Der Verband Society of Musik Merchants (Somm) hat die Musikalität der Deutschen genau unter die Lupe genommen. Er hat beispielsweise herausgefunden, dass Schwaben besonders gerne musizieren.
Ein Musikinstrument spielen zu können, dies steht ganz oben auf der Wunschliste vieler Deutscher. Die Wirklichkeit sieht anders aus. Zwar findet sich in jedem dritten Haushalt mindestens ein Instrument, aber wirklich gespielt wird nur in jedem sechsten. 'Eigentlich müssten 14,5 Millionen Bürger tatsächlich Musiker sein', fasst Joachim Stock zusammen. Sein Verband Society of Musik Merchants (Somm) nimmt die Musikalität der Bürger genau unter die Lupe. Zum Start der Frankfurter Musikmesse weist ein neuer Musizieratlas für Deutschland aus, wo die meisten Musiker zu Hause sind.
Auf Platz eins rangieren die Schwaben, denn in jedem vierten Haushalt in Baden-Württemberg wird musiziert. Bremen, Bayern und das Saarland folgen auf den nächsten Plätzen. Beachtlich ist demnach das Nord-Süd-Gefälle bei Klavier, Geige oder Flöte. Im Süden der Republik gibt es weit mehr Kapellen und Musikvereine, mehr Menschen nehmen privaten Musikunterricht.
Besonders Saiten- und Tasteninstrumente bringen viel Umsatz
Stock hält es auch seinem Verband zugute, dass eine Umsatzsteuer für private Musikschulen im Herbst gerade noch abgewendet werden konnte. Aber in den normalen Schulen stehe Musik häufig nicht mehr auf dem Lehrplan oder falle einfach aus. 'Vielen Schülern wird der professionell begleitete Erstkontakt mit Instrumenten verwehrt', kritisiert der Musik-Lobbyist. Verliere das Musizieren an Kraft, Energie und Akzeptanz, wäre dies ein unschätzbarer Verlust für ein Land wie Deutschland.
Dabei können sich die Hersteller von Musikinstrumenten nicht generell beklagen. Der Umsatz stagnierte im vorigen Jahr bei 919 Millionen Euro, während es in den übrigen Ländern Europas - die Eurokrise spiegelt sich auch hier wider - zu herben Rückschlägen kam. Umsatzbringer der Branche sind Tasten- und Saiteninstrumente, also vor allem Klaviere und Gitarren. Ein Dutzend Hersteller von Flügeln und Klavieren verkaufte im vergangenen Jahr etwa 9000 Instrumente, allerdings zu 70 Prozent ins Ausland.
Die Unternehmen setzen vor allem auf die USA und China. Immerhin 30 Millionen Kinder und Jugendliche erlernen in China das Klavierspiel. Dort herrscht eine westlich orientierte Musikkultur, die überdies gepflegt und gefördert wird. Das ist natürlich eine andere Größenordnung als in Deutschland. China ist weltweit auch das mit Abstand größte Herstellerland überwiegend preisgünstiger Klaviere. Aber auch hochwertige deutsche Marken haben dort ihre Liebhaber. Erst kürzlich wurde ein neues Zertifikat für deutsche Marken eingeführt, um den Absatz anzukurbeln.
Auch bei Gitarren, Geigen, Akkordeons, Mundharmonikas und Blasinstrumenten gehen die meisten Produkte ins Ausland. Noch besser als die Instrumente selbst, ist der Absatz beim Zubehör: Kopfhörer, Mikrofone, Beschallung und Kabel erreichen im Geschäft zweistellige Wachstumsraten. Das dritte Standbein der Branche sind Software für die Computer, Equipment für DJs sowie Elektronik.
Musik, das ist vor allem auch Show-Business. Modelabels wie H&M oder Louis Vuitton kommen bei ihren großen Werbekampagnen ebenso wenig ohne poppige Musikinstrumente aus wie Autokonzerne. 'Musikinstrumente sind aus unserer Gegenwart und aus unserem Alltag nicht wegzudenken', stellt Stock mit Zufriedenheit fest. Sogar beim iPod Mini dürfe ein musikalischer Eyecatcher nicht fehlen.
Für die Besucher und Musik-Fans bietet die Messe in Frankfurt nicht nur neue Trends. Da wird sogar Politik gemacht. SPD-Chef Sigmar Gabriel diskutiert unter dem Titel 'Künstler zwischen Kreativität, Technologie und Geschäftsmodell'. Eine andere Session beschäftigt sich mit der Frage 'Was können wir von Heino lernen?', weil das Schlager-Urgestein einen beispiellosen Erfolg mit den Liedern der anderen machte. Kaum überraschen dürfte, dass die Musikmesse von dort die meisten Besucher erwartet, wo auch mehr Musik gemacht wird, also aus den südlichen Bundesländern.
Für die Rock "n" Roll-Fans gibt es legendäre Gitarren und Bässe der Firmen Fender, Gibson, Gretsch und Guilt zu sehen. Und eine Roboter-Band schlägt die Brücke zur derzeitigen Industriemesse in Hannover. 2285 Aussteller zeigen ihre Musikalien vom 10. bis 13. April, die Öffnung für das allgemeine Publikum erfolgt am Freitag und Samstag.
