Kliniken wollen im Wahljahr 2013 Politiker an die Krankenbetten holen. Interessenvertreter des Gesundheitswesen sind von politischen Entscheidungen besonders betroffen.
Obwohl es keine physikalisch nachweisbare Verbindung gibt, geht vom September des kommenden Jahres eine Sogwirkung aus. Wie Eisenspäne zum Magnetfeld richten sich die Akteure im politischen Berlin nach diesem Datum aus. Irgendwann im neunten Monat 2013 soll nämlich der neue Bundestag gewählt werden. Und alle wollen dabei möglichst viel für sich herausholen. Die Parteien sowieso, aber auch die Lobbyisten überlegen bereits, wie sie das Wahljahr am besten für ihre Zwecke nützen können.
Deutsche Kliniken fordern von der Politik mehr Zugeständnisse
Besonders gilt das für die Interessenvertreter des Gesundheitswesens, und das hat zwei Gründe. Erstens bestimmt die Politik sehr unmittelbar über das Wohl und Wehe von Kassen, Ärzten, Apothekern und Pharmakonzernen. Da gilt es unliebsame Entscheidungen von vornherein auszuschließen. Zweitens gibt es im Gesundheitssystem derzeit gigantische Reserven. Mehr als 25 Milliarden Euro liegen im Gesundheitsfonds und bei den Kassen. Die gut organisierte Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) hat bereits beschlossen, wie sie die Politik im Wahljahr für ihre Zwecke gewinnen will - indem sie direkt in den Wahlkreisen der Gesundheitspolitiker und anderer Entscheidungsträger Stimmung macht.
Das Ziel der Aktion lautet: mehr Geld für Kliniken. Denn die Krankenhäuser beklagen eine massive Unterfinanzierung. 2013 soll jedes zweite Haus ein Defizit einfahren. Die zuletzt von der Koalition beschlossenen Finanzspritzen gelten als völlig unzureichend.
Nach einer der Süddeutschen Zeitung vorliegenden Beratungsunterlage soll die Kampagne 2013 etwa 1,5 Millionen Euro kosten. Diese wolle man in einer Art Umlage bei den Krankenhäusern einsammeln - pro Bett sollen die Kliniken drei Euro geben. Ziel der sogenannten Entscheider-Kampagne soll es sein, 'die Interessen der Krankenhäuser in erster Linie bei der Politik bekannt zu machen und durchzusetzen'. Die Bundestags-Kandidaten und die Landtagsabgeordneten sollen zu von einer Agentur geplanten Aktionen in die Krankenhäuser eingeladen werden - die Politik darf den Mangel gleich am Krankenbett betrachten. Klar, dass die Presse ebenfalls willkommen ist.
Auch Schwestern, Pfleger und Ärzte sollen helfen und für die Sache der Krankenhäuser werben, offenbar auch bei den Patienten. 'Die Krankenhausmitarbeiter sollen als wichtige Multiplikatoren und Meinungsträger angesprochen werden'.
Die Macht der etwa 2000 Krankenhäuser ist nicht zu unterschätzen. Häufig sind die Kliniken in den ländlichen Wahlkreisen mit Abstand der größte Arbeitgeber und auch Steuerzahler. Schon in der Vergangenheit hatten sie es verstanden, die Politik unter Druck zu setzen, wie zum Beispiel mit einer Großkundgebung vor dem Brandenburger Tor 2008.
In einigen Regionen will man die Kampagne der DKG noch ausdehnen. So planen die Krankenhäuser in Baden-Württemberg eine Politik der 'Nadelstiche'. In der Diskussion ist, alle Kliniken im Land zu einem bestimmten Zeitpunkt für 15 Minuten zu schließen.
Offiziell wollte sich kein Politiker von Union oder FDP zu den Plänen äußern. In Kreisen der Koalition hieß es nur: 'Es ist spannend, wie viel Geld für eine solche Kampagne da ist.'
Obwohl es keine physikalisch nachweisbare Verbindung gibt, geht vom September des kommenden Jahres eine Sogwirkung aus. Wie Eisenspäne zum Magnetfeld richten sich die Akteure im politischen Berlin nach diesem Datum aus. Irgendwann im neunten Monat 2013 soll nämlich der neue Bundestag gewählt werden. Und alle wollen dabei möglichst viel für sich herausholen. Die Parteien sowieso, aber auch die Lobbyisten überlegen bereits, wie sie das Wahljahr am besten für ihre Zwecke nützen können.
Deutsche Kliniken fordern von der Politik mehr Zugeständnisse
Besonders gilt das für die Interessenvertreter des Gesundheitswesens, und das hat zwei Gründe. Erstens bestimmt die Politik sehr unmittelbar über das Wohl und Wehe von Kassen, Ärzten, Apothekern und Pharmakonzernen. Da gilt es unliebsame Entscheidungen von vornherein auszuschließen. Zweitens gibt es im Gesundheitssystem derzeit gigantische Reserven. Mehr als 25 Milliarden Euro liegen im Gesundheitsfonds und bei den Kassen. Die gut organisierte Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) hat bereits beschlossen, wie sie die Politik im Wahljahr für ihre Zwecke gewinnen will - indem sie direkt in den Wahlkreisen der Gesundheitspolitiker und anderer Entscheidungsträger Stimmung macht.
Das Ziel der Aktion lautet: mehr Geld für Kliniken. Denn die Krankenhäuser beklagen eine massive Unterfinanzierung. 2013 soll jedes zweite Haus ein Defizit einfahren. Die zuletzt von der Koalition beschlossenen Finanzspritzen gelten als völlig unzureichend.
Nach einer der Süddeutschen Zeitung vorliegenden Beratungsunterlage soll die Kampagne 2013 etwa 1,5 Millionen Euro kosten. Diese wolle man in einer Art Umlage bei den Krankenhäusern einsammeln - pro Bett sollen die Kliniken drei Euro geben. Ziel der sogenannten Entscheider-Kampagne soll es sein, 'die Interessen der Krankenhäuser in erster Linie bei der Politik bekannt zu machen und durchzusetzen'. Die Bundestags-Kandidaten und die Landtagsabgeordneten sollen zu von einer Agentur geplanten Aktionen in die Krankenhäuser eingeladen werden - die Politik darf den Mangel gleich am Krankenbett betrachten. Klar, dass die Presse ebenfalls willkommen ist.
Auch Schwestern, Pfleger und Ärzte sollen helfen und für die Sache der Krankenhäuser werben, offenbar auch bei den Patienten. 'Die Krankenhausmitarbeiter sollen als wichtige Multiplikatoren und Meinungsträger angesprochen werden'.
Die Macht der etwa 2000 Krankenhäuser ist nicht zu unterschätzen. Häufig sind die Kliniken in den ländlichen Wahlkreisen mit Abstand der größte Arbeitgeber und auch Steuerzahler. Schon in der Vergangenheit hatten sie es verstanden, die Politik unter Druck zu setzen, wie zum Beispiel mit einer Großkundgebung vor dem Brandenburger Tor 2008.
In einigen Regionen will man die Kampagne der DKG noch ausdehnen. So planen die Krankenhäuser in Baden-Württemberg eine Politik der 'Nadelstiche'. In der Diskussion ist, alle Kliniken im Land zu einem bestimmten Zeitpunkt für 15 Minuten zu schließen.
Offiziell wollte sich kein Politiker von Union oder FDP zu den Plänen äußern. In Kreisen der Koalition hieß es nur: 'Es ist spannend, wie viel Geld für eine solche Kampagne da ist.'