Nachdem Göteborger Schülerinnen Opfer von Cybermobbing geworden waren, verabredeten sich auf Facebook mehr als 500 Schüler zur öffentlichen Demütigung einer Mitschülerin. Die 17-Jährige steht nach einem Polizeieinsatz nun unter Personenschutz.
München - Als die Schüler von 'Framtidsgymnasiet' ('Zukunftsgymnasium') und 'Plusgymnasiet' im Zentrum der schwedischen Hafenstadt Göteborg am Dienstagmorgen zum Unterricht gingen, wussten sie, dass der Tag für ihre Ausbildung verloren sei: Über die Internetseite 'Facebook' waren sie in der Nacht aufgefordert worden, sich um 11 Uhr vor dem 'Plusgymnasium' zu versammeln, um eine Mitschülerin 'fertigzumachen'. Zwar war, auf Bitten der Schulleitungen, auch die Polizei in mehreren Mannschaftsbussen angerückt. Aber sie half wenig: Mehr als fünfhundert Schüler standen um elf Uhr auf der Straße vor der Schule, bewarfen die Polizisten mit Flaschen, Steinen und Schneebällen, zerstörten Straßenleuchten und sprangen auf Autos. Mehrere Jugendliche wurden von ihresgleichen niedergeschlagen. Viele Schüler randalierten danach weiter in einem naheliegenden Einkaufszentrum, in dem Läden geschlossen werden mussten. Über Stunden war die Polizei nicht Herrin der Lage, obwohl sie bald berittene Polizisten, Hunde und einen Hubschrauber einsetzte, nahm dann aber 27 Schüler in Gewahrsam - einschließlich der 17-Jährigen, die 'fertiggemacht' werden sollte. Diese wurde an einen geheimen Ort gebracht, wo sie nun unter Personenschutz steht.
Cyber-Mobbing erreichte in Schweden jetzt einen neuen Höhepunkt
Am vergangenen Samstag war auf 'Instagram', einem zu Facebook gehörenden Internetportal, in dem es vor allem um die Veröffentlichung von Fotos geht, ein Konto für 'Huren und Schlampen' eröffnet worden. Es enthielt Bilder von oft nackten oder halbnackten Schülerinnen, mit Namen, sowie die Aufforderung, mehr solche Fotos einzuschicken. Die meist sehr rohen Kommentare lauten etwa: 'Sie läuft nur noch mit gespreizten Beinen durch die Stadt ...' Oder: 'Das ist eine Albanerin, sie schläft mit dem Freund ihrer schwangeren Schwester'. Die Anonymität des Einsenders sei gewährleistet.
Als das Konto am Montag geschlossen wurde, enthielt es über 200 solcher Bilder und war von fast zehntausend Menschen gesehen worden. Verschwunden waren die Fotografien dadurch indessen nicht, sondern längst vervielfältigt und über andere Konten auf Instagram und Facebook zugänglich. Gleichzeitig entstanden in mehreren anderen Städten Schwedens ähnliche Internetkonten. Die 17-Jährige, zu deren Bestrafung die randalierenden Schüler eigentlich ausgezogen waren, war bei Schließung des ursprünglichen Kontos als dessen Urheberin genannt worden. Gegenüber der Polizei bestritt sie, je etwas mit der Einrichtung des Kontos zu tun gehabt zu haben, und erklärte, selbst darin abgebildet worden zu sein.
Im Eingang des 'Framitidsgymnasiet' hängt nun ein Schild: 'Die Schule ist geschlossen. Willkommen zurück am 7. Januar.' Das 'Plusgymnasium' soll am Donnerstag wieder geöffnet werden, unter Aufsicht von 'Dialogpolizisten'. In den vergangenen beiden Tagen nahm die Polizei fast 60 Anzeigen wegen Verletzung der Persönlichkeitsrechte entgegen. Auch am Mittwoch kam es zu Unruhen, als etwa 200 Schüler randalierend durch die Innenstadt Göteborgs zogen.
München - Als die Schüler von 'Framtidsgymnasiet' ('Zukunftsgymnasium') und 'Plusgymnasiet' im Zentrum der schwedischen Hafenstadt Göteborg am Dienstagmorgen zum Unterricht gingen, wussten sie, dass der Tag für ihre Ausbildung verloren sei: Über die Internetseite 'Facebook' waren sie in der Nacht aufgefordert worden, sich um 11 Uhr vor dem 'Plusgymnasium' zu versammeln, um eine Mitschülerin 'fertigzumachen'. Zwar war, auf Bitten der Schulleitungen, auch die Polizei in mehreren Mannschaftsbussen angerückt. Aber sie half wenig: Mehr als fünfhundert Schüler standen um elf Uhr auf der Straße vor der Schule, bewarfen die Polizisten mit Flaschen, Steinen und Schneebällen, zerstörten Straßenleuchten und sprangen auf Autos. Mehrere Jugendliche wurden von ihresgleichen niedergeschlagen. Viele Schüler randalierten danach weiter in einem naheliegenden Einkaufszentrum, in dem Läden geschlossen werden mussten. Über Stunden war die Polizei nicht Herrin der Lage, obwohl sie bald berittene Polizisten, Hunde und einen Hubschrauber einsetzte, nahm dann aber 27 Schüler in Gewahrsam - einschließlich der 17-Jährigen, die 'fertiggemacht' werden sollte. Diese wurde an einen geheimen Ort gebracht, wo sie nun unter Personenschutz steht.
Cyber-Mobbing erreichte in Schweden jetzt einen neuen Höhepunkt
Am vergangenen Samstag war auf 'Instagram', einem zu Facebook gehörenden Internetportal, in dem es vor allem um die Veröffentlichung von Fotos geht, ein Konto für 'Huren und Schlampen' eröffnet worden. Es enthielt Bilder von oft nackten oder halbnackten Schülerinnen, mit Namen, sowie die Aufforderung, mehr solche Fotos einzuschicken. Die meist sehr rohen Kommentare lauten etwa: 'Sie läuft nur noch mit gespreizten Beinen durch die Stadt ...' Oder: 'Das ist eine Albanerin, sie schläft mit dem Freund ihrer schwangeren Schwester'. Die Anonymität des Einsenders sei gewährleistet.
Als das Konto am Montag geschlossen wurde, enthielt es über 200 solcher Bilder und war von fast zehntausend Menschen gesehen worden. Verschwunden waren die Fotografien dadurch indessen nicht, sondern längst vervielfältigt und über andere Konten auf Instagram und Facebook zugänglich. Gleichzeitig entstanden in mehreren anderen Städten Schwedens ähnliche Internetkonten. Die 17-Jährige, zu deren Bestrafung die randalierenden Schüler eigentlich ausgezogen waren, war bei Schließung des ursprünglichen Kontos als dessen Urheberin genannt worden. Gegenüber der Polizei bestritt sie, je etwas mit der Einrichtung des Kontos zu tun gehabt zu haben, und erklärte, selbst darin abgebildet worden zu sein.
Im Eingang des 'Framitidsgymnasiet' hängt nun ein Schild: 'Die Schule ist geschlossen. Willkommen zurück am 7. Januar.' Das 'Plusgymnasium' soll am Donnerstag wieder geöffnet werden, unter Aufsicht von 'Dialogpolizisten'. In den vergangenen beiden Tagen nahm die Polizei fast 60 Anzeigen wegen Verletzung der Persönlichkeitsrechte entgegen. Auch am Mittwoch kam es zu Unruhen, als etwa 200 Schüler randalierend durch die Innenstadt Göteborgs zogen.