Erst die Luft, nun das Wasser: In dem Fluss, aus dem Shanghai sein Trinkwasser bezieht, treiben Tausende tote Schweine
Für Freunde der Natur und des gesunden Lebens fing die Woche in China mal wieder nicht gut an. In Peking stellte der Schauspieler Liu Jun Fotos von Hunderten von Fischen online, die tot auf dem Beihai-See trieben, einem idyllischen kleinen See in dem Flecken, der übrig ist von Pekings Altstadt. Nun sind ein Haufen toter Fische Chinas Bürgern nicht völlig unvertraut, ein Giftleck in einem Fluss in der Südprovinz Fujian bescherte ihnen im Jahr 2010 ganze 2000 Tonnen davon. Im Wasser treibende tote Schweine sind dagegen auch für dieses Land eher ungewöhnlich. Tausende Schweine, schmutzige, aufgeblähte, verrottete Kadaver, die im Huangpu-Fluss schwammen, ans Ufer trieben, von Helfern auf Kähnen gewuchtet und an Land geschafft wurden.
Eile war geboten. Die Schweine trieben nämlich in Shanghais Trinkwasser. 900 zählten die Behörden bis Sonntagnacht, 1200 am Montagmorgen, 2813 hatten sie bis Montagabend geborgen. Alle in der Region Songjiang, aus dem Abschnitt des Huangpu-Flusses, dort holt sich die Stadt Shanghai das Leitungswasser für ihre 23 Millionen Bürger. Entdeckt hatte die ersten Kadaver ein Bürger, der schon am Donnerstag Fotos ins Netz hochlud und dazu schrieb: 'Das ist das Wasser, das wir trinken. Hier ist ein Wasserschutzgebiet, und überall treiben tote Tiere. Und das ist nicht das erste Mal.' Tatsächlich trieben Reporter des Staatssenders CCTV Dorfbewohner auf, die das bestätigten: 'Wenn Schweine an einer Krankheit sterben, dann werden sie einfach in den Fluss geworfen', sagte einer vor der Kamera: 'Ständig. Jeden Tag.'
Der Huangpu-Fluss in China. Aus ihm bezieht Shanghai das Trinkwasser für die Bevölkerung.
Aber 3000 auf einmal? Und noch mehr unterwegs? Die Behörden wollten am Montag noch nicht wissen, wer die toten Schweine im Fluss entsorgt hatte, aber einige Medien zeigten mit dem Finger auf den Kreis Jiaxing in der Provinz Zhejiang flussaufwärts. Dort verdienen sich die Bauern den Lebensunterhalt mit der Schweinezucht - und wie am Wochenende bekannt wurde, waren just im Januar und Februar allein im Dorf Zhulin in Jiaxing mehr als 18000 Schweine verendet, mehr als 300 Tiere täglich. 'Mehr als zwei Monate ist das her?' schrieb im Mikroblogging-Dienst Weibo der Nutzer 'Kexie gongzuozhe': 'Gut vertuscht.' Ein anderer schrieb: 'Jetzt sind also Schweinefleisch und Wasser in Shanghai gefährlich.' Letzteres bestritten die Behörden am Montag. Das Shanghaier Wasseramt erklärte, die Qualität des Leitungswasser sei weiterhin 'normal'. Später hieß es dann, man habe im Wasser Spuren des Porcine Circovirus gefunden, ein Virus, das Schweine tötet, aber für Menschen gemeinhin ungefährlich ist.
Und die Fische in Peking? 'Ich glaube, die Luftverschmutzung hat sie umgebracht' meinte Schauspieler Liu Jin. 'Der Sandsturm vom Samstag.' Eine Sorge, die wahrscheinlich mehr über den Gemütszustand von Pekings Bürgern verrät als über die wahre Ursache des Fischsterbens. Städtische Beamte machten jene Bürger verantwortlich, die letzten Herbst viele bei Händlern gekauften Fische in buddhistisch inspirierten 'Gnadenakten' freigelassen hatten. 'Diese Fische sind in Pekings Winter einfach erfroren', sagte eine Beamtin der Zeitung Global Times.
