Die beiden größten deutschen Fernbusanbieter, Meinfernbus und Flixbus, wollen künftig nicht mehr gegeneinander um Kunden kämpfen, sondern miteinander. Sie würden „eins“, teilten die beiden Unternehmen am Mittwoch in Berlin mit, die zusammen drei Viertel des Marktes abdecken. Zugleich steigt die amerikanische Beteiligungsgesellschaft General Atlantic ein. Details sollen am Freitag während einer Pressekonferenz bekannt gegeben werden. Die Fahrgäste würden auf jeden Fall profitieren, versprach Torben Greve, Gründer von Meinfernbus. Die Busse des fusionierten Unternehmens würden „demnächst noch öfter, noch schneller und genauso günstig wie bisher“ fahren.
Die beiden größten Fernbusanbieter, Flixbus und Meinfernbus, fusionieren. Details werden am kommenden Freitag bekannt gegeben.
Für Experten war es nur eine Frage der Zeit, bis es auf dem Markt für Fernbusse zu ersten Zusammenschlüssen kommen würde – ja, kommen musste. Seit dieser Markt Anfang 2013 freigegeben wurde, hat er sich rasant entwickelt. Immer neue Anbieter gingen an den Start und versuchten, Kunden zu gewinnen, indem sie billiger als die Konkurrenz fuhren. Die Fahrgäste freute das, denn plötzlich konnten sie zum Teil für weniger als zehn Euro quer durch Deutschland reisen. Für die Anbieter allerdings ist der Preiskampf hart, teilweise sogar ruinös. Im vergangenen November hatte bereits der Fernbus-Pionier Deinbus wegen des starken Wettbewerbs und des Kostendrucks Insolvenzantrag gestellt. Der Automobilclub ADAC zog sich wieder aus dem Markt zurück und stieg aus dem gemeinsam mit der Deutschen Post betriebenen Unternehmen ADAC-Postbus aus. Mit dem jetzt angekündigten Zusammenschluss von Flixbus und Meinfernbus setzt sich die Konsolidierung am Markt weiter fort.
Wie das neue Unternehmen genau heißt, soll erst am Freitag verraten werden. Auf den Bussen würden aber in Zukunft auf jeden Fall beide Namen stehen, also sowohl Meinfernbus als auch Flixbus, sagte eine Flixbus-Sprecherin am Mittwoch. „Schon allein, um unsere treuen Kunden nicht zu verwirren.“ Das fusionierte Unternehmen wird auch in Zukunft keine eigenen Busse besitzen, sondern mit Mittelständlern kooperieren, die für den Fernbusanbieter fahren. Derzeit fährt Meinfernbus täglich mit 320 Bussen zu 241 Zielen und Flixbus mit 240 Bussen zu 148 Zielen. Keines der beiden Unternehmen hatte bislang Gewinn erzielt, wobei Meinfernbus kürzlich ankündigte, wenigstens für das vergangene Jahr mit schwarzen Zahlen zu rechnen. Branchenbeobachter sind denn auch skeptisch, was den Zusammenschluss anbelangt. Offenbar sei der wirtschaftliche Druck so groß, dass nur die Fusion bleibe, meint ein Insider, der in der Branche tätig war. „Die Synergien sind minimal“, gleichzeitig gebe es jedoch „ein riesiges überschneidendes Angebot“ zwischen Meinfernbus und Flixbus.
Die Flixbus-Sprecherin sieht das anders. Es sei nicht geplant, das Angebot zu reduzieren, sagte sie, „aber die Abfahrtszeiten können künftig besser auf einander abgestimmt werden“. So könne man beispielsweise mehr Umsteigeverbindungen anbieten. Zudem könnten zwei Busse parallel auf einer Linie fahren: „Der eine hält dann beispielsweise zwischendrin fünfmal, während der andere als Expressbus ohne Halt durchfährt“, erklärte die Sprecherin. Dadurch könnten in Zukunft nicht nur mehr, sondern auch schnellere Verbindungen angeboten werden.
Zudem will das Unternehmen „Kurs auf Europa“ nehmen, kündigte Jochen Engert, Gründer von Flixbus an. Die geplante Europa-Expansion wird von dem neuen Anteilseigner General Atlantic unterstützt. „Der Fernbus-Linienverkehr ist eine dynamische Branche mit einem enormen Wachstumspotenzial in Europa“, sagte Jörn Nikolay, Deutschlandchef von General Atlantic.
