kerze entzünden, gehört auch Romani Rose, der Vorsitzende des Zentralrats Deutscher Sinti und Roma. „Es gibt in Deutschland keine Familie unter den Sinti und Roma, die nicht unmittelbare Angehörige verloren hat“, sagt Rose. Er erinnert daran, dass es 37 Jahre, bis 1982, dauerte, bis der Völkermord an den Sinti und Roma offiziell von der deutschen Bundesregierung anerkannt wurde. Weitere 30 Jahre dauerte es, bis man sich in Berlin darauf verständigen konnte, den als „Zigeuner“ Verfolgten ein Denkmal zu errichten. Im Oktober 2012 wurde im Berliner Tiergarten ein kleiner Brunnen eingeweiht, der an die lange verschwiegenen Verbrechen an den Sinti und Roma erinnert.
In Auschwitz selbst ist dem sogenannten Zigeunerlager ein eigenes Haus gewidmet. Neben dem Boxer Trollmann hängt ein Foto von Karl Heilig, das ihn in seiner Uniform als Soldat in Rommels Afrika-Korps zeigt. Am 2. August 1942 wurde er in Auschwitz getötet. Neben Heilig das Bild von Anton Reinhardt; auch er in Wehrmachtsuniform. Ihn begleiteten seine Frau und seine Kinder nach Auschwitz. Als die Rote Armee am 27. Januar 1945 die verbliebenen Gefangenen befreite, hatten die Nazis das „Zigeunerlager“ bereits liquidiert. Nach dem Versuch im Mai 1944, einen bewaffneten Widerstand im Lager zu organisieren, starben am 2.August 1944 Karl Heilig und mehr als 2800 Sinti und Roma in den Gaskammern von Auschwitz.
Überlebende tragen Kerzen über die Gleise von Auschwitz-Birkenau. Anlässlich des 70. Jahrestages der Befreiung des KZs gab es eine zentrale Gedenkfeier, an der auch viele Staatsgäste teilnahmen.
Die Gedenkfeier
Sie sitzen links und rechts von den Gleisen, und sie haben Kameras mitgebracht. Die Überlebenden von Auschwitz fotografieren das Tor von Birkenau, an dem vor mehr als 70 Jahren ihre Hölle begann. Über ihnen spannt sich ein riesiges Zeltdach, vor ihnen steht eine kleine Bühne. Die Erste, die sie betritt, ist Halina Birenbaum. 1929 wurde sie in Warschau geboren, ihre Kindheit fand in den Lagern von Majdanek, Auschwitz und Ravensbrück ein frühes Ende. Birenbaum sticht heraus unter den dunklen Anzügen der anwesenden Politiker. Weiß-rot-rosa gestreifter Pullover, die Haare braun gefärbt.
Sie lächelt kurz, dann beginnt sie zu sprechen: „Hier war ein bodenloser Ort der Hölle, dem ich nicht entkommen konnte. Ich erinnere mich genau. An diese widerliche Masse aus Menschen, die durchs Lager schlich, an die grauen Gesichter, die nichts hatten, das einen auch nur im Entferntesten an menschliche Züge erinnerte. Ich erinnere mich. Es war Weihnachten. Auf der einen Seite stand der Weihnachtsbaum, und auf der anderen Seite stieg der schwarze Rauch aus den Schornsteinen auf. Ich war dort. Ich war so sehr dort.“ Seit 1947 lebt Birenbaum in Israel. Die Rede, die sie hier heute auf Polnisch hält, ist keine Versöhnungsrede, es ist eine Anklage. Eine schnell gesprochene, laute Anklage. „Selbst wenn ich vergessen könnte, will ich nicht vergessen, was ich hier gesehen habe.“ Es wird das letzte Mal sein, dass man mit so vielen Überlebenden an Auschwitz erinnern könne, hieß es in den Vorbereitungen der Gedenkfeier. Einer Frau wie Halina Birenbaum geht es nicht nur um Erinnerung. Es geht ihr um die Gegenwart, die ihr seit ihrer Kindheit unerträglich geworden ist: „Ich rieche Auschwitz jede Nacht.“
Besuch im Lager
Am Sonntag vor der Gedenkfeier drängeln sich in Auschwitz die Kamerateams. Sie filmen den Stacheldrahtzaun. Sie zeichnen Kommentare vor den Baracken auf. Sie bitten eine Überlebende, durch das „Arbeit macht frei“-Tor zu gehen. Und im Obergeschoss von Block 5 steht ein gründlich ausgeleuchteter kleiner Mann und schweigt. Kurz hebt er die Schultern. Die Fernseh-Reporterin hat die Frage extra laut und extra deutlich gestellt. „Was fühlen Sie, jetzt wo Sie wieder nach Auschwitz kommen?“ Er steht vor ihr, gut eineinhalb Köpfe kleiner als sie, unter seiner Schiebermütze dichtes weißes Haar, seine Augen sind wässrig, nicht erst jetzt, sondern wahrscheinlich schon seit Jahren. Er antwortet nicht auf die Frage, sondern zeigt hinter sich: „Hier liegen die Koffer.“ Es sind die Koffer, die die Menschen in den Viehwaggons mit nach Auschwitz schleppten. Die ihnen an der Rampe in Birkenau abgenommen wurden und deren Inhalt von den Nazis sortiert wurde. Bürstenhaufen, Kleidungshaufen, Geschirrhaufen, Brillenhaufen, Schuhcremehaufen. Auch er kam vor mehr als 70 Jahren mit so einem schwarzen Pappkoffer an diesem Ort an.
