Mal denkt ein Spieler nicht mehr daran, die Zahlen zu vergleichen. Mal verlegt er gleich den ganzen Schein. Jedes Jahr bleiben hohe Gewinne bei den Lotto-Stellen einfach liegen - bis ein anderer seine Chance bekommt
Mit einem Einsatz von 10,10 Euro und der richtigen Losnummer der Glücksspirale hat ein Lottospieler in Nordrhein-Westfalen Mitte Oktober eine lebenslange Sofortrente von 7500 Euro monatlich oder einen Einmalbetrag von 2,1 Millionen Euro gewonnen. Gemeldet hat sich der Glückliche bisher jedoch nicht. Bis Mitte Januar hat er noch Zeit. Ähnliches wird aus Großbritannien berichtet: Dort hatte ein Spieler im Lotto den Jackpot von etwa 80 Millionen Euro gewonnen. Trotz monatelanger intensiver Suche konnte der Gewinner nicht gefunden werden. Jetzt kommt das Geld dem britischen Gemeinwohl zugute.
Etwa 27 Millionen Deutsche spielen Woche für Woche Lotto. Etwa 900 Millionen Lottoscheine füllten sie in gerade abgelaufenen Jahr aus. In Baden-Württemberg kostet ein Lottoschein 20 Cent, in Bayern 25 Cent, in Hamburg 50 Cent und in Schleswig-Holstein sogar 60 Cent. Der voraussichtliche Umsatz der Lotto-Branche für 2012: 6,7 Milliarden Euro. 7,5 Prozent davon bleiben als Provisionen in den Annahmestellen: etwa 500 Millionen Euro. Etwa 180 Millionen Euro verschlingt die Verwaltung. 16,7 Prozent des Umsatzes, das sind 2012 etwa 1,1 Milliarden Euro, fließen als Lotteriesteuer in die Kassen der Bundesländer. Diese streichen auch die sogenannte 'Konzessionsabgabe' ein, die bundesweit durchschnittlich 23 Prozent beträgt. Bei 6,7 Milliarden Euro Umsatz sind das immerhin etwa 1,5 Milliarden Euro. Mit diesem Geld unterstützen die Bundesländer soziale und Umweltschutz-Projekte, Kultur und Sport.
Nur die Hälfte der Spieleinsätze werden als Gewinne ausgeschüttet. Das steht im Glücksspielstaatsvertrag. In diesem Jahr werden dabei voraussichtlich 3,35 Milliarden Euro zusammen kommen. Aber: Millionen davon bleiben in den Lottozentralen liegen. Kleine Gewinne von fünf oder zehn Euro werden nicht abgeholt, weil ein Spieler vielleicht seinen Lottoschein nicht mehr findet oder vergessen hat, die Zahlen zu vergleichen. Das passiert vor allem Gelegenheitsspielern oft. Nicht abgeholte Kleingewinne kommen in den Jackpot. Gewinne von über 100000 Euro werden dreizehn Wochen lang zurückgehalten. Nach dieser Frist fließt das Geld in den so genannten Ausgleichsfonds für Sonderauslosungen der Glücksspirale. Hinzu kommen hier nicht selten auch nicht abgeholte Gewinne aus dem Spiel 77.
Wann die nächste Zusatzverlosung stattfindet und wie der Gewinnplan dafür aussehen soll, entscheiden die Vertreter der 16 Landeslotteriegesellschaften gemeinsam auf ihren Quartalssitzungen. Die letzte Sonderauslosung war im Januar 2012. Sieben Millionen Euro wurden dabei unters Volk gebracht - auch in Form von zusätzlichen Prämien wie Autos oder Reisen. Die nächste ist im Frühjahr 2013 geplant, 'wenn wir wieder genügend Geld im Fonds haben', wie Bernhard Brunner, Unternehmenssprecher der Staatlichen Lotterieverwaltung in Bayern, der aktuell federführenden Gesellschaft im Deutschen Lotto- und Totoblock, betont. Klar ist aber: Je mehr Gewinne bei den Ausspielungen liegen bleiben, desto schneller gibt es eine Extraausspielung. Diese wird bundesweit gespielt. So kann bei einer Sonderauslosung auch ein Berliner oder Hamburger Lottospieler Summen gewinnen, die ursprünglich in Hessen oder Sachsen liegen geblieben sind.
