Trotz Erziehernotstand sind viele Erzieher arbeitslos. Nordrhein-Westfalen nutzt jetzt das Internet, um arbeitssuchende Erzieher für Kindertagesstätten zu finden.
Grünen-Chef Cem Özdemir ist ausgebildeter Erzieher und hat einige Jahre im Kindergarten gearbeitet. Er kann lustige Geschichten erzählen aus dem Alltag zwischen Bauklötzchen und Windeleimern, am schönsten ist diese: Als ihn ein Junge immer wieder fragte, was denn sein richtiger Beruf sei, erzählte ihm Özdemir, dass er nachts als Schichtarbeiter am Band stehe und nur zum Spaß morgens in die Kita komme. Da war das Weltbild des Jungen wieder in Ordnung.
Erzieher verzweifelt gesucht: deutsche Kitas
Wenn derzeit vom Erziehernotstand die Rede ist, wird vor allem diese mangelnde gesellschaftliche Anerkennung für den Beruf dafür verantwortlich gemacht, und natürlich die schlechte Bezahlung. Doch, man glaubt es kaum, es gibt auch arbeitslose Erzieher, die keinen Job finden - obwohl sie sich doch sozusagen die Rosinen aus den Brotzeitdosen der Kleinen picken könnten. 26259 arbeitssuchende Erzieherinnen bundesweit sind bei der Bundesagentur für Arbeit gemeldet, dem gegenüber standen im November nur 6508 freie Stellen. In Nordrhein-Westfalen begegnet man dieser absurden Situation nun mit einer Stellenbörse für Kindertageseinrichtungen. Familienministerin Ute Schäfer hat am Dienstag in Düsseldorf die Internet-Seite Kita-Stellen.nrw.de gestartet und will dort die losen Enden zusammenführen.
Diese Initiative ist bundesweit einzigartig und baut schon mal vor für den 1.August 2013. Ein Horrortermin für viele Kommunen, weil von da an der Rechtsanspruch auf einen Krippenplatz gilt. 220000 Betreuungsplätze fehlen noch bundesweit, außerdem 23000 Erzieher. Die Online-Börse soll nun passgenau das Personal verteilen, zumindest in Nordrhein-Westfalen. Dort haben Ministeriums-Mitarbeiter festgestellt, dass in einem Landkreis händeringend nach Personal gesucht wurde, arbeitslose Erzieherinnen im Nachbarlandkreis aber nichts davon wussten - es fehlte die Transparenz. Erzieherinnen und Tagesmütter platzieren ihre Gesuche künftig online, Kitas inserieren dort ihre Angebote. Ministerin Schäfer sagt: 'Wir müssen die Stellenbesetzungen dringend beschleunigen und zielgenauer organisieren.'
Im Sommer 2013 ist damit zu rechen, dass sich das Verhältnis der freien Stellen und der arbeitssuchenden Erzieher umkehren wird - wegen des intensiven Ausbaus von Krippen. Bei der Bundesagentur für Arbeit erklärt man die aktuellen Zahlen damit, dass bei vielen arbeitslosen Erzieherinnen die regionale Mobilität eingeschränkt sei, auch wegen der Betreuung der eigenen Kinder. Sie blieben dann lange arbeitslos. Ein weitere Punkt sei der mangelnde finanzielle Anreiz. 'Die Hälfte aller gemeldeten Stellen als Fachkraft sehen eine Teilzeit-Beschäftigung vor', so ein Sprecher.
Entsprechend verpufft ist denn auch die Initiative von Arbeitsministerin Ursula von der Leyen, 5000 arbeitslose Schlecker-Frauen zu Erzieherinnen umschulen zu lassen. Nur etwa 100 begannen eine Ausbildung für die Arbeit im Kindergarten.
Grünen-Chef Cem Özdemir ist ausgebildeter Erzieher und hat einige Jahre im Kindergarten gearbeitet. Er kann lustige Geschichten erzählen aus dem Alltag zwischen Bauklötzchen und Windeleimern, am schönsten ist diese: Als ihn ein Junge immer wieder fragte, was denn sein richtiger Beruf sei, erzählte ihm Özdemir, dass er nachts als Schichtarbeiter am Band stehe und nur zum Spaß morgens in die Kita komme. Da war das Weltbild des Jungen wieder in Ordnung.
Erzieher verzweifelt gesucht: deutsche Kitas
Wenn derzeit vom Erziehernotstand die Rede ist, wird vor allem diese mangelnde gesellschaftliche Anerkennung für den Beruf dafür verantwortlich gemacht, und natürlich die schlechte Bezahlung. Doch, man glaubt es kaum, es gibt auch arbeitslose Erzieher, die keinen Job finden - obwohl sie sich doch sozusagen die Rosinen aus den Brotzeitdosen der Kleinen picken könnten. 26259 arbeitssuchende Erzieherinnen bundesweit sind bei der Bundesagentur für Arbeit gemeldet, dem gegenüber standen im November nur 6508 freie Stellen. In Nordrhein-Westfalen begegnet man dieser absurden Situation nun mit einer Stellenbörse für Kindertageseinrichtungen. Familienministerin Ute Schäfer hat am Dienstag in Düsseldorf die Internet-Seite Kita-Stellen.nrw.de gestartet und will dort die losen Enden zusammenführen.
Diese Initiative ist bundesweit einzigartig und baut schon mal vor für den 1.August 2013. Ein Horrortermin für viele Kommunen, weil von da an der Rechtsanspruch auf einen Krippenplatz gilt. 220000 Betreuungsplätze fehlen noch bundesweit, außerdem 23000 Erzieher. Die Online-Börse soll nun passgenau das Personal verteilen, zumindest in Nordrhein-Westfalen. Dort haben Ministeriums-Mitarbeiter festgestellt, dass in einem Landkreis händeringend nach Personal gesucht wurde, arbeitslose Erzieherinnen im Nachbarlandkreis aber nichts davon wussten - es fehlte die Transparenz. Erzieherinnen und Tagesmütter platzieren ihre Gesuche künftig online, Kitas inserieren dort ihre Angebote. Ministerin Schäfer sagt: 'Wir müssen die Stellenbesetzungen dringend beschleunigen und zielgenauer organisieren.'
Im Sommer 2013 ist damit zu rechen, dass sich das Verhältnis der freien Stellen und der arbeitssuchenden Erzieher umkehren wird - wegen des intensiven Ausbaus von Krippen. Bei der Bundesagentur für Arbeit erklärt man die aktuellen Zahlen damit, dass bei vielen arbeitslosen Erzieherinnen die regionale Mobilität eingeschränkt sei, auch wegen der Betreuung der eigenen Kinder. Sie blieben dann lange arbeitslos. Ein weitere Punkt sei der mangelnde finanzielle Anreiz. 'Die Hälfte aller gemeldeten Stellen als Fachkraft sehen eine Teilzeit-Beschäftigung vor', so ein Sprecher.
Entsprechend verpufft ist denn auch die Initiative von Arbeitsministerin Ursula von der Leyen, 5000 arbeitslose Schlecker-Frauen zu Erzieherinnen umschulen zu lassen. Nur etwa 100 begannen eine Ausbildung für die Arbeit im Kindergarten.