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Untersuchung zum Tod des TV-Pudels

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Der Start von Markus Lanz bei 'Wetten dass..?' wird überschattet vom Tod eines Studio-Hundes.


Er war doch in den besten Jahren. Ach was, er hatte die besten Jahre noch vor sich. Er war ein Model, und er war ein Star. 'Ein Superstar', wie die bunten Blätter schrieben, wenn ihm sein unnachahmliches Äußeres wieder einen neuen Preis eingebracht hatte. Auf der Bühne, so sagen die, die ihn kennen durften, war er wirklich komplett stressfrei. Von den weiblichen Wesen wurde er genau dafür bewundert. Denn das lieben sie: einen, der locker bleiben kann und nicht prahlen muss wie all die anderen; der einfach rauskommt vors Publikum, und alle Blicke richten sich auf ihn, ohne dass er ein Wort sagen muss. Sein Künstlername hieß 'Gently Born Monarch'. War es da noch Zufall, dass er mit seinem hochtoupierten grauen Lockenkopf an Herrscher aus barocken Zeiten erinnerte? Die mussten freilich erst noch eine Perücke aufsetzen, um ähnliche Erfolge zu erzielen. An schlechteren Tagen, wenn die Minipli-Locken nicht richtig lagen, ähnelte er dem alten Tony Curtis; dies freilich, ohne selbst die geringste Vorstellung von seiner Wirkung auf andere zu haben.




Bühnen-Pudel Monarch bei "Wetten dass..?"

Sanft wurde er geboren, sanft ging er von uns. 'Gently Born Monarch', König aller Bühnen-Pudel, ist am Samstag von einer Bank gekippt und so schnell verschieden, dass die 13 Millionen Zuschauer von 'Wetten, dass ..?' gar nichts davon mitbekommen haben. Das ist jene Sendung, die jüngst ihres berühmten Moderators verlustig ging. Nun wird die Sendezeit von einem weniger berühmten Moderator überzogen. Von ihm lässt sich aber immerhin sagen, dass er weiblichen Studiogästen nicht ganz so begehrlich auf die Schenkel schielt wie sein Vorgänger und sich auch nicht bevorzugt in Gummibärchenfarben kleidet. Und jetzt das! Natürlich, wenn so etwas passiert, dann will ja wieder keiner schuld gewesen sein, nicht wahr? Alle versichern natürlich, Monarch habe sich bis zuletzt pudelwohl gefühlt. Der Auftritt sei streng nach Vorschrift abgelaufen, ja, man habe dem Tier die Freude an der Präsentation seiner Haarpracht förmlich angemerkt. Deshalb hat man den Leichnam auch über die Grenze ins neutrale Utrecht gebracht, zur Obduktion. Monarchs Schauspielerkollege Wotan Wilke Möhring äußert bereits Zweifel an der offiziellen Version, das sensible Tiere sei aus wenigen Zentimetern Höhe unglücklich aufgeschlagen: So ein Hund müsse derlei eigentlich aushalten. Er, Wotan Wilke Möhring, wisse dies gut. Denn er sei selbst viele Male mit dem Kopf irgendwo gegengeschlagen und habe, so der Mime weiter, 'auch viel davor bekommen'. Das mag erklären, warum er es an diesem verhängnisvollen Abend für geboten hielt, eine Wette abzuschließen, ob sich die Rasse eines Hundes blind am Fell ertasten ließe. Die Frage nach den näheren Umständen von Monarchs Ableben bleibt jedoch offen. Nicht nur die Tierschützer fürchten inzwischen, dass diese Sendung selbst für den stärksten Pudel zu viel ist.

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