Wie hoch die jährliche Summe nicht abgeholter Gewinne genau ist, weiß offensichtlich niemand. Eine bundesweite Statistik gibt es bei den staatlichen Lotteriegesellschaften nicht, nur Schätzungen. So geben die Landeslotteriegesellschaften von Hamburg und Bayern an, dass knapp ein Prozent der Gewinne bei ihnen nicht ausgezahlt werden, weil die Spieler sich nicht melden. In der Hansestadt seien das 600000 bis 700000 Euro pro Jahr, sagt Torsten Meinberg, Geschäftsführer von Lotto Hamburg. Nach Schätzungen von Petra von Strombeck, Vorstandsvorsitzende des privaten Vermittlers Lotto24.de, werden jedoch deutlich mehr Gewinne nicht abgeholt. Ehemalige Lotto-Chefs hätten das bestätigt. Von Strombeck geht davon aus, 'dass bis zu 20 Prozent der Kleingewinne bei den Lottogesellschaften liegen bleiben.'
Vergessene Millionen gibt es nur beim herkömmlichen 6 aus 49 mit Spielscheinen aus Papier. Beim Online-Lotto, das seit diesem Jahr wieder erlaubt ist, kann es nicht passieren, dass Gewinne liegen bleiben. Wer elektronisch tippt, der bekommt automatisch eine Quittung. Außerdem wird der Gewinn sofort nach der Ausspielung über einen Treuhänder auf das Spielkonto übertragen und jeder Gewinner per SMS und Mail informiert. Lotto24-Chefin Petra von Strombeck: 'Bei uns ist es ausgeschlossen, dass ein Gewinn verloren geht oder verfällt.' Gleiches gilt für das Internet-Tippen bei den staatlichen Gesellschaften, deren gemeinsame Plattform Lotto.de heißt.
Ein zweiter Vorteil der elektronischen Lotto-Variante: Man muss nicht mehr bei Schnee, Eis oder Matsch auf die Straße gehen, um sich seine Chance auf vier, fünf oder sechs Richtige zu wahren. Internet-Tipper können vom heimischen Sofa oder Büro-Arbeitsplatz aus Millionär werden. Hätte der verhinderte 80-Millionen-Euro-Lottogewinner in Großbritannien doch online getippt.
Mit einem Einsatz von 10,10 Euro und der richtigen Losnummer der Glücksspirale hat ein Lottospieler in Nordrhein-Westfalen Mitte Oktober eine lebenslange Sofortrente von 7500 Euro monatlich oder einen Einmalbetrag von 2,1 Millionen Euro gewonnen. Gemeldet hat sich der Glückliche bisher jedoch nicht. Bis Mitte Januar hat er noch Zeit. Ähnliches wird aus Großbritannien berichtet: Dort hatte ein Spieler im Lotto den Jackpot von etwa 80 Millionen Euro gewonnen. Trotz monatelanger intensiver Suche konnte der Gewinner nicht gefunden werden. Jetzt kommt das Geld dem britischen Gemeinwohl zugute.
Etwa 27 Millionen Deutsche spielen Woche für Woche Lotto. Etwa 900 Millionen Lottoscheine füllten sie in gerade abgelaufenen Jahr aus. In Baden-Württemberg kostet ein Lottoschein 20 Cent, in Bayern 25 Cent, in Hamburg 50 Cent und in Schleswig-Holstein sogar 60 Cent. Der voraussichtliche Umsatz der Lotto-Branche für 2012: 6,7 Milliarden Euro. 7,5 Prozent davon bleiben als Provisionen in den Annahmestellen: etwa 500 Millionen Euro. Etwa 180 Millionen Euro verschlingt die Verwaltung. 16,7 Prozent des Umsatzes, das sind 2012 etwa 1,1 Milliarden Euro, fließen als Lotteriesteuer in die Kassen der Bundesländer. Diese streichen auch die sogenannte 'Konzessionsabgabe' ein, die bundesweit durchschnittlich 23 Prozent beträgt. Bei 6,7 Milliarden Euro Umsatz sind das immerhin etwa 1,5 Milliarden Euro. Mit diesem Geld unterstützen die Bundesländer soziale und Umweltschutz-Projekte, Kultur und Sport.