Für seine Auschwitz-Dokumentation hat sich das französische Fernseh-Team das Arrangement „Überlebender vor Kofferhaufen“ ausgesucht. Aber der Überlebende spricht nicht. Er beginnt quer durch den Raum zu schlurfen. Die Reporterin versucht ihn mit einem leichten Stoß vor die Hüfte zu stoppen, er droht in den Kameramann hineinzulaufen, die Tonfrau und der Praktikant, der das Stativ trägt, müssen ausweichen. Er bleibt vor einer Vitrine mit Babykleidung stehen. Er sagt: „Das hier ist die Kleidung der Kinder. Sie haben sie umgebracht.“ Und die Reporterin wiederholt ihre Frage: „Was fühlen Sie?“ Ganz kurz lächelt er und schüttelt den Kopf. „Da drüben sind die Schuhe“, sagt er und zeigt auf das andere Ende des Raumes. Was soll er auch sagen? Was kann er sagen, das mehr erklären würde als diese angehäuften Lebensenden? Was könnte ein stärkeres Bild für die Morde von Auschwitz sein als die Massen von Nickelbrillen, Sommersandalen und Thermosflaschen, die hier im Museum aufbewahrt sind, und die all diejenigen sprechen lassen, die nicht mehr sprechen können. „Sie sind ein Überlebender“, versucht es die Reporterin ein letztes Mal, und er sagt: „Nein, ich bin ein Lebender.“
Die Touristen
1534000 Menschen haben das Museum des ehemaligen Vernichtungslagers Auschwitz 2014 besucht. So viele wie in keinem Jahr zuvor. Drei Viertel der Besucher sind jung. Es sind Schüler, Studenten, Auszubildende. Nicht alle von ihnen sind freiwillig hier. Sie steigen aus den Reisebussen aus und sind noch mit dem beschäftigt, was junge Menschen in Reisebussen beschäftigt: Wer saß neben wem, wer hat mein Haargummi, und wo ist hier die Toilette? Auf ihren Winterjacken kleben bunte Abzeichen, die deutlich machen, zu welcher Reisegruppe sie gehören. Das ist nicht die klügste Entscheidung an einem Ort, zu dessen Ideologie es gehörte, Menschen durch bunte Abzeichen ihr Menschsein abzuerkennen. Piotr Cywiński, der Direktor des Museums Auschwitz-Birkenau, nennt die Fahrt zum ehemaligen Vernichtungslager einen Übergangsritus: „Bevor Menschen ihr Erwachsenenleben beginnen, sollten sie tief in das Herz des Bösen gesehen haben, das Auschwitz war.“ Es dauert meist bis zur Rampe von Birkenau, bis das Kichern und das gegenseitige Fotografieren aufhört. Und bis die ersten weinen können. 1,1 Millionen Menschen wurden in Auschwitz umgebracht, steht in den Schulbüchern. Ein paar stillgelegte Bahngleise können ausreichen, um zu verstehen, was das bedeutet.
Die Vergessenen
Nur sehr wenige Auschwitz-Besucher lernen den ehemaligen deutschen Boxmeister Johann Trollmann kennen. In vielen der Baracken lenken Absperrseile den Besucherstrom, damit die Menschen beim Betreten der Räume einander nicht in die Quere kommen. Vor dem Foto von Johann Trollmann ist es still, der offizielle Rundgang durchs Museum lässt ihn aus. Trollmann hat sich in Angriffspose ablichten lassen, mit freiem Oberkörper, die bandagierten Händen schlagbereit auf Brusthöhe. 1933 erkämpfte sich Trollmann Gold im Halbschwergewicht. Am 9.Februar 1943 erschossen die Nationalsozialisten ihn im Konzentrationslager Neuengamme. Sein Meistertitel war ihm schon lange vorher aberkannt worden, denn Trollman war Sinto.
Am 8. Dezember ordnete Heinrich Himmler die „endgültige Lösung der Zigeunerfrage“ an. Diese „endgültige Lösung“ bedeutete für mehr als eine halbe Million Sinti und Roma aus fast ganz Europa den Tod. 23000 von ihnen wurden in Auschwitz-Birkenau umgebracht. Zu den Vertretern der Opfer, die in Auschwitz eine Kerze entzünden, gehört auch Romani Rose, der Vorsitzende des Zentralrats Deutscher Sinti und Roma. „Es gibt in Deutschland keine Familie unter den Sinti und Roma, die nicht unmittelbare Angehörige verloren hat“, sagt Rose. Er erinnert daran, dass es 37 Jahre, bis 1982, dauerte, bis der Völkermord an den Sinti und Roma offiziell von der deutschen Bundesregierung anerkannt wurde. Weitere 30 Jahre dauerte es, bis man sich in Berlin darauf verständigen konnte, den als „Zigeuner“ Verfolgten ein Denkmal zu errichten. Im Oktober 2012 wurde im Berliner Tiergarten ein kleiner Brunnen eingeweiht, der an die lange verschwiegenen Verbrechen an den Sinti und Roma erinnert.
In Auschwitz selbst ist dem sogenannten Zigeunerlager ein eigenes Haus gewidmet. Neben dem Boxer Trollmann hängt ein Foto von Karl Heilig, das ihn in seiner Uniform als Soldat in Rommels Afrika-Korps zeigt. Am 2. August 1942 wurde er in Auschwitz getötet. Neben Heilig das Bild von Anton Reinhardt; auch er in Wehrmachtsuniform. Ihn begleiteten seine Frau und seine Kinder nach Auschwitz. Als die Rote Armee am 27. Januar 1945 die verbliebenen Gefangenen befreite, hatten die Nazis das „Zigeunerlager“ bereits liquidiert. Nach dem Versuch im Mai 1944, einen bewaffneten Widerstand im Lager zu organisieren, starben am 2.August 1944 Karl Heilig und mehr als 2800 Sinti und Roma in den Gaskammern von Auschwitz.