Für Freunde der Natur und des gesunden Lebens fing die Woche in China mal wieder nicht gut an. In Peking stellte der Schauspieler Liu Jun Fotos von Hunderten von Fischen online, die tot auf dem Beihai-See trieben, einem idyllischen kleinen See in dem Flecken, der übrig ist von Pekings Altstadt. Nun sind ein Haufen toter Fische Chinas Bürgern nicht völlig unvertraut, ein Giftleck in einem Fluss in der Südprovinz Fujian bescherte ihnen im Jahr 2010 ganze 2000 Tonnen davon. Im Wasser treibende tote Schweine sind dagegen auch für dieses Land eher ungewöhnlich. Tausende Schweine, schmutzige, aufgeblähte, verrottete Kadaver, die im Huangpu-Fluss schwammen, ans Ufer trieben, von Helfern auf Kähnen gewuchtet und an Land geschafft wurden.
Eile war geboten. Die Schweine trieben nämlich in Shanghais Trinkwasser. 900 zählten die Behörden bis Sonntagnacht, 1200 am Montagmorgen, 2813 hatten sie bis Montagabend geborgen. Alle in der Region Songjiang, aus dem Abschnitt des Huangpu-Flusses, dort holt sich die Stadt Shanghai das Leitungswasser für ihre 23 Millionen Bürger. Entdeckt hatte die ersten Kadaver ein Bürger, der schon am Donnerstag Fotos ins Netz hochlud und dazu schrieb: 'Das ist das Wasser, das wir trinken. Hier ist ein Wasserschutzgebiet, und überall treiben tote Tiere. Und das ist nicht das erste Mal.' Tatsächlich trieben Reporter des Staatssenders CCTV Dorfbewohner auf, die das bestätigten: 'Wenn Schweine an einer Krankheit sterben, dann werden sie einfach in den Fluss geworfen', sagte einer vor der Kamera: 'Ständig. Jeden Tag.'
Der Huangpu-Fluss in China. Aus ihm bezieht Shanghai das Trinkwasser für die Bevölkerung.
Aber 3000 auf einmal? Und noch mehr unterwegs? Die Behörden wollten am Montag noch nicht wissen, wer die toten Schweine im Fluss entsorgt hatte, aber einige Medien zeigten mit dem Finger auf den Kreis Jiaxing in der Provinz Zhejiang flussaufwärts. Dort verdienen sich die Bauern den Lebensunterhalt mit der Schweinezucht - und wie am Wochenende bekannt wurde, waren just im Januar und Februar allein im Dorf Zhulin in Jiaxing mehr als 18000 Schweine verendet, mehr als 300 Tiere täglich. 'Mehr als zwei Monate ist das her?' schrieb im Mikroblogging-Dienst Weibo der Nutzer 'Kexie gongzuozhe': 'Gut vertuscht.' Ein anderer schrieb: 'Jetzt sind also Schweinefleisch und Wasser in Shanghai gefährlich.' Letzteres bestritten die Behörden am Montag. Das Shanghaier Wasseramt erklärte, die Qualität des Leitungswasser sei weiterhin 'normal'. Später hieß es dann, man habe im Wasser Spuren des Porcine Circovirus gefunden, ein Virus, das Schweine tötet, aber für Menschen gemeinhin ungefährlich ist.
Und die Fische in Peking? 'Ich glaube, die Luftverschmutzung hat sie umgebracht' meinte Schauspieler Liu Jin. 'Der Sandsturm vom Samstag.' Eine Sorge, die wahrscheinlich mehr über den Gemütszustand von Pekings Bürgern verrät als über die wahre Ursache des Fischsterbens. Städtische Beamte machten jene Bürger verantwortlich, die letzten Herbst viele bei Händlern gekauften Fische in buddhistisch inspirierten 'Gnadenakten' freigelassen hatten. 'Diese Fische sind in Pekings Winter einfach erfroren', sagte eine Beamtin der Zeitung Global Times.