Mit welchem Betrag die Gesellschaft bei dem fusionierten Unternehmen einsteigen will, wurde am Mittwoch noch nicht bekannt gegeben. Hauptanteilseigner werden aber die fünf Gründer von Meinfernbus und Flixbus bleiben. General Atlantic wird nur als Minderheitsanteilseigner einsteigen.
Nach Angaben des Marktforschungsinstituts Iges sind in Deutschland derzeit 28 Fernbus-Betreiber aktiv, die insgesamt 249 Linien und etwa 7100 wöchentliche Fahrten anbieten. Mit einem Marktanteil von 46 Prozent ist Meinfernbus bislang der größte Anbieter, gefolgt von Flixbus mit 29Prozent und der Deutschen Bahn, die mit ihren Töchtern Berlinlinienbus und IC-Bus immerhin noch auf einen Marktanteil von zehn Prozent kommt. Nach dem Zusammenschluss der beiden Unternehmen wird die Deutsche Bahn also die Nummer zwei am Markt sein. Nach allem, was bisher von dem Konzern zu hören war, hat er nicht vor, das Geschäft in diesem Bereich in großem Stil auszubauen. Aus einem einfachen Grund: Es sei kaum Geld damit zu verdienen. Das sieht die US-Beteiligungsgesellschaft General Atlantic allerdings ganz anders. „Wir sind fest überzeugt davon, dass man in diesem Markt Geld verdienen kann“, sagte ein Sprecher von General Atlantic am Mittwoch.
Auch wenn Meinfernbus und Flixbus zusammen einen Marktanteil von 75 Prozent erreichen, ist offen, ob das Bundeskartellamt die Fusion noch stoppen kann. Ein Sprecher der Behörde sagte, bisher läge „keine Anmeldung zu diesem Vorgang“ vor. Allerdings müssen Fusionen auch erst bei gewissen Mindestumsätzen angemeldet werden, was womöglich bei Flixbus und Meinfernbus nicht der Fall ist. Denn insgesamt betrachtet, ist der Fernbusmarkt nach wie vor sehr klein. Zum Vergleich: Während 2014 geschätzt zwischen 15 und 20 Millionen Menschen Fernbus gefahren sind, dürften etwa 130 Millionen mit Fernzügen der Bahn gereist sein.
Die beiden größten Fernbusanbieter, Flixbus und Meinfernbus, fusionieren. Details werden am kommenden Freitag bekannt gegeben.
Für Experten war es nur eine Frage der Zeit, bis es auf dem Markt für Fernbusse zu ersten Zusammenschlüssen kommen würde – ja, kommen musste. Seit dieser Markt Anfang 2013 freigegeben wurde, hat er sich rasant entwickelt. Immer neue Anbieter gingen an den Start und versuchten, Kunden zu gewinnen, indem sie billiger als die Konkurrenz fuhren. Die Fahrgäste freute das, denn plötzlich konnten sie zum Teil für weniger als zehn Euro quer durch Deutschland reisen. Für die Anbieter allerdings ist der Preiskampf hart, teilweise sogar ruinös. Im vergangenen November hatte bereits der Fernbus-Pionier Deinbus wegen des starken Wettbewerbs und des Kostendrucks Insolvenzantrag gestellt. Der Automobilclub ADAC zog sich wieder aus dem Markt zurück und stieg aus dem gemeinsam mit der Deutschen Post betriebenen Unternehmen ADAC-Postbus aus. Mit dem jetzt angekündigten Zusammenschluss von Flixbus und Meinfernbus setzt sich die Konsolidierung am Markt weiter fort.
