Diktator Kim Jong Un schraubt die Drohungen gegen Südkorea immer höher.
Die Fragen liegen auf der Hand. Und die Antworten sind alles andere als beruhigend. Meint Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un seine Drohung mit einem Atomangriff wirklich ernst? Steht die Welt fast sieben Jahrzehnte nach den Bomben auf Hiroshima und Nagasaki vor der sehr realen Gefahr eines Atomkriegs? Nur weil ein offenkundig skrupelloser Gewaltherrscher über ein kleines nukleares Waffenarsenal verfügen könnte?
Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un verstärkt seine Drohungen.
Zunächst einmal: Die Gefahr ist sehr real. Nicht, dass Nordkorea tatsächlich eine Rakete mit einem nuklearen Sprengkopf Richtung Amerika schicken könnte, wie es die Propaganda-Maschine des Landes in die Welt hinausposaunt. Dafür fehlt dem Regime ein ausgetestetes Trägersystem. Aber es hat waffenfähiges Spaltmaterial für sechs, vielleicht acht Bomben, die es in Kamikaze-Manier auf der koreanischen Halbinsel Richtung Süden befördern könnte. Auch 'schmutzige Bomben' - also konventionelle Sprengsätze, die bei einer Explosion radioaktives Material verstreuen - hätten im dicht bevölkerten Südkorea verheerende Folgen. Das größte Risiko indes dürfte im Moment ein anderes sein: Dass der Norden Südkorea, und damit auch dessen Schutzmacht, die USA, in eine konventionelle Auseinandersetzung zwingen könnte. Selbst ein regional begrenzter Krieg wäre fatal. Südkoreas Hauptstadt Seoul liegt in Reichweite der schweren Artillerie des Nordens, deren Feuerkraft nicht unterschätzt werden darf.
Gewiss, die Drohung, Seoul dem Erdboden gleich zu machen, ist nicht neu. Sie gab es immer wieder. Auch der heiße Draht zwischen Nord und Süd wurde schon mehrmals gekappt (und wieder in Betrieb genommen). Doch war die Gefahr noch nie so groß, dass der Krieg der Worte in einen Waffengang eskaliert, in dem der Norden Atomwaffen einsetzen könnte. Nicht wahrscheinlich ist das, aber völlig abwegig auch nicht. Denn eine Frage kann keiner im Westen mit Sicherheit beantworten: Wie viel Rationalität steckt wirklich in dem scheinbar irrationalen Getöse Kims?
Das Familienregime in Pjöngjang ist auch in seiner dritten Inkarnation - nach Großvater und Vater regiert nun der Enkel - so undurchschaubar wie eh und je; fast noch unergründlicher. Beim Junior fällt die Diskrepanz zwischen seiner zur Schau gestellten Modernität und der auffälligen Aggressivität seines Verhaltens auf, die direkt aus dem Kalten Krieg zu kommen scheint. Er lässt sich lachend und mit Ehefrau ablichten, als wäre er nicht brutaler Despot, sondern der Genosse Kumpel. Zugleich hat er die Frequenz der verbalen Ausfälle so unheilvoll hochgeschraubt, dass man zweifeln muss, ob er weiß, was er tut.
Wenn er nur ein Provokateur ist, dann würde er die Risiken genau berechnen und im entscheidenden Moment zurückschrecken. Ist er ein Spieler, wäre die Gefahr größer, dass er zu weit geht. Oder ist er von Größenwahn befallen und von seiner Machtfülle so berauscht, dass er die Gefahr nicht sieht? Dann wäre sein Kurs selbstmörderisch. Man kann nur hoffen, dass es Variante eins ist. Schlimm genug.
Die Fragen liegen auf der Hand. Und die Antworten sind alles andere als beruhigend. Meint Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un seine Drohung mit einem Atomangriff wirklich ernst? Steht die Welt fast sieben Jahrzehnte nach den Bomben auf Hiroshima und Nagasaki vor der sehr realen Gefahr eines Atomkriegs? Nur weil ein offenkundig skrupelloser Gewaltherrscher über ein kleines nukleares Waffenarsenal verfügen könnte?
Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un verstärkt seine Drohungen.
Zunächst einmal: Die Gefahr ist sehr real. Nicht, dass Nordkorea tatsächlich eine Rakete mit einem nuklearen Sprengkopf Richtung Amerika schicken könnte, wie es die Propaganda-Maschine des Landes in die Welt hinausposaunt. Dafür fehlt dem Regime ein ausgetestetes Trägersystem. Aber es hat waffenfähiges Spaltmaterial für sechs, vielleicht acht Bomben, die es in Kamikaze-Manier auf der koreanischen Halbinsel Richtung Süden befördern könnte. Auch 'schmutzige Bomben' - also konventionelle Sprengsätze, die bei einer Explosion radioaktives Material verstreuen - hätten im dicht bevölkerten Südkorea verheerende Folgen. Das größte Risiko indes dürfte im Moment ein anderes sein: Dass der Norden Südkorea, und damit auch dessen Schutzmacht, die USA, in eine konventionelle Auseinandersetzung zwingen könnte. Selbst ein regional begrenzter Krieg wäre fatal. Südkoreas Hauptstadt Seoul liegt in Reichweite der schweren Artillerie des Nordens, deren Feuerkraft nicht unterschätzt werden darf.
Gewiss, die Drohung, Seoul dem Erdboden gleich zu machen, ist nicht neu. Sie gab es immer wieder. Auch der heiße Draht zwischen Nord und Süd wurde schon mehrmals gekappt (und wieder in Betrieb genommen). Doch war die Gefahr noch nie so groß, dass der Krieg der Worte in einen Waffengang eskaliert, in dem der Norden Atomwaffen einsetzen könnte. Nicht wahrscheinlich ist das, aber völlig abwegig auch nicht. Denn eine Frage kann keiner im Westen mit Sicherheit beantworten: Wie viel Rationalität steckt wirklich in dem scheinbar irrationalen Getöse Kims?
Das Familienregime in Pjöngjang ist auch in seiner dritten Inkarnation - nach Großvater und Vater regiert nun der Enkel - so undurchschaubar wie eh und je; fast noch unergründlicher. Beim Junior fällt die Diskrepanz zwischen seiner zur Schau gestellten Modernität und der auffälligen Aggressivität seines Verhaltens auf, die direkt aus dem Kalten Krieg zu kommen scheint. Er lässt sich lachend und mit Ehefrau ablichten, als wäre er nicht brutaler Despot, sondern der Genosse Kumpel. Zugleich hat er die Frequenz der verbalen Ausfälle so unheilvoll hochgeschraubt, dass man zweifeln muss, ob er weiß, was er tut.
Wenn er nur ein Provokateur ist, dann würde er die Risiken genau berechnen und im entscheidenden Moment zurückschrecken. Ist er ein Spieler, wäre die Gefahr größer, dass er zu weit geht. Oder ist er von Größenwahn befallen und von seiner Machtfülle so berauscht, dass er die Gefahr nicht sieht? Dann wäre sein Kurs selbstmörderisch. Man kann nur hoffen, dass es Variante eins ist. Schlimm genug.