Es ist ein erbärmliches Bild, wenige Schritte neben der Karl-Liebknecht-Straße, schräg gegenüber vom Alexanderplatz. Einzelne Kerzen, wenige Blumen vor einer grauen Betonsäule. Auf den Steinen unter der Säule fallen Blutflecken auf. Zwei Klarsichtfolien hängen an der Säule. In einer steckt ein kopiertes Foto, dazu hat jemand mit Filzstift geschrieben: „Warum?“, „Du fehlst mir“ und „Wir lieben dich“. Das Foto zeigt einen jungen Mann mit einer Baseballcap in einem Kapuzenpullover, er lächelt und hat eine kleine Katze auf dem Arm. Sein Geburtsdatum steht noch dabei, und sein Todestag, dieser Sonntag. Er wurde 30 Jahre alt.
Blumen liegen am 25.08.2014 in Berlin am Tatort einer tödlich verlaufenden Messerstecherei.
Es stehen gerade mal fünf Kerzen auf dem Boden, und zwei Blumensträuße liegen da, mehr nicht.
Nur selten nimmt jemand den Tatort wahr, noch seltener bleiben an diesem Montagmittag Passanten stehen. Es lässt sich wirklich nicht behaupten, dass die vielen Menschen rund um den Alexanderplatz sich viel kümmern um diesen Tod. Am Sonntagnachmittag gegen 16 Uhr war der junge Mann nach Angaben der Polizei zusammen mit einem Begleiter und zwei Frauen aus einer Diskothek gekommen. Sie begegneten einer anderen Gruppe von jungen Leuten. Es kam offenbar zu einem Wortgefecht, so die Polizei, dann stach ein Mann aus dieser Gruppe auf den 30-Jährigen ein. Er starb wenig später in einem Krankenhaus, der Täter flüchtete.
Wieder am Alex, wieder am Alexanderplatz. Keine zwei Jahre ist es her, dass der Mord am 20-jährigen Jonny K. am Rand des berühmten Platzes im Herzen Berlins für viel Aufsehen sorgte. Der Junge wurde zu Tode geprügelt, nach einem Streit aus banalem Anlass, auch er kam mit Freunden aus einem Club. Der Alexanderplatz mit den Clubs und Kneipen rundum, einem oft exzessiven Nachtleben, wurde zu einem Symbol für solch dumpfe Gewalt. Die Polizei kündigte mehr Präsenz an. Trotzdem gab es zuletzt weitere brutale Angriffe, schon vor diesem Sonntag. Jetzt muss Berlins Innensenator Frank Henkel (CDU) erklären, warum es dort immer wieder zu solchen Angriffen kommt. Deutliche Kritik kommt von den oppositionellen Piraten. Nach dem Tod von Jonny K. 2012 habe Henkel viele Verbesserungen versprochen, dann aber nicht umgesetzt, kritisierte der Vorsitzender Christopher Lauer im rbb.
Der Berliner SPD-Vorsitzende Jan Stöß forderte, dass gerade im Umfeld des Alexanderplatzes die Bemühungen um Sicherheit „weiter verstärkt werden müssen, auch wenn es niemals absoluten Schutz gibt“. Auch über die Gestaltung des Platzes müsse nachgedacht werden. Es hätten sich dort „viele unwirtliche, trostlose Bereiche verfestigt, die offenbar Kriminalität und Enthemmung begünstigen“.
Der Innensenator sagte: „Der Alexanderplatz darf kein Angstraum werden.“ Und nannte es nachvollziehbar, dass die Menschen nach solchen Taten Angst haben. Zugleich erklärte er, dass bereits mit Erfolg gegengesteuert werde. Die Polizei habe ein „Kontaktmobil“ eingerichtet, die Streifentätigkeit erhöht. „Ich setze vor allem auf Polizeipräsenz, und dabei bleibt es auch“, sagte Henkel.