Ein Musikinstrument spielen zu können, dies steht ganz oben auf der Wunschliste vieler Deutscher. Die Wirklichkeit sieht anders aus. Zwar findet sich in jedem dritten Haushalt mindestens ein Instrument, aber wirklich gespielt wird nur in jedem sechsten. 'Eigentlich müssten 14,5 Millionen Bürger tatsächlich Musiker sein', fasst Joachim Stock zusammen. Sein Verband Society of Musik Merchants (Somm) nimmt die Musikalität der Bürger genau unter die Lupe. Zum Start der Frankfurter Musikmesse weist ein neuer Musizieratlas für Deutschland aus, wo die meisten Musiker zu Hause sind.
Auf Platz eins rangieren die Schwaben, denn in jedem vierten Haushalt in Baden-Württemberg wird musiziert. Bremen, Bayern und das Saarland folgen auf den nächsten Plätzen. Beachtlich ist demnach das Nord-Süd-Gefälle bei Klavier, Geige oder Flöte. Im Süden der Republik gibt es weit mehr Kapellen und Musikvereine, mehr Menschen nehmen privaten Musikunterricht.
Besonders Saiten- und Tasteninstrumente bringen viel Umsatz
Stock hält es auch seinem Verband zugute, dass eine Umsatzsteuer für private Musikschulen im Herbst gerade noch abgewendet werden konnte. Aber in den normalen Schulen stehe Musik häufig nicht mehr auf dem Lehrplan oder falle einfach aus. 'Vielen Schülern wird der professionell begleitete Erstkontakt mit Instrumenten verwehrt', kritisiert der Musik-Lobbyist. Verliere das Musizieren an Kraft, Energie und Akzeptanz, wäre dies ein unschätzbarer Verlust für ein Land wie Deutschland.
Dabei können sich die Hersteller von Musikinstrumenten nicht generell beklagen. Der Umsatz stagnierte im vorigen Jahr bei 919 Millionen Euro, während es in den übrigen Ländern Europas - die Eurokrise spiegelt sich auch hier wider - zu herben Rückschlägen kam. Umsatzbringer der Branche sind Tasten- und Saiteninstrumente, also vor allem Klaviere und Gitarren. Ein Dutzend Hersteller von Flügeln und Klavieren verkaufte im vergangenen Jahr etwa 9000 Instrumente, allerdings zu 70 Prozent ins Ausland.
Die Unternehmen setzen vor allem auf die USA und China. Immerhin 30 Millionen Kinder und Jugendliche erlernen in China das Klavierspiel. Dort herrscht eine westlich orientierte Musikkultur, die überdies gepflegt und gefördert wird. Das ist natürlich eine andere Größenordnung als in Deutschland. China ist weltweit auch das mit Abstand größte Herstellerland überwiegend preisgünstiger Klaviere. Aber auch hochwertige deutsche Marken haben dort ihre Liebhaber. Erst kürzlich wurde ein neues Zertifikat für deutsche Marken eingeführt, um den Absatz anzukurbeln.
Auch bei Gitarren, Geigen, Akkordeons, Mundharmonikas und Blasinstrumenten gehen die meisten Produkte ins Ausland. Noch besser als die Instrumente selbst, ist der Absatz beim Zubehör: Kopfhörer, Mikrofone, Beschallung und Kabel erreichen im Geschäft zweistellige Wachstumsraten. Das dritte Standbein der Branche sind Software für die Computer, Equipment für DJs sowie Elektronik.
Musik, das ist vor allem auch Show-Business. Modelabels wie H&M oder Louis Vuitton kommen bei ihren großen Werbekampagnen ebenso wenig ohne poppige Musikinstrumente aus wie Autokonzerne. 'Musikinstrumente sind aus unserer Gegenwart und aus unserem Alltag nicht wegzudenken', stellt Stock mit Zufriedenheit fest. Sogar beim iPod Mini dürfe ein musikalischer Eyecatcher nicht fehlen.
Für die Besucher und Musik-Fans bietet die Messe in Frankfurt nicht nur neue Trends. Da wird sogar Politik gemacht. SPD-Chef Sigmar Gabriel diskutiert unter dem Titel 'Künstler zwischen Kreativität, Technologie und Geschäftsmodell'. Eine andere Session beschäftigt sich mit der Frage 'Was können wir von Heino lernen?', weil das Schlager-Urgestein einen beispiellosen Erfolg mit den Liedern der anderen machte. Kaum überraschen dürfte, dass die Musikmesse von dort die meisten Besucher erwartet, wo auch mehr Musik gemacht wird, also aus den südlichen Bundesländern.
Für die Rock "n" Roll-Fans gibt es legendäre Gitarren und Bässe der Firmen Fender, Gibson, Gretsch und Guilt zu sehen. Und eine Roboter-Band schlägt die Brücke zur derzeitigen Industriemesse in Hannover. 2285 Aussteller zeigen ihre Musikalien vom 10. bis 13. April, die Öffnung für das allgemeine Publikum erfolgt am Freitag und Samstag.