Athen – Christen in der Türkei sollen erstmals seit Gründung der Republik im Jahr 1923 in Istanbul wieder eine Kirche bauen können. Die Gemeinde der assyrischen Christen soll dafür im Stadtteil Yeşilköy, unweit des Atatürk-Flughafens, ein staatliches Grundstück erhalten. Das berichteten türkische Medien nach einem Treffen von Regierungschef Ahmet Davutoğlu mit Vertretern der christlichen Minderheiten und der jüdischen Gemeinde zu Jahresbeginn. Bislang wurden Kirchen in der Türkei nur renoviert, aber nicht neu errichtet, und auch bei Restaurierungswünschen legten die Behörden den Gemeinden oft jahrelang Steine in den Weg.
In der Türkei leben nur etwa 100000 Christen, die große Mehrheit der 77 Millionen Türken sind sunnitische Muslime. Aber es gibt auch noch andere Minderheiten, wie die Aleviten. Erst jüngst hatte Papst Franziskus auch ihnen aus der Seele gesprochen, als er bei seinem Ankara-Besuch volle Religionsfreiheit für alle verlangte. Das Baugesetz verhindert Kirchenbauten eigentlich schon seit einer Weile nicht mehr. 2004 war deutschsprachigen Christen in Antalya gestattet worden, auf der Basis des Vereinsrechts eine neue Gemeinde zu gründen. Auch dies war damals eine Premiere. Die Gemeinde Sankt Nikolaus in Antalya errichtete aber kein Gotteshaus, sondern baute ein früheres Internet-Café mit finanzieller Hilfe der Deutschen Bischofskonferenz in eine Kirche um.
Die etwa 20 000 Mitglieder starke Minderheit der assyrischen Christen, zu der Orthodoxe und Katholiken gehören, lebt vor allem im Südosten des Landes. Zuletzt hat sie durch Flüchtlinge aus Syrien Zuwachs bekommen. Die Türkei hat etwa 1,5 Millionen Syrer aufgenommen, darunter auch Christen. Der Kirchenbau in Istanbul soll aus den Mitteln einer Stiftung finanziert werden, hieß es in Ankara.
Weltberühmt ist vor allem das syrisch-orthodoxe Kloster Mor Gabriel in der kargen Berglandschaft des Tur Abdin (Berg der Knechte), nahe der syrischen Grenze. Erst 2013 erhielt das aus dem vierten Jahrhundert stammende Kloster nach jahrelangem Rechtsstreit im Rahmen eines „Demokratisierungspakets“ Ländereien zurück. Damals war noch der heutige Präsident Recep Tayyip Erdoğan Premier.
Die Christen feierten dies als wichtigen Schritt, aber viele waren auch enttäuscht, besonders die griechisch-orthodoxe Kirche. Dieser wird weiter die Priesterausbildung verweigert. Ihre Theologische Hochschule auf einer Insel vor Istanbul wurde schon 1971 zwangsweise geschlossen. Erdoğan hat mehrmals die Wiederöffnung versprochen, dann aber immer wieder verschoben und „Gegenleistungen“ von der griechischen Regierung verlangt: den Bau einer Moschee in Athen. Das Patriarchat betont, beides habe nichts miteinander zu tun.
Unter beträchtlichem Druck der EU hat Ankara den Kirchen Teile ihrer über Jahrzehnte hinweg enteigneten Grundstücke zurückerstattet. Republikgründer Atatürk war kein Freund der Religiösen, er verbot auch muslimische Bruderschaften. Erdoğan wird oft vorgeworfen, das Land zu „islamisieren“, weil seine Partei den sunnitischen Islam in der Türkei wieder sichtbarer gemacht hat. Der Grünen-Politiker Volker Beck begrüßte den Kirchenbau. Beck, religionspolitischer Sprecher der Bundestagsfraktion, forderte aber auch ein Ende der „Benachteiligung aller religiösen Gemeinschaften, die nicht dem sunnitischen Islam angehören“. Davutoğlu verurteilte bei dem Treffen mit den Religionsführern auch die jüngsten Anschläge auf Moscheen in Europa und rief dazu auf, gemeinsam die Stimme gegen die „Islamophobie“ zu erheben.
In der Türkei leben nur etwa 100000 Christen, die große Mehrheit der 77 Millionen Türken sind sunnitische Muslime. Aber es gibt auch noch andere Minderheiten, wie die Aleviten. Erst jüngst hatte Papst Franziskus auch ihnen aus der Seele gesprochen, als er bei seinem Ankara-Besuch volle Religionsfreiheit für alle verlangte. Das Baugesetz verhindert Kirchenbauten eigentlich schon seit einer Weile nicht mehr. 2004 war deutschsprachigen Christen in Antalya gestattet worden, auf der Basis des Vereinsrechts eine neue Gemeinde zu gründen. Auch dies war damals eine Premiere. Die Gemeinde Sankt Nikolaus in Antalya errichtete aber kein Gotteshaus, sondern baute ein früheres Internet-Café mit finanzieller Hilfe der Deutschen Bischofskonferenz in eine Kirche um.
Die etwa 20 000 Mitglieder starke Minderheit der assyrischen Christen, zu der Orthodoxe und Katholiken gehören, lebt vor allem im Südosten des Landes. Zuletzt hat sie durch Flüchtlinge aus Syrien Zuwachs bekommen. Die Türkei hat etwa 1,5 Millionen Syrer aufgenommen, darunter auch Christen. Der Kirchenbau in Istanbul soll aus den Mitteln einer Stiftung finanziert werden, hieß es in Ankara.
Weltberühmt ist vor allem das syrisch-orthodoxe Kloster Mor Gabriel in der kargen Berglandschaft des Tur Abdin (Berg der Knechte), nahe der syrischen Grenze. Erst 2013 erhielt das aus dem vierten Jahrhundert stammende Kloster nach jahrelangem Rechtsstreit im Rahmen eines „Demokratisierungspakets“ Ländereien zurück. Damals war noch der heutige Präsident Recep Tayyip Erdoğan Premier.
Die Christen feierten dies als wichtigen Schritt, aber viele waren auch enttäuscht, besonders die griechisch-orthodoxe Kirche. Dieser wird weiter die Priesterausbildung verweigert. Ihre Theologische Hochschule auf einer Insel vor Istanbul wurde schon 1971 zwangsweise geschlossen. Erdoğan hat mehrmals die Wiederöffnung versprochen, dann aber immer wieder verschoben und „Gegenleistungen“ von der griechischen Regierung verlangt: den Bau einer Moschee in Athen. Das Patriarchat betont, beides habe nichts miteinander zu tun.
Unter beträchtlichem Druck der EU hat Ankara den Kirchen Teile ihrer über Jahrzehnte hinweg enteigneten Grundstücke zurückerstattet. Republikgründer Atatürk war kein Freund der Religiösen, er verbot auch muslimische Bruderschaften. Erdoğan wird oft vorgeworfen, das Land zu „islamisieren“, weil seine Partei den sunnitischen Islam in der Türkei wieder sichtbarer gemacht hat. Der Grünen-Politiker Volker Beck begrüßte den Kirchenbau. Beck, religionspolitischer Sprecher der Bundestagsfraktion, forderte aber auch ein Ende der „Benachteiligung aller religiösen Gemeinschaften, die nicht dem sunnitischen Islam angehören“. Davutoğlu verurteilte bei dem Treffen mit den Religionsführern auch die jüngsten Anschläge auf Moscheen in Europa und rief dazu auf, gemeinsam die Stimme gegen die „Islamophobie“ zu erheben.