„Denn die Arbeit der Polizei ist erfolgreich.“ So habe die Zahl der gefährlichen und schweren Körperverletzungen am Alexanderplatz 2013 um 22 Prozent im Vergleich zum Vorjahr abgenommen. Zur Ehrlichkeit gehöre aber auch, dass die Polizei nicht alles allein regeln könne, was auf diesem Platz an Alkohol, Vernachlässigung und sozialen Spannungen aufeinanderpralle. „Der Alex bleibt ein Ort, der großes Kopfzerbrechen bereiten muss.“
Am Montagmittag meldete die Polizei, dass sie den mutmaßlichen Messerstecher in Berlin-Friedrichshain gefasst hat, einen 18-Jährigen.
Blumen liegen am 25.08.2014 in Berlin am Tatort einer tödlich verlaufenden Messerstecherei.
Es stehen gerade mal fünf Kerzen auf dem Boden, und zwei Blumensträuße liegen da, mehr nicht.
Nur selten nimmt jemand den Tatort wahr, noch seltener bleiben an diesem Montagmittag Passanten stehen. Es lässt sich wirklich nicht behaupten, dass die vielen Menschen rund um den Alexanderplatz sich viel kümmern um diesen Tod. Am Sonntagnachmittag gegen 16 Uhr war der junge Mann nach Angaben der Polizei zusammen mit einem Begleiter und zwei Frauen aus einer Diskothek gekommen. Sie begegneten einer anderen Gruppe von jungen Leuten. Es kam offenbar zu einem Wortgefecht, so die Polizei, dann stach ein Mann aus dieser Gruppe auf den 30-Jährigen ein. Er starb wenig später in einem Krankenhaus, der Täter flüchtete.
Wieder am Alex, wieder am Alexanderplatz. Keine zwei Jahre ist es her, dass der Mord am 20-jährigen Jonny K. am Rand des berühmten Platzes im Herzen Berlins für viel Aufsehen sorgte. Der Junge wurde zu Tode geprügelt, nach einem Streit aus banalem Anlass, auch er kam mit Freunden aus einem Club. Der Alexanderplatz mit den Clubs und Kneipen rundum, einem oft exzessiven Nachtleben, wurde zu einem Symbol für solch dumpfe Gewalt. Die Polizei kündigte mehr Präsenz an. Trotzdem gab es zuletzt weitere brutale Angriffe, schon vor diesem Sonntag. Jetzt muss Berlins Innensenator Frank Henkel (CDU) erklären, warum es dort immer wieder zu solchen Angriffen kommt. Deutliche Kritik kommt von den oppositionellen Piraten. Nach dem Tod von Jonny K. 2012 habe Henkel viele Verbesserungen versprochen, dann aber nicht umgesetzt, kritisierte der Vorsitzender Christopher Lauer im rbb.
Der Berliner SPD-Vorsitzende Jan Stöß forderte, dass gerade im Umfeld des Alexanderplatzes die Bemühungen um Sicherheit „weiter verstärkt werden müssen, auch wenn es niemals absoluten Schutz gibt“. Auch über die Gestaltung des Platzes müsse nachgedacht werden. Es hätten sich dort „viele unwirtliche, trostlose Bereiche verfestigt, die offenbar Kriminalität und Enthemmung begünstigen“.
Der Innensenator sagte: „Der Alexanderplatz darf kein Angstraum werden.“ Und nannte es nachvollziehbar, dass die Menschen nach solchen Taten Angst haben. Zugleich erklärte er, dass bereits mit Erfolg gegengesteuert werde. Die Polizei habe ein „Kontaktmobil“ eingerichtet, die Streifentätigkeit erhöht. „Ich setze vor allem auf Polizeipräsenz, und dabei bleibt es auch“, sagte Henkel.
„Denn die Arbeit der Polizei ist erfolgreich.“ So habe die Zahl der gefährlichen und schweren Körperverletzungen am Alexanderplatz 2013 um 22 Prozent im Vergleich zum Vorjahr abgenommen. Zur Ehrlichkeit gehöre aber auch, dass die Polizei nicht alles allein regeln könne, was auf diesem Platz an Alkohol, Vernachlässigung und sozialen Spannungen aufeinanderpralle. „Der Alex bleibt ein Ort, der großes Kopfzerbrechen bereiten muss.“
Am Montagmittag meldete die Polizei, dass sie den mutmaßlichen Messerstecher in Berlin-Friedrichshain gefasst hat, einen 18-Jährigen.