Nur die Hälfte der Spieleinsätze werden als Gewinne ausgeschüttet. Das steht im Glücksspielstaatsvertrag. In diesem Jahr werden dabei voraussichtlich 3,35 Milliarden Euro zusammen kommen. Aber: Millionen davon bleiben in den Lottozentralen liegen. Kleine Gewinne von fünf oder zehn Euro werden nicht abgeholt, weil ein Spieler vielleicht seinen Lottoschein nicht mehr findet oder vergessen hat, die Zahlen zu vergleichen. Das passiert vor allem Gelegenheitsspielern oft. Nicht abgeholte Kleingewinne kommen in den Jackpot. Gewinne von über 100000 Euro werden dreizehn Wochen lang zurückgehalten. Nach dieser Frist fließt das Geld in den so genannten Ausgleichsfonds für Sonderauslosungen der Glücksspirale. Hinzu kommen hier nicht selten auch nicht abgeholte Gewinne aus dem Spiel 77.
Wann die nächste Zusatzverlosung stattfindet und wie der Gewinnplan dafür aussehen soll, entscheiden die Vertreter der 16 Landeslotteriegesellschaften gemeinsam auf ihren Quartalssitzungen. Die letzte Sonderauslosung war im Januar 2012. Sieben Millionen Euro wurden dabei unters Volk gebracht - auch in Form von zusätzlichen Prämien wie Autos oder Reisen. Die nächste ist im Frühjahr 2013 geplant, 'wenn wir wieder genügend Geld im Fonds haben', wie Bernhard Brunner, Unternehmenssprecher der Staatlichen Lotterieverwaltung in Bayern, der aktuell federführenden Gesellschaft im Deutschen Lotto- und Totoblock, betont. Klar ist aber: Je mehr Gewinne bei den Ausspielungen liegen bleiben, desto schneller gibt es eine Extraausspielung. Diese wird bundesweit gespielt. So kann bei einer Sonderauslosung auch ein Berliner oder Hamburger Lottospieler Summen gewinnen, die ursprünglich in Hessen oder Sachsen liegen geblieben sind.
Wie hoch die jährliche Summe nicht abgeholter Gewinne genau ist, weiß offensichtlich niemand. Eine bundesweite Statistik gibt es bei den staatlichen Lotteriegesellschaften nicht, nur Schätzungen. So geben die Landeslotteriegesellschaften von Hamburg und Bayern an, dass knapp ein Prozent der Gewinne bei ihnen nicht ausgezahlt werden, weil die Spieler sich nicht melden. In der Hansestadt seien das 600000 bis 700000 Euro pro Jahr, sagt Torsten Meinberg, Geschäftsführer von Lotto Hamburg. Nach Schätzungen von Petra von Strombeck, Vorstandsvorsitzende des privaten Vermittlers Lotto24.de, werden jedoch deutlich mehr Gewinne nicht abgeholt. Ehemalige Lotto-Chefs hätten das bestätigt. Von Strombeck geht davon aus, 'dass bis zu 20 Prozent der Kleingewinne bei den Lottogesellschaften liegen bleiben.'
Vergessene Millionen gibt es nur beim herkömmlichen 6 aus 49 mit Spielscheinen aus Papier. Beim Online-Lotto, das seit diesem Jahr wieder erlaubt ist, kann es nicht passieren, dass Gewinne liegen bleiben. Wer elektronisch tippt, der bekommt automatisch eine Quittung. Außerdem wird der Gewinn sofort nach der Ausspielung über einen Treuhänder auf das Spielkonto übertragen und jeder Gewinner per SMS und Mail informiert. Lotto24-Chefin Petra von Strombeck: 'Bei uns ist es ausgeschlossen, dass ein Gewinn verloren geht oder verfällt.' Gleiches gilt für das Internet-Tippen bei den staatlichen Gesellschaften, deren gemeinsame Plattform Lotto.de heißt.
Ein zweiter Vorteil der elektronischen Lotto-Variante: Man muss nicht mehr bei Schnee, Eis oder Matsch auf die Straße gehen, um sich seine Chance auf vier, fünf oder sechs Richtige zu wahren. Internet-Tipper können vom heimischen Sofa oder Büro-Arbeitsplatz aus Millionär werden. Hätte der verhinderte 80-Millionen-Euro-Lottogewinner in Großbritannien doch online getippt.