Wie das neue Unternehmen genau heißt, soll erst am Freitag verraten werden. Auf den Bussen würden aber in Zukunft auf jeden Fall beide Namen stehen, also sowohl Meinfernbus als auch Flixbus, sagte eine Flixbus-Sprecherin am Mittwoch. „Schon allein, um unsere treuen Kunden nicht zu verwirren.“ Das fusionierte Unternehmen wird auch in Zukunft keine eigenen Busse besitzen, sondern mit Mittelständlern kooperieren, die für den Fernbusanbieter fahren. Derzeit fährt Meinfernbus täglich mit 320 Bussen zu 241 Zielen und Flixbus mit 240 Bussen zu 148 Zielen. Keines der beiden Unternehmen hatte bislang Gewinn erzielt, wobei Meinfernbus kürzlich ankündigte, wenigstens für das vergangene Jahr mit schwarzen Zahlen zu rechnen. Branchenbeobachter sind denn auch skeptisch, was den Zusammenschluss anbelangt. Offenbar sei der wirtschaftliche Druck so groß, dass nur die Fusion bleibe, meint ein Insider, der in der Branche tätig war. „Die Synergien sind minimal“, gleichzeitig gebe es jedoch „ein riesiges überschneidendes Angebot“ zwischen Meinfernbus und Flixbus.
Die Flixbus-Sprecherin sieht das anders. Es sei nicht geplant, das Angebot zu reduzieren, sagte sie, „aber die Abfahrtszeiten können künftig besser auf einander abgestimmt werden“. So könne man beispielsweise mehr Umsteigeverbindungen anbieten. Zudem könnten zwei Busse parallel auf einer Linie fahren: „Der eine hält dann beispielsweise zwischendrin fünfmal, während der andere als Expressbus ohne Halt durchfährt“, erklärte die Sprecherin. Dadurch könnten in Zukunft nicht nur mehr, sondern auch schnellere Verbindungen angeboten werden.
Zudem will das Unternehmen „Kurs auf Europa“ nehmen, kündigte Jochen Engert, Gründer von Flixbus an. Die geplante Europa-Expansion wird von dem neuen Anteilseigner General Atlantic unterstützt. „Der Fernbus-Linienverkehr ist eine dynamische Branche mit einem enormen Wachstumspotenzial in Europa“, sagte Jörn Nikolay, Deutschlandchef von General Atlantic.
Mit welchem Betrag die Gesellschaft bei dem fusionierten Unternehmen einsteigen will, wurde am Mittwoch noch nicht bekannt gegeben. Hauptanteilseigner werden aber die fünf Gründer von Meinfernbus und Flixbus bleiben. General Atlantic wird nur als Minderheitsanteilseigner einsteigen.
Nach Angaben des Marktforschungsinstituts Iges sind in Deutschland derzeit 28 Fernbus-Betreiber aktiv, die insgesamt 249 Linien und etwa 7100 wöchentliche Fahrten anbieten. Mit einem Marktanteil von 46 Prozent ist Meinfernbus bislang der größte Anbieter, gefolgt von Flixbus mit 29Prozent und der Deutschen Bahn, die mit ihren Töchtern Berlinlinienbus und IC-Bus immerhin noch auf einen Marktanteil von zehn Prozent kommt. Nach dem Zusammenschluss der beiden Unternehmen wird die Deutsche Bahn also die Nummer zwei am Markt sein. Nach allem, was bisher von dem Konzern zu hören war, hat er nicht vor, das Geschäft in diesem Bereich in großem Stil auszubauen. Aus einem einfachen Grund: Es sei kaum Geld damit zu verdienen. Das sieht die US-Beteiligungsgesellschaft General Atlantic allerdings ganz anders. „Wir sind fest überzeugt davon, dass man in diesem Markt Geld verdienen kann“, sagte ein Sprecher von General Atlantic am Mittwoch.
Auch wenn Meinfernbus und Flixbus zusammen einen Marktanteil von 75 Prozent erreichen, ist offen, ob das Bundeskartellamt die Fusion noch stoppen kann. Ein Sprecher der Behörde sagte, bisher läge „keine Anmeldung zu diesem Vorgang“ vor. Allerdings müssen Fusionen auch erst bei gewissen Mindestumsätzen angemeldet werden, was womöglich bei Flixbus und Meinfernbus nicht der Fall ist. Denn insgesamt betrachtet, ist der Fernbusmarkt nach wie vor sehr klein. Zum Vergleich: Während 2014 geschätzt zwischen 15 und 20 Millionen Menschen Fernbus gefahren sind, dürften etwa 130 Millionen mit Fernzügen der Bahn gereist sein.