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Kanadas Stolz

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Spitze Ohren, Topfschnitt, markante Augenbrauen: Unter Anhängern der Fernsehserie Star Trek ist das Aussehen von Leonard Nimoy Kult. Der eigenwillige Look des Schauspielers könnte bald auch außerhalb der Trekkie-Szene größere Verbreitung erfahren – in den Geldbörsen vieler Kanadier. Nach Nimoys Tod am Freitag ehren viele Star-Trek-Anhänger aus Kanada den beliebten US-Schauspieler auf besondere Art – per Spocking. Der Begriff steht für einen kreativen Eingriff auf dem kanadischen Fünf-Dollar-Schein. Durch wenige, geschickte Federstriche zeigen Banknoten nicht mehr den altehrwürdigen Premierminister Wilfrid Laurier (1841 bis 1919), sondern Mr. Spock, den berühmtesten Vulkanier der Welt. Auf dem alten, aber noch genutzten Schein erinnert die Physiognomie Lauriers tatsächlich etwas an Nimoy.

 

Das sog. "Spocking" zu Ehren Leonard NImoys  ist zu einer Massenbewegung geworden

Was Star-Trek-Anhänger belustigt, sorgt bei der kanadischen Nationalbank allerdings für Unmut. Es sei in Kanada nicht illegal, Banknoten zu bemalen, sagte Josianne Ménard von der Nationalbank in Ottawa. Spocking könnte aber die Sicherheitsmerkmale und auch die Lebensdauer der Scheine beeinträchtigen. Darüber hinaus appellieren die Zentralbanker an das patriotische Bewusstsein der Kanadier: Die Bank findet, dass „das Beschreiben und Bemalen von Banknoten unangemessen ist, denn sie sind ein Symbol unseres Landes und eine Quelle unseres Nationalstolzes.“ Der Brauch, die Banknoten per Spocking umzugestalten, ist aber nicht neu. Unter den malenden Trekkies besonders beliebt war eine Serie des Fünfers auf Baumwollbasis, die 2011 ausgemustert wurde. Seither verwendet die Zentralbank einen Schein aus Plastik, auf dem die Kritzeleien weniger haltbar sind.

Nimoy war am Freitag im Alter von 83 Jahren an einer Lungenerkrankung gestorben. An der Seite von Captain Kirk und der restlichen Crew von Raumschiff Enterprise hatte er Fernsehgeschichte geschrieben.

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