Eine Radiosendung versucht, den Texanern Atheismus zu vermitteln.
'Ich werde dich jetzt etwas fragen. Und ich mache das nicht, um dich zu beleidigen, sondern um uns allen Zeit zu sparen.' Zwölf Minuten lang hat Matt Dillahunty versucht, seinem Anrufer klarzumachen, dass es vor 4000 Jahren keine Sintflut gab, die die Menschheit fast vernichtet hätte. Und er hat versucht klarzustellen, dass Kreationismus, der Glaube an den biblischen Schöpfungsbericht, keine Wissenschaft ist. Als Moderator der wöchentlichen Call-In-Sendung The Atheist Experience findet Dillahunty oft deutliche Worte, vor allem dann, wenn sich seine Diskussionspartner in logische Widersprüche verstricken. Seit mittlerweile 15 Jahren ist die Livesendung im offenen Kanal im texanischen Austin und über Livestream im Internet zu sehen.
Zwei der wöchentlich wechselnden Moderatoren diskutieren mit Anrufern über Gott und die Welt. Vor allem über Gott, denn an den glauben sie nicht. Ihre Sendung soll 'positiven Atheismus und die Trennung von Kirche und Staat' fördern. Damit vertreten sie eine Weltsicht, die in den USA nicht gerade wohlgelitten ist. 'Wenn du an der Ost- oder Westküste lebst, vielleicht sogar in New York oder Los Angeles, interessiert sich niemand wirklich für deinen Glauben', sagt Moderator Russell Glasser. 'Aber in der Landesmitte und vor allem hier in Texas gibt es viele fundamentalistisch eingestellte Christen.'
Atheismus aus dem Radio?
Seit Glasser im Jahr 2000 nach Austin zog, ist er in der Atheist Community of Austin (ACA) aktiv. Die Organisation begann in den späten Neunzigern mit einer Zeitungsannonce als Einladung zum atheistischen Kaffeeklatsch, heute zählt sie mehr als 100 aktive Mitglieder. Den meisten Zulauf verdankt sie ihrer Call-In-Sendung. 'Die ersten zehn Jahre war es eine lokale Show mit lokalen Anrufern', erinnert sich Glasser. 'Aber als die ersten Clips bei Youtube auftauchten, wurde es ein weltweiter Erfolg.'
Besonders beliebt sind die Videos, in denen argumentativ unbeholfene aber religiös überzeugte Anrufer von den Moderatoren auseinandergenommen werden. Etwa dann, wenn irgendwo in Kleinasien wiederholt die Arche Noah gefunden wurde. Kaum jemand versteht es, solche Diskussionen so unterhaltsam zu gestalten wie die Moderatoren von The Atheist Experience. Bibelfest und rhetorisch brillant ist Matt Dillahunty inzwischen der Star der Show.
Dabei wollte Dillahunty eigentlich Priester werden. Gerne erzählt der massige Mann mit Bart und Glatze von seinem Aufwachsen in einer christlich-fundamentalistischen Familie. Und wie er auf immer mehr Widersprüche stieß, bis er keine rationalen Gründe mehr finden konnte, an seinem Glauben festzuhalten. Eben das ist es, was Dillahunty auch von seinen Zuschauern fordert: ihren Glauben zu hinterfragen. Wer sich gut schlägt, kann auf ein geistreiches Gespräch hoffen. Wer sich ungeschickt anstellt, wird schnell zum Gespött der Youtube-Community.
Solche Häme sei nicht das Ziel der Sendung, erläutert Russell Glasser. Vielmehr sieht er in ihr einen Beitrag im Kampf gegen das oft restriktive religiöse Klima in den USA. Dass viele religiöse Menschen schon das Konzept der Show als anstößig empfinden, ist Russell Glasser klar, 'aber für diese ist es schon eine Provokation, wenn man überhaupt anderer Ansicht ist als sie'.
'Ich werde dich jetzt etwas fragen. Und ich mache das nicht, um dich zu beleidigen, sondern um uns allen Zeit zu sparen.' Zwölf Minuten lang hat Matt Dillahunty versucht, seinem Anrufer klarzumachen, dass es vor 4000 Jahren keine Sintflut gab, die die Menschheit fast vernichtet hätte. Und er hat versucht klarzustellen, dass Kreationismus, der Glaube an den biblischen Schöpfungsbericht, keine Wissenschaft ist. Als Moderator der wöchentlichen Call-In-Sendung The Atheist Experience findet Dillahunty oft deutliche Worte, vor allem dann, wenn sich seine Diskussionspartner in logische Widersprüche verstricken. Seit mittlerweile 15 Jahren ist die Livesendung im offenen Kanal im texanischen Austin und über Livestream im Internet zu sehen.
Zwei der wöchentlich wechselnden Moderatoren diskutieren mit Anrufern über Gott und die Welt. Vor allem über Gott, denn an den glauben sie nicht. Ihre Sendung soll 'positiven Atheismus und die Trennung von Kirche und Staat' fördern. Damit vertreten sie eine Weltsicht, die in den USA nicht gerade wohlgelitten ist. 'Wenn du an der Ost- oder Westküste lebst, vielleicht sogar in New York oder Los Angeles, interessiert sich niemand wirklich für deinen Glauben', sagt Moderator Russell Glasser. 'Aber in der Landesmitte und vor allem hier in Texas gibt es viele fundamentalistisch eingestellte Christen.'
Atheismus aus dem Radio?
Seit Glasser im Jahr 2000 nach Austin zog, ist er in der Atheist Community of Austin (ACA) aktiv. Die Organisation begann in den späten Neunzigern mit einer Zeitungsannonce als Einladung zum atheistischen Kaffeeklatsch, heute zählt sie mehr als 100 aktive Mitglieder. Den meisten Zulauf verdankt sie ihrer Call-In-Sendung. 'Die ersten zehn Jahre war es eine lokale Show mit lokalen Anrufern', erinnert sich Glasser. 'Aber als die ersten Clips bei Youtube auftauchten, wurde es ein weltweiter Erfolg.'
Besonders beliebt sind die Videos, in denen argumentativ unbeholfene aber religiös überzeugte Anrufer von den Moderatoren auseinandergenommen werden. Etwa dann, wenn irgendwo in Kleinasien wiederholt die Arche Noah gefunden wurde. Kaum jemand versteht es, solche Diskussionen so unterhaltsam zu gestalten wie die Moderatoren von The Atheist Experience. Bibelfest und rhetorisch brillant ist Matt Dillahunty inzwischen der Star der Show.
Dabei wollte Dillahunty eigentlich Priester werden. Gerne erzählt der massige Mann mit Bart und Glatze von seinem Aufwachsen in einer christlich-fundamentalistischen Familie. Und wie er auf immer mehr Widersprüche stieß, bis er keine rationalen Gründe mehr finden konnte, an seinem Glauben festzuhalten. Eben das ist es, was Dillahunty auch von seinen Zuschauern fordert: ihren Glauben zu hinterfragen. Wer sich gut schlägt, kann auf ein geistreiches Gespräch hoffen. Wer sich ungeschickt anstellt, wird schnell zum Gespött der Youtube-Community.
Solche Häme sei nicht das Ziel der Sendung, erläutert Russell Glasser. Vielmehr sieht er in ihr einen Beitrag im Kampf gegen das oft restriktive religiöse Klima in den USA. Dass viele religiöse Menschen schon das Konzept der Show als anstößig empfinden, ist Russell Glasser klar, 'aber für diese ist es schon eine Provokation, wenn man überhaupt anderer Ansicht ist als sie'.