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Ermittlungen gegen Microsoft

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Mitarbeiter des US-Konzerns Microsoft sollen Schmiergeld gezahlt haben. Die Vorwürfe kommen von einem Informanten aus China.

Die Spuren führen nach China, Rumänien und Italien. Beweise gibt es noch nicht, nur einen Verdacht: Der amerikanische Technologiekonzern Microsoft soll in eine Schmiergeldaffäre verwickelt sein. Das Justizministerium in Washington und die Börsenaufsicht SEC prüfen Vorwürfe, wonach sich der Windows-Hersteller mit dubiosen Geschäftspartnern eingelassen hat. Wie US-Medien übereinstimmend berichten, befinden sich die Ermittlungen im Anfangsstadium. Es ist unklar, ob es jemals zu einer Anklage kommt.

Dennoch nimmt Microsoft die Vorwürfe ernst. Ohne sich konkret über die laufenden Ermittlungen zu äußern, schriebt der Justiziar John Frank in einem Unternehmensblog: 'Wie andere große Unternehmen mit weltumspannenden Aktivitäten, erhalten wir gelegentlich Hinweise auf mögliches Fehlverhalten von Angestellten und Geschäftspartnern, und wir gehen diesen Hinweisen nach, woher auch immer sie stammen.' In der Regel zerschlage sich der Korruptionsverdacht am Ende. Weder das Justizministerium noch die SEC haben sich bisher zu dem Fall geäußert.


Microsoft wird vorgeworfen, sich mit dubiosen Geschäftspartnern eingelassen zu haben.

Auslöser der Untersuchung war offenbar ein Tipp eines Informanten in China. Nach Informationen des Wall Street Journals behauptet der Whistleblower, von einem Manager einer Microsoft-Tochter den Auftrag erhalten zu haben, chinesische Beamten zu bestechen. Ziel soll es gewesen sein, öffentliche Aufträge an Land zu ziehen. Intern hat Microsoft die Anschuldigung offenbar schon vor ein paar Jahren geprüft, konnte aber keinerlei Vergehen feststellen. Zugleich gehen die US-Ermittler aber noch weiteren Hinweisen nach. So untersuchen sie, ob Vertriebspartner des Unternehmens aus Seattle in Rumänien versucht hätten, sich mit Schmiergeld Software-Aufträge vom Telekommunikationsministerium des Landes zu sichern. Ebenso werden Kontakte zu Beratern in Italien durchleuchtet.

Die Regierung von Präsident Barack Obama hat angekündigt, mit besonderer Härte gegen Wirtschaftskriminalität vorzugehen. Dennoch kommt es nur in Ausnahmefällen zu einem Prozess: Die meisten Vorwürfe werden außergerichtlich ausgeräumt. Dabei einigen sich beide Seiten auf ein Schuldeingeständnis und ein Strafgeld, dessen Höhe von Fall zu Fall erheblich schwankt. Besonders hart traf es den deutschen Industriekonzern Siemens im Jahr 2008. Das Unternehmen räumte ein, Schmiergeldkonten verwaltet zu haben, und verpflichtete sich, 800 Millionen Dollar an die US-Behörden zu zahlen. Die Deutsche Telekom kam dagegen vor zwei Jahren wesentlich glimpflicher davon. Der Konzern war über eine ungarische Tochterfirma in einem Korruptionsfall in Makedonien und Montenegro verwickelt und legte das Verfahren mit 64 Millionen Dollar bei. Eine groß angelegte Schmiergeldermittlung läuft gegen den Einzelhändler Wal-Mart. Jahrelang soll das Unternehmen sein Wachstum in Mexiko mit Schmiergeld beschleunigt haben. Anders als im Fall Microsoft deutet vieles darauf hin, dass auch die Konzernführung von den Machenschaften wusste.

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