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'Es geht nicht immer nur ums Geld'

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Bundeskanzlerin Merkel und Familienministerin Schröder sprechen mit Unternehmern und Gewerkschaften über Möglichkeiten, Beruf und Familie in Einklang zu bringen. Das soll nun einmal im Jahr wiederholt werden

Was brauchen Familien, um glücklich zu sein - und wie können Paare oder Alleinerziehende gleichzeitig zufriedene Eltern und erfolgreich im Job sein? 'Es braucht Rückendeckung im Team', sagte Bundesfamilienministerin Kristina Schröder (CDU) am Dienstag zum Auftakt des ersten Familiengipfels in Berlin. Dann lächelte die sichtlich angespannte 35-Jährige, Mutter einer eineinhalbjährigen Tochter, zum ersten Mal an diesem Nachmittag auf dem Podium. 'Ich habe so eine Chefin: Bundeskanzlerin Angela Merkel.'

Die warb dann auch gleich wenige Minuten später am Rednerpult für familienfreundlicheres Arbeiten - 'es geht nicht immer nur ums Geld, es geht um Flexibilität' - und eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf. 'Das ist eine wirkliche Win-win-Situation', sagte Merkel. Bei Mitarbeitern mit kleinen Kindern müsse man eben ab und an innehalten und überlegen, ob nicht auch der Vater einspringen könne. Lachen im Saal. Kristina Schröders Ehemann ist mindestens ebenso eingespannt wie die Ministerin: Ole Schröder ist Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister des Innern.


Die Familienministerin heute beim Familiengipfel

Anstoß für den Gipfel, bei dem Spitzenvertreter der Wirtschaft und des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) mit Kristina Schröder darüber diskutierten, wie Beruf und Familie in Einklang zu bringen sind, war der Zukunftsdialog der Kanzlerin im Jahr 2012. 24 Experten und zehn Bürger hatten in Fachgruppen Konzepte zur Frage 'Wie wollen wir in Zukunft leben' erstellt, einer habe einen jährlichen Familiengipfel vorgeschlagen, sagte Merkel. Dort will die Bundesregierung fortan berichten, wie sich Arbeitszeiten, Teilzeitangebote und Kinderbetreuung entwickeln.

Laut einer Sonderauswertung des Unternehmensmonitors Familienfreundlichkeit 2013 des Instituts der deutschen Wirtschaft in Köln hat sich in den vergangenen zehn Jahren schon einiges getan in deutschen Unternehmen. War Familienfreundlichkeit im Jahr 2003 für jedes zweite Unternehmen bedeutsam, so haben nun 80Prozent der Unternehmen das Thema auf ihrer Agenda. Dennoch haben laut einer Studie des Deutschen Jugendinstituts die Hälfte der Eltern das Gefühl, zu wenig Zeit für Freunde und Freizeit zu haben, vor allem Alleinerziehende und Doppelverdiener fühlen sich oft gestresst. Im Gespräch mit Gewerkschaftern sowie Telekom- und Bosch-Oberen kritisierte Kristina Schröder, dass in vielen Unternehmen immer noch eine Präsenzkultur herrsche. Ähnlich äußerte sich SPD-Generalsekretärin Andrea Nahles im rbb-Inforadio: 'Diejenigen zählen viel, die lange im Büro bleiben und Überstunden schieben. Die, die vielleicht 30 Stunden sehr produktiv arbeiten, werden dagegen karrieretechnisch zurückgestellt.'

Kanzlerin Merkel sprach sich dafür aus, Eltern den Wiedereinstieg in den Job zu ermöglichen. Auf Schröders Forderung nach einem Rechtsanspruch, eine Teilzeit- wieder auf Vollzeitstelle aufzustocken, wollte sie aber nicht eingehen. Auch der Koalitionspartner FDP ist strikt dagegen. Die Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände nannte den Rechtsanspruch 'überflüssig'. Teilzeitbeschäftigte hätten bereits das Recht, am Ende der Elternzeit in Vollzeitarbeit zu wechseln. Die IG Metall stellte den ganzen Familiengipfel infrage: 'Diese Schaufensterpolitik im Wahljahr bringt keiner Frau auch nur einen Zentimeter mehr Wahlfreiheit', monierte Christiane Benner, geschäftsführendes Vorstandsmitglied der IG Metall in Frankfurt.

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