„Aus Tradition Grenzen überschreiten“ – so lautet das Motto der Universität Leipzig. Die Grenze, die eine dort lehrende Biochemie-Professorin überschritten haben soll, ist damit gewiss nicht gemeint. In einem E-Mail-Verkehr, den die Zeitschrift India Today in ihrer Onlineausgabe öffentlich gemacht hat, schreibt Annette Beck-Sickinger an einen indischen Studenten, der sich um ein Praktikum an ihrem Institut beworben hatte: „Wir hören viel über die Probleme mit Vergewaltigungen in Indien. Ich habe viele Studentinnen in meiner Gruppe und kann diese Haltung daher nicht unterstützen.“ Sie vergebe keine Praktika an männliche indische Studenten. In einer weiteren Mail von Beck-Sickinger an den Studenten steht: „Natürlich können wir die indische Gesellschaft nicht verändern oder beeinflussen. Wir können nur hier in Europa unsere Konsequenzen daraus ziehen.“
Die Biochemie- Professorin Beck-Sickinger wehrt sich gegen die Vorwürfe
Mehrere indische Medien griffen die Aussagen auf und auch in den sozialen Netzwerken wurde Beck-Sickinger harsch kritisiert. Eine Frau vermutet „Rassismus unter dem Deckmantel feministischer Solidarität“. An anderer Stelle schreibt ein Kommentator: „Der Rassismus lebt im Land der Nazis fort.“
In einer von der Leipziger Hochschule verbreiteten Erklärung zu dem Vorfall wies Beck-Sickinger am Dienstag den Rassismusvorwurf zurück. Sie entschuldige sich aber für Äußerungen zu den Verhältnissen in dem Land: „Ich habe einen Fehler gemacht.“ Es sei nie ihre Absicht gewesen, Indiens Gesellschaft herabzusetzen. Außerdem habe sie die Mail gar nicht in der veröffentlichten Form verfasst, sie sei „aus Einzelteilen anderer Mails zusammengesetzt worden“.
Sie habe „überhaupt nichts gegen indische Studenten – im Gegenteil“, schrieb Beck-Sickinger. Sie habe den Studenten abgelehnt, da ihre Labore voll besetzt seien. Der junge Mann jedoch habe dies nicht akzeptiert und sie in eine Diskussion über die gesellschaftlichen Verhältnisse in Deutschland und Indien verwickelt. In diesem Zusammenhang habe sie auch die Vergewaltigungen angesprochen.
Laut Leipziger Uni stammen vier von 30 Studenten in einem von Beck-Sickinger betreuten Modul aus Indien; auch habe die Professorin zwei indischen Gaststudenten ein Laborpraktikum gewährt.
Der Bewerber, der bisher anonym geblieben ist, beschwerte sich bei Beck-Sickinger über die „Verallgemeinerung“ in ihren Aussagen: „Wenn ich Sie wäre, hätte ich eher gar nicht geantwortet, bevor die Konversation in so eine Richtung geht.“ In der folgenden Antwort der Wissenschaftlerin – auch sie wurde bei India Today veröffentlicht – ist keine Rede mehr davon, dass sie die erste ihrer Mails gar nicht in der publik gewordenen Form verfasst hätte. Beck-Sickinger schreibt, künftig auf derlei Anfragen nicht mehr antworten zu wollen. „Nun ist es aber schon zu spät, und ich kann nur noch für die Zukunft daraus lernen.“
Der deutsche Botschafter in Indien, Michael Steiner, schrieb umgehend an Beck-Sickinger, solch simples Bild eines Landes sei einer Professorin nicht angemessen. „Indien ist kein Land von Vergewaltigern.“
Die Biochemie- Professorin Beck-Sickinger wehrt sich gegen die Vorwürfe
Mehrere indische Medien griffen die Aussagen auf und auch in den sozialen Netzwerken wurde Beck-Sickinger harsch kritisiert. Eine Frau vermutet „Rassismus unter dem Deckmantel feministischer Solidarität“. An anderer Stelle schreibt ein Kommentator: „Der Rassismus lebt im Land der Nazis fort.“
In einer von der Leipziger Hochschule verbreiteten Erklärung zu dem Vorfall wies Beck-Sickinger am Dienstag den Rassismusvorwurf zurück. Sie entschuldige sich aber für Äußerungen zu den Verhältnissen in dem Land: „Ich habe einen Fehler gemacht.“ Es sei nie ihre Absicht gewesen, Indiens Gesellschaft herabzusetzen. Außerdem habe sie die Mail gar nicht in der veröffentlichten Form verfasst, sie sei „aus Einzelteilen anderer Mails zusammengesetzt worden“.
Sie habe „überhaupt nichts gegen indische Studenten – im Gegenteil“, schrieb Beck-Sickinger. Sie habe den Studenten abgelehnt, da ihre Labore voll besetzt seien. Der junge Mann jedoch habe dies nicht akzeptiert und sie in eine Diskussion über die gesellschaftlichen Verhältnisse in Deutschland und Indien verwickelt. In diesem Zusammenhang habe sie auch die Vergewaltigungen angesprochen.
Laut Leipziger Uni stammen vier von 30 Studenten in einem von Beck-Sickinger betreuten Modul aus Indien; auch habe die Professorin zwei indischen Gaststudenten ein Laborpraktikum gewährt.
Der Bewerber, der bisher anonym geblieben ist, beschwerte sich bei Beck-Sickinger über die „Verallgemeinerung“ in ihren Aussagen: „Wenn ich Sie wäre, hätte ich eher gar nicht geantwortet, bevor die Konversation in so eine Richtung geht.“ In der folgenden Antwort der Wissenschaftlerin – auch sie wurde bei India Today veröffentlicht – ist keine Rede mehr davon, dass sie die erste ihrer Mails gar nicht in der publik gewordenen Form verfasst hätte. Beck-Sickinger schreibt, künftig auf derlei Anfragen nicht mehr antworten zu wollen. „Nun ist es aber schon zu spät, und ich kann nur noch für die Zukunft daraus lernen.“
Der deutsche Botschafter in Indien, Michael Steiner, schrieb umgehend an Beck-Sickinger, solch simples Bild eines Landes sei einer Professorin nicht angemessen. „Indien ist kein Land von Vergewaltigern.“