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'Schreckliche Erinnerung'

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Mutmaßliche Boston-Attentäter hatten auch New York zum Ziel

Die mutmaßlichen Bombenleger von Boston haben auch ein Attentat auf dem Times Square in New York geplant. Dies habe der Überlebende der beiden Brüder der US-Bundespolizei FBI gestanden, sagte der New Yorker Bürgermeister Michael Bloomberg am Donnerstagabend auf einer Pressekonferenz. Die Ostküstenmetropole sei 'das nächste Ziel' von Dschochar und Tamerlan Zarnajew gewesen; auf dem Times Square hätten sie 'weitere Sprengkörper' zünden wollen. Der Plan der Brüder sei entstanden, als sie in der Nacht zum Freitag in der vorgegangenen Woche auf der Flucht mit einer Geisel in einem gestohlenen Auto in Boston umhergefahren seien, sagte Polizeichef Ray Kelly. Sie wollten sich demnach mit sechs selbst gebauten Bomben nach New York aufmachen. Beim Auftanken habe der Autobesitzer entkommen können und die Behörden alarmiert. Wenig später nahmen die Fahnder die Spur der Brüder auf.





Der 26-jährige Tamerlan Zarnajew wurde bei der anschließenden Verfolgungsjagd getötet, der 19-jährige Dschochar schwer verletzt gefasst. Am Freitag wurde Dschochar Zarnajew aus der Klinik in Boston in ein Gefängniskrankenhaus überwiesen. Zuvor hatte er den Ermittlern laut den Angaben bei einer Vernehmung im Krankenhaus zunächst erzählt, dass das Duo für eine 'Party' nach New York habe fahren wollen. Später habe er eingeräumt, dass sich die Brüder 'spontan' den belebten Times Square als Anschlagsziel ausgesucht hätten. Die Informationen über die Attentatspläne sei 'eine schreckliche Erinnerung daran, dass wir Ziel für Terroristen bleiben', sagte Bürgermeister Bloomberg.

Aus amerikanischen Sicherheitskreisen verlautete inzwischen, dass 2011 nicht nur die Bundespolizei FBI, sondern auch der Geheimdienst CIA von Russland über eine mögliche Radikalisierung des Älteren der beiden Männer informiert wurde. Der republikanische Senator Lindsey Graham aus South Carolina hatte zuvor davon gesprochen, dass Bomben-Attentat werde in seinen Augen 'zunehmend zu einer Fallstudie für das Scheitern des Systems'. Andere Politiker verteidigten die Arbeit des FBI.

Der russische Präsident Wladimir Putin forderte als Konsequenz aus dem Bombenanschlag von Boston eine engere Zusammenarbeit bei der Extremismus-Abwehr mit den USA. Wenn beide Länder ihre Kräfte bündelten, ließen sich solche Taten verhindern, sagte Putin in seiner alljährlichen Frage- und Antwort-Runde im russischen Fernsehen. Vor dem Hintergrund des Attentats rechtfertigte Putin zudem sein hartes Vorgehen gegen militante Muslime im Nordkaukasus, die gegen die Herrschaft Russlands in dem Gebiet kämpfen. Putin, der die Unabhängigkeitsbestrebungen Tschetscheniens gewaltsam niederschlug, hat den USA jahrelang vorgeworfen, die von den dortigen Islamisten ausgehenden Gefahren zu unterschätzen.


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