Erst am Sonntag konnten sich die Helfer sicher sein: 64 Wale hatten sie offenbar gerettet. Zwar mussten sie weitere 134 Tiere, die an der Landzunge Farewell Spit vor der Südinsel Neuseelands gestrandet waren, aufgeben. Aber 64 Grindwalen hatten Tierschützer am Samstag den Weg zurück ins Meer eröffnet. „Die Wale scheinen nicht mehr in der Bucht zu sein“, freute sich am Sonntagabend (Ortszeit) die neuseeländische Umweltbehörde DOC. Und die Tierschützer vom Project Jonah, die am Donnerstag den ersten „Strandungsalarm“ ausgerufen hatten, ergänzten: „Ein Aufklärungsflugzeug hat kein Zeichen mehr von den 64 Walen entdeckt.“
Am Wochenende beförderten Tierschützer 64 der 198 vor Neuseeland gestrandeten Grindwale ins Meer zurück.
Das war nicht selbstverständlich. Schon am Freitag hatten Helfer einige Tiere wieder zum Schwimmen gebracht. Doch die Wale waren unverrichteter Dinge in die Bucht zurückgeschwommen und erneut gestrandet. Deshalb hatten die Tierschützer am Wochenende den befreiten Tieren zunächst skeptisch hinterhergeblickt.
64 gerettete Wale – das war eine Meisterleistung. Allerdings ist auch die Zahl der verendeten Tiere rekordverdächtig: Immer wieder wird die 35 Kilometer lange Farewell Spit, die „Lebewohl-Nehrung“, in der Golden Bay zur tödlichen Falle für Wale. Fast jedes Jahr stranden hier Kolosse. Doch so viele wie diesmal waren es seit Langem nicht. „Es ist die größte Strandung seit zehn oder 15 Jahren“, sagte Mike Ogle, Ranger beim DOC, dem Sender TV3. Auch neugeborene Kälber waren zu sehen.
Das Schicksal der Wale rührte viele Menschen: Rund 500 Freiwillige, darunter Einheimische ebenso wie Touristen, versuchten, die Wale zurück ins Wasser zu bugsieren. Stundenlang bedeckten sie die japsenden Riesen mit Laken und bespülten sie mit Wasser, damit sie nicht austrockneten. Manche buddelten Sand unter den Tieren weg und schoben Decken darunter, um sie ins Meer zu ziehen. Denn die bis zu sechs Meter langen und drei Tonnen schweren Grindwale drohten, von ihrem eigenen Gewicht erdrückt zu werden. Dabei war die Aktion auch für die Helfer gefährlich: Stets mussten sie auf der Hut sein, sich nicht von einer Schwanzflosse erwischen zu lassen. Ein solcher Schlag kann tödlich sein. Am Ende half die Flut den Tierschützern.
Was die Tiere nach Farewell Spit lockt, versuchen Wissenschaftler seit Jahren zu ergründen, ohne eine finale Erklärung anbieten zu können. Ein Grund könnte die Form der Bucht sein: Sie bildet einen Dreiviertelkreis, dessen Ausgang nicht so leicht zu finden ist. Außerdem steigt der Meeresboden in der Bucht sehr langsam an, sodass die Schallwellen, mit denen sich Wale orientieren, schlecht reflektiert werden. Wenn sich ein Tier hierherverirrt, reißt es oft andere mit ins Verderben. Denn Grindwale sind sehr soziale Tiere, die sich gegenseitig nicht im Stich lassen.
Tierschützer fordern die Umweltbehörde daher auf, die Tiere mithilfe von Schallsignalen fernzuhalten. DOC-Mitarbeiter Andrew Lamason sagte jedoch: „Das Letzte, was wir tun wollen, ist, diese Tiere zu stören.“ Dass Wale strandeten, sei zwar traurig, aber natürlich. Die Kadaver der verendeten Tiere sollten deshalb auch nicht vergraben werden, sondern anderen Meerestieren und Vögeln als Nahrung dienen: „So geben wir dem Ozean etwas zurück.“
Am Wochenende beförderten Tierschützer 64 der 198 vor Neuseeland gestrandeten Grindwale ins Meer zurück.
Das war nicht selbstverständlich. Schon am Freitag hatten Helfer einige Tiere wieder zum Schwimmen gebracht. Doch die Wale waren unverrichteter Dinge in die Bucht zurückgeschwommen und erneut gestrandet. Deshalb hatten die Tierschützer am Wochenende den befreiten Tieren zunächst skeptisch hinterhergeblickt.
64 gerettete Wale – das war eine Meisterleistung. Allerdings ist auch die Zahl der verendeten Tiere rekordverdächtig: Immer wieder wird die 35 Kilometer lange Farewell Spit, die „Lebewohl-Nehrung“, in der Golden Bay zur tödlichen Falle für Wale. Fast jedes Jahr stranden hier Kolosse. Doch so viele wie diesmal waren es seit Langem nicht. „Es ist die größte Strandung seit zehn oder 15 Jahren“, sagte Mike Ogle, Ranger beim DOC, dem Sender TV3. Auch neugeborene Kälber waren zu sehen.
Das Schicksal der Wale rührte viele Menschen: Rund 500 Freiwillige, darunter Einheimische ebenso wie Touristen, versuchten, die Wale zurück ins Wasser zu bugsieren. Stundenlang bedeckten sie die japsenden Riesen mit Laken und bespülten sie mit Wasser, damit sie nicht austrockneten. Manche buddelten Sand unter den Tieren weg und schoben Decken darunter, um sie ins Meer zu ziehen. Denn die bis zu sechs Meter langen und drei Tonnen schweren Grindwale drohten, von ihrem eigenen Gewicht erdrückt zu werden. Dabei war die Aktion auch für die Helfer gefährlich: Stets mussten sie auf der Hut sein, sich nicht von einer Schwanzflosse erwischen zu lassen. Ein solcher Schlag kann tödlich sein. Am Ende half die Flut den Tierschützern.
Was die Tiere nach Farewell Spit lockt, versuchen Wissenschaftler seit Jahren zu ergründen, ohne eine finale Erklärung anbieten zu können. Ein Grund könnte die Form der Bucht sein: Sie bildet einen Dreiviertelkreis, dessen Ausgang nicht so leicht zu finden ist. Außerdem steigt der Meeresboden in der Bucht sehr langsam an, sodass die Schallwellen, mit denen sich Wale orientieren, schlecht reflektiert werden. Wenn sich ein Tier hierherverirrt, reißt es oft andere mit ins Verderben. Denn Grindwale sind sehr soziale Tiere, die sich gegenseitig nicht im Stich lassen.
Tierschützer fordern die Umweltbehörde daher auf, die Tiere mithilfe von Schallsignalen fernzuhalten. DOC-Mitarbeiter Andrew Lamason sagte jedoch: „Das Letzte, was wir tun wollen, ist, diese Tiere zu stören.“ Dass Wale strandeten, sei zwar traurig, aber natürlich. Die Kadaver der verendeten Tiere sollten deshalb auch nicht vergraben werden, sondern anderen Meerestieren und Vögeln als Nahrung dienen: „So geben wir dem Ozean etwas zurück.“